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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Reisen Europas schönste Uhrentürme
Statt den Kopf nach einem Uhrturm zu recken, ziehen die meisten Menschen heutzutage ihr Handy aus der Tasche, um zu sehen, wie spät es ist. Doch die prächtigen Uhrentürme haben längst eine andere Funktion: Sie haben sich als Wahrzeichen bekannter Städte etabliert. Wir lassen das Handy zu Hause und schauen, wo es am Himmel noch tickt. Schauen Sie sich die Uhrentürme in unserer Foto-Show an.
London: Elisabeth Tower alias Big Ben
Der königliche Uhrenturm des Westminster-Palastes, bekannt als Big Ben, trägt seit diesem Jahr den Namen "Elisabeth Tower". Grund ist das 60-jährige Thronjubiläum der britischen Queen. Big Ben allerdings - der genaue Namensgeber ist bis heute ungeklärt - bezeichnet eigentlich nicht den Turm, sondern nur die 13,5 Tonnen schwere Glocke, die die Stunde angibt. Dazu beherbergt der neugotische Turm vier kleinere Glocken. Der eingängige Westminsterschlag ist wohl die berühmteste Glockenschlagmelodie der Welt. Apropos: Dass der Uhrenturm bis zum Diamant-Jubiläum von Elisabeth II. offiziell eigentlich "Clock Tower" hieß, kann nun getrost vergessen werden.
Graz: Grazer Uhrturm
Die moderne Kunsthalle gilt zwar als neueres Wahrzeichen der Stadt, aber die Grazer sind auf ihren Uhrenturm auf dem Schlossberg immer noch genauso stolz. Vor allem Verliebte steigen unten in der Stadt gerne in die Zahnradbahn und zuckeln für ein paar romantische Minuten auf den Stadtberg. Dort am 27 Meter hohen Uhrenturm läuten drei Glocken: Die Stundenglocke (1382), die "Armesünderglocke" (ca. 1450) und eine Feuerglocke aus dem Jahr 1645. Typisch an der Turmuhr sind die vertauschten Zeiger, die durch den nachträglichen Einbau des Minutenzeigers entstanden sind. Beim grandiosen Blick von oben auf die steirische Landeshauptstadt vergeht die Uhrzeit eh wie im Flug.
Bern: Zeitglockenturm
Der Narr wackelt mit dem linken Bein, bevor der bärtige Chronos das Zepter zum nächsten Glockenschlag schwingt. Die Szene ist nur eine von vielen des Glockenspiels der Berner Zytglogge, die zum festen Punkt der Stadtbesichtigung gehört. Als einer der ersten Bauten wurde der frühere Wehrturm nach einem Brand 1405 wieder errichtet und - versehen mit einer frisch gegossenen Glocke - zum zentralen Uhrenturm. Sehr hübsch ist die untere Uhr, die die Himmelskörper darstellt. Von April bis Ende Oktober und vom 26. bis 31. Dezember finden täglich Führungen zur Zytglogge statt (jeweils um 14.30 Uhr, Treffpunkt Kramgasse, Tel. 0041/31/3281212).
Moskau: Spasski-Turm
Moskau hat viele Türme. Der Moskauer Kreml hat insgesamt zwanzig, darunter auch den Erlöserturm mit der großen Kreml-Uhr. Die Glockenschläge des Uhrenturms auf dem Roten Platz scheinen Russlands Geschichte von Zaren und Kaisern und von "Perestroika und Glasnost" zu erzählen. Um 12 und um 24 Uhr erklingt heute die Russische Nationalhymne. Drei elektrische Motoren, verteilt auf mehreren Stockwerken, schieben die vergoldeten Zeiger pünktlich voran. Gleich nebenan steht die Mariä-Schutz-und-Fürbitte-Kathedrale am Graben mit ihren farbenprächtigen Zwiebeltürmen. Sie ist als Basilius-Kathedrale bekannt und gilt als eines der Wahrzeichen Moskaus.
Venedig: Torre dell' Orologio
Markusplatz - viele Menschen, viele Tauben. Wenn man nicht aufpasst, läuft man glatt am Uhrenturm vorbei. Das mag auch daran liegen, dass sich der Turm im venezianischen Häuserbild etwas versteckt und durch die Flügelbauten wie ein normales Haus wirkt. Doch der Blick in die Höhe zeigt die astrologische Uhr mit dem blauen Ziffernblatt aus Lapislazuli. Und ein Glockenspiel mit zwei Bronzefiguren, die auf eine Glocke hämmern. Im Inneren des Turms ist die Wendeltreppe so eng und steil, dass die Besichtigungstour nur für Erwachsene und Jugendliche in Frage kommt. Markusplatz - viele Menschen, viele Tauben und ein wirklich sehenswerter Uhrenturm.
Erstmals erschienen am 17.09.2012