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Taj Mahal: Weltwunder der Liebe


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Taj Mahal: Weltwunder der Liebe

Das Taj Mahal in Indien gehört zu den schönsten Bauwerken der muslimischen Architektur. Es gilt vielen als Marmor gewordenes Sinnbild der Liebe. Dabei ist das inoffizielle Weltwunder eigentlich ein riesiges Mausoleum.

31.05.2012|Lesedauer: 3 Min.
kg (CF)
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Doch gerade der Tod inspirierte vor über 350 Jahren den Großmogul Schah Jahan zu dieser architektonischen Meisterleistung: Seine geliebte aus Persien stammende Zweitfrau Mumtaz Mahal soll ihrem Mann der Legende nach auf dem Totenbett zugeflüstert haben, er solle ihr ein einzigartiges Denkmal erbauen. Und so kam es, dass 1631 mit dem Bau eines der prächtigsten muslimischen Bauwerke ausgerechnet in Indien begonnen wurde. Das Taj Mahal in Agba besitzt insgesamt 22 Kuppeln, wovon angeblich jede für eines der Baujahre des Mausoleums steht, in der die Frau des Schahs ihre Ruhestätte fand. Allerdings ist das genaue Datum der Fertigstellung umstritten. Offiziell orientiert man sich am Jahr 1654, sodass 2004 eine 350-Jahr-Feier in Indien stattfand. Die Veranstaltungen zogen sich immerhin über ein halbes Jahr. Heutzutage ist das Taj Mahal eine muslimische Gebetsstätte, Pilgerstätte für frisch verheiratete Paare, die an diesem Ort ihre liebe bekräftigen wollen, und natürlich auch ein beliebtes Ziel von Touristen, die durch Indien reisen. >>

Seit 1983 gehört es zudem zur illustren Runde der UNESCO-Weltkulturerbestätten. Auch wenn der Architekt des Taj Mahals, das aus den Geschichten aus Tausend und einer Nacht entsprungen zu sein scheint, nicht bekannt ist, zählt es zu den bedeutendsten Bauwerken der indoislamischen Baukunst.

Wer einmal vor diesem Mahnmal der Liebe stand, dem werden die perfekt aufeinander abgestimmten Proportionen auffallen. Ursprünglich erstrahlte das Taj Mahal im glänzenden Weiß des verbauten Marmors. Abgase haben in den letzten Jahrzehnten jedoch dazu beigetragen, dass sich der Marmor leicht gelb verfärbte. Wenn Sie also auf Ihrer Indienreise vorbeischauen wollen, müssen Sie die letzten zwei Kilometer zum Taj Mahal via Kutsche oder Elektromobil zurücklegen. Diese Maßnahme soll das Bauwerk in Agra im Norden Indiens vor weiteren Schäden schützen – und schützenswerten Marmor gibt es genug: Die 100 mal 100 Meter große Plattform, auf dem das Mausoleum steht, besteht ebenso aus dem edlen Stein, wie die Verkleidung des gesamten Gebäudes, dessen Hauptkuppel rund 57 Meter in die Höhe ragt. Um den Materialbedarf zu decken, musste der Marmor nicht nur aus Indien, sondern aus ganz Asien nach Agra transportiert werden. Rund 1000 Elefanten waren dafür im Einsatz. Das Material für die Kuppel musste über eine etwa drei Kilometer lange Rampe herangeschafft werden. Insgesamt waren gut 20.000 Arbeiter im Einsatz, von denen eine unbekannte Zahl beim Bau des Taj Mahal sein Leben lassen musste. Zyniker würden behaupten, dass sie im Auftrag der Liebe starben.

Taj Mahal: Teurer Liebesbeweis

Doch als wäre der Marmor nicht bereits kostbar genug, ließ Großmogul Schah Jahan als Zeichen seiner Liebe auch noch Edel- und Halbedelsteine aus ganz Asien zur Verzierung verbauen. Unter anderem finden sich Jade, Lapis Lazuli, Saphire und Diamanten als Zierelemente an Wänden und Decken. Die vier Minarette, die um das Mausoleum an den Ecken der Marmorplattform platziert sind, haben übrigens eine beeindruckende Höhe von rund 40 Metern und sind leicht nach außen geneigt, damit sie bei einem Erdbeben nicht auf das Taj Mahal stürzen. Dieses befindet sich übrigens am nördlichen Rand eines paradiesischen Gartens, der ursprünglich eine farbenfrohe Blütenpracht enthielt, ehe ein britischer Generalgouverneur diese durch englischen Rasen ersetzte. In westlicher Richtung und nach Mekka ausgerichtet befindet sich zudem eine Moschee. Das ganze Bauunternehmen verschlang jedoch Unsummen an Geld, was dazu führte, dass Schah Jahan entmachtet wurde, um den Staatsbankrott abzuwenden. Sein angeblich geplantes zweites Mausoleum aus schwarzem Marmor auf der gegenüberliegenden Seite des Flusses Yamuna, in der er selbst bestattet werden sollte, bleibt Legende. Nach acht Jahren Hausarrest wurde er neben seiner großen Liebe beigesetzt.

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