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Probleme beim Reisen: So bekommen Sie kostenlos Hilfe


Verspätungen und Ausfälle
Reisechaos nimmt zu: Beschwerden auf Rekordhoch

Von t-online, llb

Aktualisiert am 21.07.2024Lesedauer: 2 Min.
Anzeigendisplay am Flughafen Köln-Bonn zeigt Verspätungen anVergrößern des BildesAnzeigendisplay am Köln-Bonner Flughafen: Aufgrund weltweit technischer Probleme mussten Urlauber mit erheblichen Verzögerungen bei Flugreisen rechnen. (Quelle: Thomas Banneyer)

Die Unzufriedenheit der Reisenden wächst, die Gründe sind vielfältig. Eine Schlichtungsstelle verzeichnet einen deutlichen Anstieg der Beschwerden – vor allem in einem Bereich.

Bei Konflikten mit Reiseunternehmen können sich Verbraucher an die Schlichtungsstelle Reise und Verkehr e. V. wenden. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres gingen dort rund 19.500 Beschwerden von Verbrauchern ein, die einen Konflikt mit ihrem Reiseveranstalter hatten.

Dies geht aus dem aktuellen Halbjahresbericht des Vereins hervor. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum bedeutet dies eine Zunahme von rund vier Prozent. Hauptgründe für die Schlichtungsanträge von Reisenden waren vorwiegend Flugausfälle, gefolgt von Flugverspätungen sowie Zugausfällen und -verspätungen.

Mehr Beschwerden im Bahnverkehr

Im ersten Halbjahr verzeichnete die Schlichtungsstelle einen deutlichen Anstieg an Beschwerden für den öffentlichen Personenverkehr. Insbesondere Probleme im Bahnverkehr, wie Zugausfälle und Verspätungen, führten zu rund 3.400 Schlichtungsfällen. Damit stieg die Zahl der Fälle um etwa 1.000 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Jeder fünfte Antrag bezog sich auf den Bahnverkehr.

Die meisten Beschwerden kamen erneut aus dem Flugbereich. Mit fast 81 Prozent bezogen sich die meisten Fälle auf Probleme wie gestrichene Flüge oder erhebliche Verspätungen. Trotz des hohen Anteils ist die Zahl der Beschwerden mit rund 16.000 Anträgen im Jahresvergleich nahezu unverändert geblieben.

Im Januar verzeichnete die Schlichtungsstelle die höchste Anzahl an Anträgen, wie aus dem Bericht hervorgeht. Dieser Anstieg sei auf saisonale Faktoren zurückzuführen, insbesondere auf die verstärkte Reisetätigkeit rund um den Jahreswechsel. Da die Reisenden ihre Ansprüche bei den jeweiligen Unternehmen geltend machen müssten, dauere es in der Regel einige Wochen, bis die Fälle der Schlichtung vorgelegt würden.

Drei Prozent mehr Anträge erwartet

Für das Gesamtjahr 2024 rechnet die Schlichtungsstelle mit rund 42.000 Beschwerden. Das wären etwa drei Prozent mehr als im Vorjahr. Wer sich mit einem Problem an die Schlichtungsstelle wendet, kann mithilfe des Vereins eine einvernehmliche Lösung finden. Die durchschnittliche Einigungsquote liegt seit Jahren bei weit über 80 Prozent.

Keine Kosten für Verbraucher bei Schlichtung

Die Schlichtungsstelle Reise und Verkehr e. V. ist die zentrale Anlaufstelle für Reisende im deutschen Verkehrswesen. Nahezu alle Bahnreisenden im Fernverkehr und 95 Prozent der Fahrgäste im Regionalverkehr können sich bei Problemen an den Verein wenden. Auch Flugreisende profitieren von dem Angebot: Alle großen nationalen und internationalen Fluggesellschaften einschließlich der Billigflieger nehmen am Schlichtungsverfahren teil.

Für Verbraucher ist das Schlichtungsverfahren nach dem Verbraucherstreitbeilegungsgesetz (VSBG) kostenlos. Eine den Reisenden zustehende Ausgleichszahlung oder Entschädigung wird laut eigenen Angaben daher weder durch Bearbeitungsgebühren, Erfolgshonorare noch durch eine zu berechnende Mehrwertsteuer gemindert.

Verbraucher müssen lediglich für mögliche eigene Aufwendungen wie Porto und Kopien aufkommen. Kosten für eventuell hinzugezogene Rechtsanwälte fallen ebenfalls unter die Eigenverantwortung der Verbraucher.

Verwendete Quellen
  • Schlichtung Reise und Verkehr e. V. Halbjahresbericht 2024
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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