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Kolosseum: Heimat der Gladiatoren


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Kolosseum: Heimat der Gladiatoren

Das Kolosseum in Rom war das größte Amphitheater der Antike. Getreu dem Motto "Brot und Spiele" hielt man es lange als bloße Unterhaltungsstätte für das vergnügunssüchtige Volk. Dabei war es eigentlich eines der Zentren politischer Macht.

25.05.2012|Lesedauer: 3 Min.
cf (CF)
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Wer kennt diese Szenen nicht: Asterix und Obelix stehen Julius Caesar im Kolosseum in Rom gegenüber. Dass Caesar das pompöse Amphitheater niemals betreten hat, kommt vielen dabei gar nicht in den Sinn, aber es wurde erst mehr als 100 Jahre später fertiggestellt. Der ellipsenförmige Bau, der unter Kaiser Vespasian begonnen und von dessen Nachfolger und Sohn Titus im Jahr 80 n. Chr. eröffnet wurde, bot Platz für rund 50.000 Zuschauer und ließ sich im Ernstfall innerhalb von nur fünf Minuten vollständig räumen – eine logistische Meisterleistung der damaligen Zeit. Unter dem Boden der Arena war zudem ein ausgeklügeltes System an Gängen und verschiedenen Hebesystemen, durch die Gladiatoren, Tiere oder auch Bühnenbilder völlig unerwartet ins Geschehen gehievt werden konnten. Eine Unterhaltungsmaschine erster Güte also? Nicht ganz, denn neben Theater und Circus war das Amphitheater der zentrale Ort, an dem das Volk in direkten Kontakt mit dem Kaiser, der obersten politischen Instanz, treten konnte. >>

Diverse Ereignisse haben gezeigt, dass die über mehrere Monate veranstalteten Spiele weniger zur Volksverdummung, denn als Sympathiemesser der politischen Entscheidungsträger fungierten – ein Sturz des Herrschers nicht ausgeschlossen. Interessant wäre es zu erfahren, wie lange ein Silvio Berlusconi im Kolosseum den Schmährufen des Volkes standgehalten hätte.
Wohl auch eine Frage des Geldes, die der Medienmogul zur Verfügung hätte stellen müssen, um für ein ausschweifendes Unterhaltungsprogramm zu sorgen, das trotz aller Politik natürlich nicht fehlen dürfte. Dieses wäre unter seiner Ägide vielleicht eher freizügig als blutig ausgefallen. Wie viele Gladiatoren oder zum Tode Verurteilte ihr Leben im Kolosseum ließen, lässt sich bis heute zwar nicht eindeutig klären, aber die Schätzungen gehen von rund einer halben Million Menschen aus. Vor allem auch aus diesem Grund wurde das Kolosseum in Rom von Menschenrechtsorganisationen zum Mahnmal gegen die Todesstrafe auserkoren, dass immer dann für zwei Tage hell erleuchtet wird, wenn irgendwo in der Welt ein Todesurteil ausgesetzt oder die Todesstrafe abgeschafft wird. Doch auch für die Stadt Rom ist das Kolosseum von größter Bedeutung. Das Wahrzeichen der Stadt kann jährlich rund sechs Millionen Besucher vorweisen, obwohl der Zahn der Zeit und vor allem die Abgase der Stadt Rom an ihm nagen. Die dringend notwendigen Restaurierungsarbeiten ziehen sich derzeit wegen Streitigkeiten in die Länge. Ein eingestürzter Mauerbogen war ein erstes ernsthaftes Anzeichen für den Verfall des Kolosseums, das als Teil der antiken Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe zählt.

Kolosseum in Rom: Beeindruckend zu jeder Tageszeit

Ein Grund mehr also, dem Wahrzeichen auf Ihrer nächsten Reise nach Rom einen Besuch abzustatten. Dabei sollten Sie auch nicht die weiteren archäologischen Stätten in der unmittelbaren Umgebung wie das Forum Romanum vergessen, dessen Besuch teilweise im Ticketpreis inbegriffen ist. Wo früher in der Arena Männer auf Leben und Tod gegeneinander kämpfen, finden heute stattdessen regelmäßig Konzerte oder andere kulturelle Veranstaltungen statt. Gladiatoren treffen Sie hingegen nur noch außerhalb des Kolosseums an. Dort stehen Schauspieler in originalgetreuen Gladiatorenkostümen für Erinnerungsfotos bereit. Normalerweise ist das Kolosseum bis eine Stunde vor Sonnenuntergang geöffnet. Wer etwas länger aushält, wird jedoch belohnt, denn auch für Nachtschwärmer lohnt sich ein Besuch des Amphitheaters. Zweimal die Woche haben Sie die Möglichkeit, sich das antike Meisterwerk der Architektur auch in Dunkelheit bei eindrucksvoller Beleuchtung von Archäologen zeigen zu lassen und dabei ganz neue Ein- und Ausblicke zu bekommen. Für alle, die sich von der einzigartigen Faszination haben anstecken lassen, hält die Ewige Stadt noch viele weitere antike Sehenswürdigkeiten bereit.

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