Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Aktiv- & Skiurlaub Teneriffa: Wandern und Radfahren auf der Insel
Sie denken bei Teneriffa an Sangria am Strand und Halligalli. Wenn Sie so über die kanarische Insel denken, dann denken Sie im wahrsten Sinne des Wortes einseitig – und zwar eher südseitig. Denn gerade die nördliche Hälfte von Teneriffa bietet perfekte Bedingungen für Aktivurlauber. Ungemein abwechslungsreich präsentiert sich die Landschaft und perfekt das Wetter: Schließlich, so sagt man, herrscht auf der Kanareninsel ewiger Frühling. Auf Teneriffa geht es zum Wandern auf den Teide, durch dichte Lorbeerwälder und Mondlandschaften, zum Biken ins Vulkangebiet oder zum Rennradeln auf idyllische Passstraßen. Und dann gibt es natürlich immer noch das Meer... Sehen Sie unsere Tipps für einen aktiven Teneriffa-Urlaub von Wandern am Teide bis zu Mountainbike-Touren im Anaga-Gebirge in unserer Foto-Show.
Masca Schlucht: Wandern im Teno-Gebirge
Während an der Südwestküste von Teneriffa rund um die Hoteltürme die Party-Playas vorherrschen, zeigt sich das Meer weiter nördlich im wahrsten Sinne des Wortes unzugänglicher. Hier, im wunderschönen Teno-Gebirge, sind die Buchten einsam, denn man gelangt nur über den Seeweg oder sportliche Fußmärsche hinab zum Meer. Ausgangspunkt für eine der spektakulärsten Wanderungen auf der Insel ist das kleine Dörfchen Masca, das erst seit den 1960er Jahren über eine asphaltierte Straße erreichbar ist. Allerdings ist sie für die Autofahrer schon ein Erlebnis: Über enge, holprige Serpentinen windet man sich hinab zu einer Handvoll Häuser, die sich an die steilen Hänge schmiegen.
Nach der anspruchsvollen Anreise geht es vom idyllischen Masca mit seinen geschmackvollen Häusern hinab in die Schlucht zum Meer. Trittsicherheit und gutes Schuhwerk (sowie solide Kniegelenke...) sind Grundvoraussetzung bei dieser anspruchsvollen Tour. Über knapp sechs Kilometer wandern Teneriffa-Urlauber hinab in die Masca-Schlucht - zunächst steil bergab und dann einen schmalen Pfad durch abwechslungsreiches Gelände. Links und rechts schießen Felsen empor, während man selbst durch Sand und meterhohes Schilf läuft, über Felsen kraxelt, um schließlich das Meeresrauschen zu hören, lang bevor man das Wasser zu sehen bekommt. Auch wenn viele der Touristen den Weg hinauf nicht mehr auf sich nehmen, sondern den Transport per Schiff bevorzugen – sportliche Individualreisende freuen sich auf das Bergauf: Insgesamt kommt man auf knapp 900 Höhenmeter bei der Wandertour. Kaffee und Leckereien bei grandioser Aussicht in einem der sehr empfehlenswerten Restaurants hat man sich damit wirklich verdient.
Teneriffas höchster Berg: Teide - hinauf auf den Thron
Teneriffa ist eine gebirgige Insel – und natürlich eine Vulkaninsel. Der Thron der Insel ist der Pico del Teide, der mit seinen 3718 Metern alles überragt. Dass es hier oben ganz anders aussieht als unten am Meer, ist klar. Doch trennen die Landschaften im Grunde nur wenige Kilometer. So ist man irgendwie doch unvorbereitet auf die Mondlandschaft, die sich in dieser Höhe auftut und seit 2007 zum UNESCO-Weltnaturerbe zählt. Ausgangspunkte für die Erkundung des Teide sind die Ortschaften Vilaflor im Süden oder das Informationszentrum bei El Portillo. Von hier aus gibt es unzählige Routen durch Las Canadas, wie man das Gebiet rund um den alles dominierenden Teide nennt. So kann man beispielsweise eine lange Runde von El Portillo hinauf zum Montana Blanca wandern, der am Fuße des Teide liegt. Man läuft vorbei an den riesigen schwarzen „Teide-Eiern“ und steht schließlich vor einer enormen Trümmerlawine des höchsten Teneriffaberges.
Wer auf den Teide wandern will, braucht allerdings eine Genehmigung. Mit der Seilbahn gelangt man bis auf circa 150 Meter unterhalb des Gipfels. Ganz hinauf darf nur eine vorgegebene Anzahl von Menschen - die (kostenlose) Genehmigung hierfür bekommt man im Internet oder im Büro der Nationalpark-Verwaltung. Wer ohne Seilbahn hinauf will, kann auch im Refugio de Altavista am Fuße des Teide übernachten (Anmeldung nötig). Außerdem darf man den Gipfel vor neun Uhr ohne Genehmigung erklimmen. Der Reiz besteht nicht nur aus dem Naturerlebnis: Wer war denn schon einmal auf dem europäischen Festland auf dieser Höhe? Und obendrein ist der Teide der höchste Berg auf spanischem Staatsgebiet...
