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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Fernreisen Die Bermudas - das Inselparadies
"Na, wie war's auf den Bahamas?" Auf diese Frage müssen sich Urlauber gefasst machen, wenn sie von den Bermudas zurück kommen. Und sie werden den Fragestellern geduldig erklären, dass sie nicht auf den Bahamas waren, sondern mehr als 1000 Kilometer nordöstlich davon, auf den Bermudas. Die kleine Inselgruppe liegt mitten im Atlantik, etwa auf der Höhe des US-Bundesstaats North Carolina, 700 Kilometer vom Festland entfernt. Schauen Sie sich das Inselparadies auch in unserer Foto-Show an.
Mythos Bermuda-Dreieck
Die Bermudas bestehen aus der Hauptinsel Great Bermuda und zahlreichen Inselchen, die allerdings unbewohnt oder in Privatbesitz sind. Die 60.000 Einwohner nehmen es mit Gelassenheit hin, dass sie in den großen Karibik-Topf geworfen werden. Und die albernen Schauergeschichten vom berühmt-berüchtigten Bermuda-Dreieck, in dem einem Mythos nach immer wieder Schiffe und Flugzeuge verschwinden, entlocken den Bermudianern allenfalls ein Grinsen. Wissenschaftler vermuten, dass das Gas von unterirdischen Vulkanen die Dichte des Wassers verändert und so Schiffe untergehen können. Und auch Flugzeuge bekommen Probleme, wenn sie mit den Gasen in Berührung kommen. So können sich Triebwerke entzünden oder es sackt einfach ab.
Bermuda Shorts gibt es wirklich
Ein Klischee ist allerdings authentisch: die Bermuda Shorts. Überall sieht man sie in den Straßen, seriöse Geschäftsmänner in ihren kurzen Hosen, meist mit einem feinen Sakko veredeltet und einem Aktenkoffer in der Hand. Touristen, die durch das Tragen von Bermudashorts Sympathie für das Gastland demonstrieren wollen, landen schnell im Fettnapf. Denn Bermuda Shorts haben exakt acht Zentimeter über dem Knie zu enden, werden nur mit Kniestrümpfen und Slippers getragen und sollen sich farblich deutlich vom Sakko unterscheiden. "Erfunden" wurde die Bermudashort allerdings in Indien, wo ein Offizier der britischen Armee an einem glutheißen Tag seinen Mannen kurzerhand empfahl, die langen Hosen einfach abzuschneiden.
Der Fünf-Uhr-Tee ist ein Muss
Auch andere englische Traditionen werden auf den Bermudas akribischer gepflegt als im fernen britischen Mutterland. Bei den populären Hunde-, Katzen- und Pferdeshows tragen die Ladys abenteuerliche Hutkreationen à la Ascot. Nirgendwo wird der Fünf-Uhr-Tee stilvoller zelebriert als in den noblen Traditionshotels "Waterloo House" und "Rosedon". Und nirgendwo sonst feiern die Menschen den Geburtstag von Königin Elizabeth II. am 21. April so hingebungsvoll wie auf Bermuda. Die Zuneigung beruht auf Gegenseitigkeit. Die Queen hat nicht die geringsten Scherereien mit ihrer ältesten Kronkolonie, die das höchste Pro-Kopf-Einkommen der Welt verzeichnet - Finanzhandel und Tourismus sei Dank. Schon auf dem Weg vom Flughafen in die Hauptstadt Hamilton staunt man, wie sauber und adrett alles arrangiert ist. Die Bermudianer tünchen ihre Häuser einmal pro Jahr, wie soll da irgendetwas verwittern?
Leihwagen sind verboten
Da auf der Insel Leihwagen verboten sind, nimmt man zur Inselerkundung am besten einen Motorroller. Die kleinen Flitzer sind preisgünstiger als Taxis und flexibler als die pinkfarbenen Inselbusse. Also Badezeug in den Gepäckträger klemmen, eine Handvoll Dollars in die Shorts stecken, und schon kann's losgehen. Doch aufgepasst: Auf der Insel herrscht Linksverkehr mit den dazugehörigen vertrackten Verkehrsregeln. Wenigstens gibt es bei einem Tempolimit von 35 km/h keinen Stress mit Rasern. So schnurrt man hügelan, hügelab durch die üppig wuchernde, blühende und duftende Natur, vorbei an Lagunen und Palmenhainen, an Villen mit manikürten Gärten. Hinter fast jeder Straßenwindung zwingt ein atemberaubender Postkartenblick zum Anhalten. Dort das tiefblau bis türkis glitzernde Meer, da rosa schimmernde Sandbuchten, dort Nachbarinseln und da niedliche Häuser, die sich ins üppige Grün kuscheln. Zahlreiche Forts sind - teils gut erhalten, teils zu Ruinen verkommen - über die Insel verteilt. Den Eindruck der Wohlgepflegtheit unterstreichen acht Top-Golfplätze, die einen beachtlichen Teil der Insel einnehmen und Bermuda zum Land mit der höchsten Golfplatzdichte weltweit machen.
Die älteste Stadt ist St. George's
St. George's am Ostende ist die älteste Stadt und einstige Hauptstadt der Bermudas mit verwinkelten, kopfsteingepflasterten Gassen, T-Shirt- und Souvenirshops. Einkehrtipp ist die riesige Hafenkneipe White Horse Tavern. Beim Sonntagsbrunch biegen sich die Tische unter allen Köstlichkeiten des Meeres: Hummer, Krabben, Tintenfische, Riesengarnelen, Shrimps. Berühmt ist das Traditions-Pub auch für die größte Auswahl an Drinks. An der Südküste lohnen sich kleine Bade-Abstecher zum Meer. Fast jede dieser Stichstraßen entpuppt sich als Volltreffer, endet an einer Traumbucht mit so poetischen Namen wie Natural Arches Beach, Devonshire Bay oder Jobson Cove - zauberhafte Strandparadiese, die von wunderlich geformten Steinbrücken überspannt werden. Wer's quirliger man, der mischt sich an der Long John Bay oder an der Horseshoe Bay unters Strandvolk.
Verhungern muss hier niemand
Wenn sich der kleine Hunger meldet, hält man einfach an einem der zahlreichen Lunch Wagons und bestellt kleine Vorspeisen, ein Sandwich oder Pasteten. Wer am Ende des Tages dinieren will, der hat eine Auswahl von 150 Restaurants, die alle internationalen Küchen abdecken, aber natürlich auch Inselspezialitäten wie den Bermuda-Hummer sowie lokale Fisch- und Muschelgerichte anbieten. Zurück in der Hauptstadt Hamilton: Durch die Front Street weht der Hauch von Noblesse und Exklusivität. Pastellfarbene Kolonialhäuser stehen hier Spalier und bilden für die fünf Kreuzfahrtschiffe, die hier anlegen ein imposantes Empfangskomitee. Man sitzt in Open-Air Bars und schlürft an den leckeren Rumcocktails wie Swizzle oder Dark & Stormy. Sehr lecker, aber für die Weiterfahrt mit dem Motorroller total ungeeignet.
Weitere Informationen:
Service-Center für Bermuda: World-travel.net, Tel. 0800/2376832, www.traveltobermuda.de; Preisbeispiel: eine Woche mit Flug und Übernachtung ab 1400 Euro (Bed & Breakfast), ab 2500 Euro (Fünfsternehotel) über World-travel.net
Erstmals veröffentlicht am 24.09.2012