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Trinkgeld im All-inclusive-Urlaub: Nötig oder überflüssig?


Orientierungswerte
Trinkgeld im All-inclusive-Urlaub: Nötig oder überflüssig?

In All-inclusive-Ressorts ist das Thema Trinkgeld oft eine Grauzone. Ob und wie viel Trinkgeld angemessen ist, hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab und variiert je nach Unterkunft.

08.10.2024|Lesedauer: 3 Min.
Von t-online, jb
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Bei einem All-inclusive-Urlaub steht für viele primär eines im Vordergrund: die Entspannung. Das schließt für viele auch mit ein, sich nicht großartig Gedanken darüber machen zu müssen, wem sie wann und wie viel Trinkgeld geben müssen oder sollten. Oder ob diese Gabe vielleicht sogar als unhöflich angesehen wird.

Anerkennung: Das Trinkgeld sollte in der Landeswährung ausgehändigt werden.Vergrößern des Bildes
Anerkennung: Das Trinkgeld sollte in der Landeswährung ausgehändigt werden. (Quelle: Diy13/getty-images-bilder)

Doch kurz vor der Abreise möchten einige Gäste dem Hotelpersonal dann doch ihren Dank in Form einer kleinen Spende ausdrücken. Ist das dann nötig? Oder bekommen die Angestellten einen derartigen Zuschuss mit dem Gehalt ausgezahlt?

Trinkgeld inklusive?

Bei den meisten Ressorts sind Trinkgelder und Gratifikationen für das Personal im Preis inbegriffen. Das heißt, Sie müssen weder dem Gepäckträger noch dem Housekeeping oder der Servicekraft im Restaurant ein Trinkgeld zahlen.

Gleichwohl freuen sich die Angestellten stets über eine kleine finanzielle Anerkennung. Zeigt es doch zugleich auch Ihre Wertschätzung für ihre Arbeit. Wie hoch diese ausfallen sollte, hängt zum einen von der Dauer Ihrer Übernachtung, zum anderen von der Art und Klassifizierung Ihrer Unterkunft ab.

Orientierungswerte

In höherpreisigen Unterkünften oder Hotels und Anlagen mit einem umfangreichen Service sollte das Trinkgeld etwas höher ausfallen. Oder auch, wenn Sie vollkommen zufrieden waren und der Service über das Übliche oder Gewohnte hinausging.

Folgende Übersicht können Sie dabei als Orientierungswerte nutzen.

  • Housekeeping: zwischen ein bis zwei Euro pro Tag.
    Orientieren Sie sich alternativ an Ihren Übernachtungskosten. Geben Sie das Trinkgeld am besten bei Ihrer Abreise.
  • Gepäckträger: etwa zwei Euro pro Gepäckstück.
    Geben Sie das Trinkgeld am besten direkt, nachdem Sie den Service erhalten haben.
  • Concierge: etwa zwei Euro pro Leistung.
    Geben Sie das Trinkgeld am besten bei Ihrer Abreise.
  • Parkservice: etwa zwei Euro.
    Geben Sie das Trinkgeld am besten direkt, nachdem Sie den Service erhalten haben.
  • Kellner: 10 Prozent der Rechnungssumme – im All-inclusive-Urlaub sollten Sie hier abschätzen, was Ihnen der Service wert war.
  • Rezeption: etwa zwei Euro pro Leistung. Geben Sie das Trinkgeld am besten bei Ihrer Abreise.

Laut dem Deutschen Hotel- und Gaststättenverband e. V. (Dehoga) gibt es in Deutschland keine pauschale Empfehlung. Über die Höhe und den Zeitpunkt, ein Trinkgeld zu geben, entscheidet der Gast, heißt es.

Tipp

Sie brauchen nur den Mitarbeitern Trinkgeld zu geben, mit denen Sie während Ihres Urlaubs besonders viel Kontakt hatten oder die Ihnen besonders geholfen haben.

Das ist beim Trinkgeldgeben zu beachten

Wenn Sie zu wenig Trinkgeld geben, kann das als Beleidigung angesehen werden. Dasselbe gilt, wenn Sie es in Form von Centmünzen geben. Am besten geben Sie Scheine oder wertige Münzen.

Und: Einige Hotels haben spezielle Vorschriften, die für die Übergabe des Trinkgeldes gelten. Damit wollen sie unter anderem gewährleisten, dass die Spende gleichermaßen aufgeteilt wird.

Tipp

Denken Sie daran, dass es sein kann, dass Sie die Mitarbeiter am Tag Ihrer Abreise nicht mehr sehen und ihnen dann das Trinkgeld nicht direkt geben können. Fragen Sie einfach den Mitarbeiter, wann er im Hotel oder Ressort ist oder geben Sie ihm sein Trinkgeld vorzeitig.

Trinkgeld im Preis enthalten

Bei einigen Reisen wird das Trinkgeld im Voraus berechnet und dem Gast bei seiner Abrechnung dann in Rechnung gestellt. Hierauf muss der Veranstalter in den AGB hinweisen. Zudem muss laut Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) eine gesonderte Zustimmung erfolgen. Die Empfehlung bezieht sich dabei auf eine Kreuzfahrt-Reise. Bei dieser hatte der Reiseveranstalter automatisch 10 Euro / Person / Nacht in Rechnung gestellt. Genaueres erfahren Sie in diesem Artikel.

Prüfen Sie daher am besten vor der Anreise, wie die Situation bei Ihrem All-inclusive-Urlaub ist beziehungsweise was genau in dem Vertrag zwischen Ihnen und dem Reiseveranstalter steht.

Trinkgeld nicht erlaubt

Der Veranstalter Beaches Resorts merkt an, dass einige Mitarbeiter kein Trinkgeld annehmen dürfen. Erkundigen Sie sich daher am besten direkt beim Concierge, ob Sie dem Zimmermädchen, dem Pagen oder dem Kellner Geld geben dürfen oder die Gabe lediglich den Selbstständigen – meistens sind das der Massagetherapeut oder der Reiseleiter – vorenthalten sind.

Und auch in einigen Ländern gilt Trinkgeld als unhöflich. Beispielsweise in vielen asiatischen Ländern wie Japan oder China.

Verwendete Quellen
  • Beaches.com „all-inclusive
  • Reisereporter.de "In diesen Reiseländern wird kein Trinkgeld erwartet"
  • Sueddeutsche.de "Trinkgeld-Knigge für Urlaubsländer"
  • Bankenverband.de "Trinkgeld-Tipps für den Urlaub"
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