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Die ekligsten Touristen-Attraktionen der Welt


Die ekligsten Touristen-Attraktionen der Welt
Ganze Wände aus Kaugummi

Sie sind berühmt, jeden Tag kommen unzählige Menschen, um sich die Sehenswürdigkeiten anzusehen - und sie anzufassen. Doch wo viele Besucher sind, sind meist auch viele Bakterien. Zumindest Menschen mit Angst vor Keimen dürfte es vor gut besuchten Attraktionen grausen. Es gibt jedoch auch Orte, die aus anderen Gründen einen gewissen Ekelfaktor aufweisen. Sehen Sie sich die ekligen Attraktionen auch in unserer an.

Aktualisiert am 13.02.2015|Lesedauer: 4 Min.
Markus Roman / Kerstin Seitz
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Manchmal ist eine solche Attraktion auch erst auf den zweiten Blick "schmutzig". Denn zunächst einmal ist ein Kuss des "Blarney Stone" im irischen Blarney Castle eigentlich eine schöne Tradition mit einer passenden Legende dahinter. Um den besonderen Stein im Schloss zu küssen, müssen sich Besucher rücklings über die Brüstung beugen. Das sieht für die Umstehenden nicht nur lustig aus, sondern soll dem abergläubischen Küssenden zudem eine besondere Sprachgewandtheit verleihen. Wenn man aber bedenkt, dass laut "Daily Mail" jedes Jahr bis zu 400.000 Menschen den Stein küssen, dürfte statt Eloquenz die häufigere Mitgift Herpes sein. Und dann auch noch dies: Einige Archäologen behaupten, dass es sich gar nicht um den richtigen Stein handele und das Geknutsche leider völlig umsonst war.

Unsitte Kaugummi-Wand: In Berlin verewigen sich Besucher an einem Teilstück der Berliner Mauer.Vergrößern des Bildes
Unsitte Kaugummi-Wand: In Berlin verewigen sich Besucher an einem Teilstück der Berliner Mauer. (Quelle: Reuters-bilder)

Kaugummi als interaktive Sehenswürdigkeit

Schon in der Schulzeit war das Gefühl unangenehm, wenn man beim unbedachten Tasten unter der Bank plötzlich den angetrockneten Kaugummi des Vorgängers in der Hand hatte. Die Lehrer behalfen sich mit Verboten, andernorts machen Erwachsene eine Tradition daraus. So klebten Mitte der 90er in Seattle Besucher ihre Kaugummis an eine Wand, während sie auf Einlass ins Market Theatre warteten. Die Wand ist heute übersät mit gebrauchten Kaugummis und wächst weiter.

Diese geschmacklich zumindest fragwürdige Attraktion blieb aber nicht auf das Land der unbegrenzten Möglichkeiten begrenzt. Auch an der Berliner Mauer findet sich in der Zwischenzeit ein Stück, an dem sich Besucher in Kaugummi und Spucke verewigen.

Doch nicht nur am klebrigen Teil der Berliner Mauer können sich Besucher in Deutschland Krankheitserreger einfangen. Überall gibt es Figuren oder Denkmäler, die durch Berührungen angeblich Glück, Potenz oder sonstige positive Attribute übertragen sollen. Wer zum Beispiel in Nürnberg am "Schönen Brunnen" das goldene Rad dreht, hat drei Wünsche frei. Aber Vorsicht! Drei Drehungen werden mit reichlich Nachwuchs belohnt.

Und an dem Haus im italienischen Verona, an dem Shakespeares Julia angeblich Romeo verfiel, hinterlassen Verliebte ihre Treueschwüre längst nicht mehr nur geschrieben, sondern auch geklebt. Dann doch lieber Liebesschlösser, mag sich manch einer sagen. Ja, die Geschichte von Romeo und Julia ist die vielleicht romantischste aller Zeiten. Weniger romantisch verhalten sich die meisten Touristen, die den Balkon am Haus der Julia in der Via Capello nahe der Piazza delle Erbe besuchen. Dort steht nämlich eine Figur der Julia - mit blank gescheuerter Brust. Warum? Weil die meisten Touristen für ein Erinnerungsfoto ihre Hand auf eben jene Stelle legen.

