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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Reisen Petersdom: Sancti Petri in Vaticano
Der Petersdom in Vatikanstadt ist ein Kirchengebäude der Superlative. Er ist eines der größten Sakralbauten der Welt und das Zentrum der katholischen Kirche. Wer nach Rom reist, sollte dem Wahrzeichen unbedingt einen Besuch abstatten.
Bereits von außen bietet der Petersdom einen imposanten Anblick. Sein Kuppelkreuz thront stolze 136 Meter über der Stadt Rom. Damit ist er zwar nicht die höchste Kirche der Welt, aber mit seinen Gesamtausmaßen von rund 211 Metern in der Länge und 138 Metern in der Breite besitzt der Petersdom eine Grundfläche von mehr als 15.000 Quadratmetern und bietet damit im Inneren 20.000 Gläubigen Platz – theoretisch kämen hier sogar 60.000 Menschen unter. Damit gilt der Petersdom im Vatikan als die wohl größte Kirche der Welt. Auch die Kuppel kann einen Rekord aufweisen: Sie ist mit einem Durchmesser von knapp über 42 Metern das größte freitragende Ziegelbauwerk der Welt. Ein Pendant aus Beton ist die Kuppel des antiken Pantheons, das sich ebenfalls in Rom befindet und Vorbild für fast alle westlichen Kuppelbauten war. Mit dem Bau des Petersdoms begann man im Jahr 1506. Fertiggestellt war die größte aller Papstbasiliken etwa 120 Jahre später, was im Angesicht der damaligen Zeit verhältnismäßig kurz war, wenn man bedenkt, dass die Bauzeit des Kölner Doms beispielsweise 500 Jahre länger andauerte – was aber nicht zuletzt daran liegt, dass mit dem Bau des Petersdoms im Renaissancestil der gotische Baustil plötzlich als veraltet galt, sodass für zahlreiche Kirchengebäude jahrhundertelange Baustopps eingelegt wurden.
Natürlich trug auch die "solide" Finanzierung zur schnellen Fertigstellung und natürlich auch zur prachtvollen Ausstattung bei. Spenden von Gläubigen, aber vor allem auch der rege Handel mit Ablassbriefen sorgten für volle Kassen. Letzterer wurde zudem umso stärker intensiviert, je größer die finanziellen Bedürfnisse für den Bau des Petersdoms waren. Hierin ist eine der Ursachen zu sehen, die in der Folge zur Spaltung der Kirche führte. Wer heutzutage die Messen an Ostern und Weihnachten betrachtet, die von gut 100.000 Menschen auf dem Petersplatz verfolgtwerden, kann erahnen, dass es an Spenden nicht gemangelt haben wird. Zumal der Zulauf noch größer wäre, wenn die Kapazität des Platzes dies zuließe und sich die Menschen nicht im übrigen Rom verteilen müssten. Wer vom Petersplatz dann das Innere des Heiligtums des Vatikans betritt, wird von der Pracht sicher überwältigt sein. Allein der Papstaltar, der direkt im Zentrum unter der Kuppel platziert ist, schindet mächtig Eindruck. Er gilt als das größte Bronzekunstwerk der Welt. Er trägt in 29 Meter Höhe einen bronzenen Baldachin. Allein die vier Säulen, die ihn tragen bringen ein Gewicht von sieben Tonnen auf die Waage.
Die größte Kirche im kleinsten Staat der Welt
Wenn Sie nach Rom reisen, vergessen Sie also nicht, auch dem Vatikan einen Besuch abzustatten. Vatikanstadt ist übrigens der kleinste Staat der Erde. In der Enklave innerhalb der Stadt Rom leben etwas mehr als 800 Einwohner auf einer Fläche von weniger als einen halben Quadratkilometer. Neben dem Petersdom können Sie hier auch die Vatikanischen Museen besuchen, zu denen auch die Sixtinische Kapelle mit den Meisterwerken von unter anderem Michelangelo gehört. Michelangelo war über einen gewissen Zeitraum übrigens auch Bauherr am Petersdom. Der Eintritt in den Kirchenbau ist kostenlos, lediglich für den Besuch der Kuppel wird ein Entgelt fällig. Mit einem Fahrstuhl geht es in die Höhe und Sie werden mit einem herrlichen Panoramablick über den Vatikan, aber natürlich auch über ganz Rom belohnt. Wie in den meisten Kirchen sollten Sie daran denken, dass eine gewisse Kleiderordnung gilt. Verzichten Sie am besten auf Sandalen und bedecken Sie Schultern und Knie. Da neben Ihnen täglich rund 20.000 weitere Besucher in den Petersdom strömen, stellen Sie sich auf längere Wartezeiten ein, die nicht zuletzt durch diverse Sicherheitskontrollen verschärft werden.