t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomeLebenReisenFernreisen

Tauchurlaub am Roten Meer in Ägypten


Fernreisen
Tauchen am Roten Meer: Schwerelos in die Seligkeit

Das Rote Meer in Ägypten ist eines der besten Reviere zum Tauchen, wo auch Anfänger binnen weniger Tage die Faszination der Unterwasserwelt erleben. Erste Eindrücke liefert auch unsere Foto-Show.

09.03.2012|Lesedauer: 4 Min.
srt, SRT (09.03.2012), Brigitte von Imhoff
News folgen

Auch für Anfänger ideal

Ein letzter Check: Die Pressluftflasche ist geöffnet, der Bleigurt sitzt richtig, Tauchmaske aufsetzen, sich auf den Rand des Boots hieven und auf das O.k.-Zeichen des Tauchlehrers warten. Jetzt eine Rolle rückwärts ins warme Nass - der erste Tauchgang kann beginnen. Das Rote Meer ist das am weitesten im Norden gelegene Korallenmeer der Welt - und dennoch eines der wärmsten, da es von Wüsten umrahmt ist. "Taucher haben verschieden Vorlieben, und das Rote Meer bietet fast allen etwas", versichert Wolfgang Jocham, Tauchbasisleiter des Orca Dive Club El Gouna. "Es gibt wunderschöne Tauchplätze mit geringer Strömung für den Anfänger, mit Weichkorallen bewachsene Steilwände und Strömung für fortgeschrittenere Taucher sowie Wracks in allen Größen und Tiefen."

In gut 30 Metern Tiefe liegt das Wrack der "Thistlegorm" im Roten Meer. Es ist für Taucher von Sharm El Sheikh per Boot erreichbar.Vergrößern des Bildes
In gut 30 Metern Tiefe liegt das Wrack der "Thistlegorm" im Roten Meer. Es ist für Taucher von Sharm El Sheikh per Boot erreichbar. (Quelle: fotoseeker, Andy Pawson)

Erster Tauchgang: gleich ins Meer

Bereits vor 30 Jahren entwickelte sich der Tauchtourismus am Roten Meer, und über die Zeit formte sich eine professionelle Tauchszene. In nahezu allen Urlaubsgebieten dort finden Unterwasserfans gute Tauchgründe vor - sei es die Region um Sharm el Sheikh, Marsa Alam oder Hurghada mit den prominenten Tauchgründen vor El Gouna, Makadi Bay oder Soma Bay. Früher war es üblich, dass Tauchneulinge erst einen Grundkurs im heimischen Hallenbad absolvieren mussten, bevor sie zu ihrem Tauchurlaub aufbrachen. Heute können sie ihre ersten Unterwasser-Erfahrungen unter fachkundiger Anleitung vor Ort machen und gleich im Anschluss ihre ersten richtigen Tauchgänge erleben.

Warmes Wasser, leichter Einstieg

Die meisten Tauchbasen rund um das Rote Meer führen den Einsteigerkurs in einem seichten Bereich des Meers durch. Der Kurs beginnt damit, dass sich die Taucher mit den Grundfunktionen der Ausrüstung vertraut machen: Tauchmaske, Schnorchel und Flossen - auch ABC-Ausrüstung genannt -, Tarierweste, Bleigurt, Lungenautomat, Pressluftflasche. Fühlt man sich an Land in der Tauchmontur wie ein tonnenschwerer Koloss, treibt man im nächsten Moment fast schwerelos im 25 Grad warmen Wasser. Das Austarieren des Körpers im Wechselspiel mit der Luft in der Tarierweste und der Atemluft will geübt werden. Doch schnell hat jeder den Dreh heraus, wie die "Lüfte" richtig zu dosieren sind.
Als überraschend unkompliziert erweist sich die Technik des Druckausgleichs, die man sofort nach dem Abtauchen anwenden soll: Luft in die zugehaltene Nase pressen, und schon macht's "knack" in den Ohren.