Nicht Spucke, aber Haare sammelt dagegen das Haar-Museum in der Türkei. In der eigenartigen Ausstellung finden sich Locken von mehr als 16.000 Frauen an den Wänden.

Wenn Toiletten zur Attraktion werden

Ein bisschen schafft Ekel oft auch Nervenkitzel, fasziniert sogar. Zumindest kann man so erklären, wie unappetitliche Orte selbst zur Attraktion werden. So galten die Toiletten des New Yorker Clubs Punk-CBGB lange Zeit als die unhygienischsten vermutlich weltweit - und schafften es als Replik in Originalgröße im Rahmen einer Ausstellung sogar ins Metropolitan Museum of Art.

In Indien gibt es sogar ein "internationales Toilettenmuseum". Hier gibt es den "zweiten Thron" des Sonnenkönigs Ludwigs XIV. zu bestaunen. In Paris dagegen kann man dem Weg der Exkremente im Pariser Kanal-Museum folgen.

Dem Star ganz nah sein

Ein Fummel-Klassiker sind natürlich die Wachsfiguren in den verschiedenen Ausstellungen von Madame Tussauds. Ob David Beckham, Marlene Dietrich oder Albert Einstein - getatscht wird immer. Und wo findet man immer wieder folgende Bewegungsabläufe? Ein Blick nach unten, dann geht's auf die Knie, die Hände werden auf den Boden gestützt und die Finger gespreizt. Das Ganze wird durch einen neckischen Blick in einen Fotoapparat abgerundet. Klick! Und fertig ist das Foto mit dem Handabdruck des Lieblingsstars. Natürlich handelt es sich um die Abdrücke diverser Star-Gliedmaßen im Boden vor dem Grauman’s Chinese Theatre in Los Angeles. Eigentlich möchte man sich nicht ausmalen, was sich so alles im Beton versteckt.

Küssen, was der Lippenstift hergibt

Noch weiter gehen die Besucher von Oscar Wildes Grabstätte auf dem Friedhof Père Lachaise in Paris. Das Grabmal des irischen Schriftstellers ist übersäht mit Kussspuren aus Lippenstift. Die Tradition den Stein zu küssen begann in den 80er Jahren und setzt sich bis heute fort. Doch dies ist nicht die einzige Sehenswürdigkeit, die mit diversen Lippen in Berührung kommt. Denn auch in den USA gedenken Besucher mit Lippenstift einer verstorbenen Ikone: Das Grab von Marilyn Monroe im Westwood Village Memorial Park ist ebenfalls voller Kussmünder.

Tierische Sehenswürdigkeit und ein glückbringender Ring

Tauben, Tauben und noch mehr Tauben. Richtig - der Markusplatz in Venedig ist bekannt für Unmengen an fliegendem Getier. Nicht nur, dass Tauben Bakterien übertragen, auch der überall verteilte Kot ist nicht sehr appetitlich. Dennoch hat ein Foto mit auffliegenden Tauben Kultcharakter.

Krankheitserreger stoppen nicht vor Gottheiten

Auch wird die Klagemauer in der Altstadt von Jerusalem (Israel) täglich von unzähligen Gläubigen nach dem Gebet geküsst. Und die Bronzestatue des Heiligen Petrus im Petersdom in Rom (Italien) zeigt schon Abnutzungserscheinungen. Das gilt auch für diverse Buddhastatuen und Marienbilder, denn Bakterien und Viren machen auch vor Symbolen des Glaubens nicht halt.

Unhygienische Sehenswürdigkeiten gibt es also rund um den Globus, aber oft bedeuten sie dem Besucher einfach so viel, dass Krankheitserreger nur eine untergeordnete Rolle spielen.

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