Anaga-Gebirge: durch dichten Lorbeerwald
Teneriffa bietet eine „wandersame“ Abwechslung: Komplett anders präsentiert sich der Nordzipfel der Insel, das Anaga-Gebirge im Nordosten. Da die größte Kanarische Insel hier am häufigsten Niederschlag abbekommt, strahlt das Gebiet im satten Grün. Viele Wanderungen führen durch die Lorbeerwälder. Einen tollen, schnell erreichbaren Startpunkt findet man beispielsweise beim Besucherzentrum Mirador Cruz del Carmen. Sehr empfehlenswert, aber durchaus lang und anstrengend, führt eine Rundtour über Chinamada und El Batan. Einsam wandert man hier, denn der Nordosten Teneriffas ist kaum besiedelt. So begegnet man im ersten, sportlich gemäßigten Abschnitt primär nur Ziegen.
Chinamada ist berühmt für seine Wohnhöhlen: Häuser, denen man von außen nicht anmerkt, dass sie in den Fels hineinführen. Hier wohnen die Bauern heute noch und sind tagsüber auf den Feldern unterwegs. Ab Chinamada führt ein steiler, schmaler und verwachsener Pfad zunächst hinab und dann steil hinauf in das kleine Bergdorf El Batan. Bevor man wieder in den Wald eintaucht, kann man sich hier im urigen Dorf-Café eine Stärkung gönnen und dann über Serpentinen zurück zum Ausgangspunkt wandern. Gut 1000 Höhenmeter kommen auf dieser 13-Kilometer-Runde schon zusammen... absolut lohnenswert!
Abwechslung auf zwei Rädern
Wer seine Füße nicht nur in Wanderschuhe oder das Meer stecken mag, der schwingt sich auf Teneriffa am besten auf sein Rad, denn die Insel bietet sowohl für Mountainbiker wie für Rennradler fantastisches Terrain. Für Letztere eignen sich besonders die kleinen Passstraßen, unter anderem im Teide-Gebiet. So zum Beispiel die Strecke über die TF-24 hinauf nach El Portillo und dann über die TF-21 wieder hinab zum Meer. Mit Glück hat man hier beim Radfahren Rückenwind und mit Sicherheit (bei entsprechendem Wetter) eine gigantische Aussicht, sowohl auf den Süden wie auch den Norden der Insel.
Radfahren auf Teneriffa: auf Trails im Anaga-Gebirge
Die Biker finden im Norden überall fantastische Tourenmöglichkeiten: Wer sich im Anaga-Gebirge im Norden auf Trails austoben will, sollte unbedingt mit Guide unterwegs sein. Ansonsten bietet auf der anderen Seite das Gelände um Santiago del Teide unzählige Routen. Ein toller Ausgangspunkt ist auch La Montaneta oder das Dörflein La Guancha. In den Wäldern oberhalb kann man sich auf den Wegen richtig austoben: Sie wurden einst bei einem verheerenden Brand als Löschstraßen angelegt und bieten die ganze Bandbreite. Entweder macht man mit nur wenigen Höhenmetern Kilometer in Richtung Westen oder man pedaliert fleißig hinauf Richtung Teide. Verfahren kann man sich mit einer normalen Wanderkarte hier eigentlich nicht.
Hier finden auch regelmäßig Bike-Marathons statt. Und wer nach getaner Bike-Arbeit zurück in das sehr gemütliche und ursprüngliche La Guancha einrollt, sollte sich am Dorfplatz einen Kaffee gönnen. Hier kommt sicher schnell ein einheimischer Biker vorbei, der einiges zu erzählen hat...
Puerto de la Cruz - ideal für den Teneriffa-Urlaub
Der ideale Stützpunkt für sportliche Teneriffa-Besucher ist Puerto de la Cruz. Die Hafenstadt liegt so ziemlich in der Mitte der Nordküste, direkt an der Autobahn und bietet Unterkünfte, Strand, Kultur und tolle Restaurants. Vorzugsweise bewegt man sich hier eher im westlichen Teil, ein Stück abseits des Einzugsgebiets um die Hotels. Hier findet man hübsche kleine Gassen und statt Fast-Food-Ketten und Pizza-Buden bekommt man in den kleinen Restaurants frischen Fisch und einheimisches Essen zu moderaten Preisen.
Weitere Informationen
Klaus und Annette Wolfsperger. Rother Wanderführer Teneriffa. Verlag: Bergverlag Rother.
Peter Mertz. Wanderführer Teneriffa. Verlag: Bruckmann.
Kompass Teneriffa: Wander-, Bike-, Freizeit- und Straßenkarte. Verlag: KOMPASS-Karten