Sicherheit geht vor

Geübt wird auch das Entleeren des Wassers in der Maske, das Simulieren von Notfällen und die Wechselatmung, wenn zwei oder mehrere Taucher mit einem Pressluftgerät auskommen müssen. Beim Theorieunterricht geht es um Auftrieb, Tiefe, Druck oder die Absorption von Stickstoff. Längst verkrustete Gedächtnisfetzen aus dem Mathe-, Chemie- und Physikunterricht müssen hervorgekramt werden. Auch medizinische Fakten kommen ins Spiel, um die Wirkung der Tauchzeiten und -tiefen auf den menschlichen Körper zu verstehen. Die Sicherheit der Taucher hat erste Priorität.

Delfine und Haie ganz nah

Der erste Tauchgang wird für jeden Taucher zum unvergesslichen Erlebnis. Im Roten Meer mit seiner Artenvielfalt ist das Erlebnis besonders intensiv. Zu den absoluten Highlights für die meisten Taucher zählen Delfine, Schildkröten und diverse Haie. Aber auch Nacktschnecken, Rotfeuerfische, Muränen und unzählige andere bunte Meeresbewohner machen jeden Tauchgang zu einem fantastischen Abenteuer. Fortgeschrittene Taucher werden von den zahlreichen Wracks angelockt, die auf Grund liegen, unter anderem der 108 Meter lange Dampfsegler "Rosalie Möller", der im Zweiten Weltkrieg versenkt wurde und in 30 Meter Tiefe seine Ruhestätte gefunden hat. Doch so tief muss man gar nicht sinken, um sich in die Welt unter Wasser zu verlieben. Tauchexperte Wolfgang Jochum weiß: "Man braucht nur einmal beim Schnorcheln das bunte Treiben am Riff zu erleben - das entfacht die Leidenschaft."

Weitere Informationen:

Gesundheitliche Voraussetzungen: Tauchen kann grundsätzlich jeder, der keine gesundheitlichen, vor allem Herz-Kreislauf-Probleme hat. Kinder sollte man erst ab zwölf Jahren an den Sport heranführen.
Tauchkurs: Man kann den Grundkurs im Hallenbad daheim absolvieren. Authentischer ist es allerdings in einer Tauchschule in einem natürlichen Tauchrevier. Der Kurs enthält Flachwasserübungen, theoretischen Unterricht und Tauchgänge. Preis für einen fünf- bis sechstägigen Kurs: ca. 400 Euro inkl. Leihausrüstung. Der Schüler erhält nach Abschluss einen weltweit akzeptierten Tauchschein.
ABC-Ausrüstung: Auch wenn man vor Ort alles leihen kann, ist die Anschaffung von Maske, Schnorchel und Flossen sinnvoll, da diese Teile gut passen müssen, Preis: circa 120 Euro.
Tauchausrüstung: Wer Feuer gefangen hat und sich ein eigenes Equipment anschaffen will, wendet sich am besten an einen Tauchshop in der Nähe seines Wohnorts. Ein Tauchanzug aus sechs bis acht Millimeter dickem Neopren hält warm und schützt vor Verletzungen (ab ca. 300 Euro). Die Tarierweste steuert durch Luftregulierung den Auftrieb des Körpers (ab ca. 250 Euro). Beim Lungenautomat, der die Pressluft "mundgerecht" aufbereitet, sollte nicht gespart werden (ab ca. 200 Euro). Der Tauchcomputer zeigt alle unter Wasser wichtigen Daten an, wie Tauchtiefe, Tauchzeit, die Zeit zum Auftauchen und die Zeit, die zwischen zwei Tauchgängen verstreichen muss (ab ca. 200 Euro). Pressluftflaschen legt sich nur derjenige zu, der auch in heimischen Gewässern tauchen will und die Flaschen im Auto transportieren kann.
Gefahren unter Wasser: Häufigste Unfallursache ist, zu tief und zu lange zu tauchen. Oft reagieren Taucher in Stresssituationen panisch, tauchen zu schnell auf und erfahren dadurch eine rasche Druckminderung, was zur sogenannten Dekokrankheit führen kann. Dabei perlt der im Körper gelöste Stickstoff aus - im schlimmsten Fall mit tödlichem Ausgang.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Neueste Artikel



TelekomCo2 Neutrale Website