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Istanbul: Die Stadt auf zwei Kontinenten


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Istanbul: Die Stadt auf zwei Kontinenten

Bereits die geografische Lage macht Istanbul einzigartig. Stärker geprägt wurde die Stadt am Bosporus nur durch seine wechselhafte Geschichte, in deren Verlauf verschiedenste Kulturen ihre bis heute sichtbaren Spuren hinterlassen haben.

29.06.2012|Lesedauer: 3 Min.
tm (CF)
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Byzanz, Konstantinopel, Istanbul: Drei Namen – eine Stadt. Jeder Name steht für eine andere Epoche, deren architektonische Zeugnisse das Stadtbild bis heute prägen. Alles fing an mit den Griechen, die sich etwa 660 v. Chr. an dem Ort niederließen, an dem sich heute die Altstadt der türkischen Metropole befindet. Sie gaben der Siedlung den Namen Byzanz. Im Jahr 330 n. Chr. verlegte der römische Kaiser Konstantin seine Hauptresidenz hierhin und nannte sie zunächst Nova Roma (Neues Rom). Nach seinem Tod folgte dann die Umbenennung in Konstantinopel – bis 1453 die Osmanen die Stadt besetzten und Istanbul als Name mehr und mehr geläufig wurde. Offiziell trägt die Stadt den Namen übrigens erst seit 1930. Und so wundert es auch nicht, dass die Einflüsse von Griechen, Römern und Osmanen noch immer gegenwärtig sind: Hier das Hippodrom, dort die Kaiserpaläste, da drüben die Hagia Sophia und dazwischen gut 13 Millionen Istanbuler. Oder sind es doch mehr? So genau lässt sich das nicht feststellen. Damit ist Istanbul nicht nur eine der ältesten, sondern auch eine der bevölkerungsreichsten Städte der Welt. Und wie die Geschichte, so sind auch die Einwohner heterogen und vielfältig.

So vielfältig, dass man sich 1923 nach der Gründung der türkischen Republik dazu entschied, den Sitz der Hauptstadt nach Ankara zu verlegen. Schließlich sollte das Land türkisch werden. Wenn Sie nach Istanbul reisen, werden Sie diese Entscheidung schnell nachvollziehen können: Wohl keine andere Stadt der Türkei ist so kosmopolitisch wie Istanbul, wohl nirgendwo sonst in diesem Land leben so viele Kulturen friedlich miteinander. Die Stadt ist modern und Neuem gegenüber aufgeschlossen. Architektonisch lässt sich dies anhand der zahlreichen modernen Hochhäuser und Shoppingcenter erkennen, die ihren Pendants in westlichen oder asiatischen Metropolen in nichts nachstehen. Der Stadtteil Beyoglu ist das Vergnügungszentrum der Stadt. Hier feiert die Jugend in Clubs und Diskotheken. Doch wer will, findet überall auch die traditionelle Kultur der Türkei. Istanbul beherbergt rund 2.000 Moscheen, und eine Schafsherde mitten in der Stadt gehört nicht zu den Ausnahmeerscheinungen. Moderne und Tradition scheinen in Istanbul ein Gegensatzpaar zu sein, dessen Agonie den Lebenspuls der Metropole bestimmt. Lassen Sie sich von ihm treiben und entdecken Sie beide Seiten der Stadt.

Hagia Sophia: Sinnbild für das multikulturelle Istanbul

Sie werden schnell feststellen, dass alle Vorstellungen, die man aufgrund von Vorurteilen oder Unwissenheit gegenüber einer muslimischen Stadt hegen kann, in Istanbul auf den Kopf gestellt werden. Ein Besuch des Stadtteils Beyoglu ist auf jeden Fall empfehlenswert. Hier schlägt das junge Herz der Stadt mit all seinen Cafés, Clubs und einer lebendigen Musikszene: Ihre Ohren vernehmen hier neben traditioneller türkischer Musik auch die neuesten Beats aus dem Westen sowie aus Griechenland, und auch jüdische Klänge sind hier nicht selten. Natürlich haben vor allem auch die jungen Touristen diesen Teil Istanbuls für sich entdeckt. Wer die Stadt lieber von ihrer traditionelleren Seite kennenlernen möchte, braucht oft nur eine der kleinen Altstadtgassen aufsuchen und findet sich in einer anderen Welt wieder, in der die Traditionen noch intensiv gelebt werden. Ein touristisches Paradebeispiel für das Zusammenspiel der verschiedenen Kulturen ist der imposante Bau der Hagia Sophia: Zunächst eine christlich-orthodoxe Kirche, später zur Moschee umgewandelt, seit 1934 unter Atatürk ein Museum, das nicht nur die Geschichte der Stadt, sondern auch beide Kulturen und Religionen gleichberechtigt nebeneinander zeigt.

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