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Wandern ist zum Abnehmen geeignet


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Wandern ist noch gesünder als gedacht

Wandern und Abnehmen? Mittlerweile weiß fast jeder, dass Wandern gesund ist. Doch es ist sogar noch gesünder als gedacht - das zeigen die Ergebnisse der vom Deutschen Wanderverband initiierten und von der Universität Halle-Wittenberg durchgeführten Studie zum Gesundheitswandern. Die Forscher fanden wissenschaftliche Belege, dass Wandern nach einem bestimmten Konzept schon nach kurzer Zeit nicht nur die Fitness im Allgemeinen fördert, sondern auch beim Abnehmen hilft und signifikant den Blutdruck senkt.

08.10.2012|Lesedauer: 3 Min.
Von dpa
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Wandern und abnehmen: Schon bei kurzen Wanderstrecken

Schon das Wandern kurzer Wandertouren in Verbindung mit Koordinations- und Lockerungsübungen fördert die Gesundheit nachweislich. So nimmt zum Beispiel das Körpergewicht ab, der Body-Mass-Index bessert sich und der Blutdruck sinkt. Das konnten Forscher des Instituts für Leistungsdiagnostik und Gesundheitsförderung e.V. (ILUG) der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg jetzt in einer kleinen Studie wissenschaftlich belegen, wie Christine Merkel vom Deutschen Wanderverband (DWV) in Kassel dem dpa-Themendienst sagte. Untersucht wurden unter Leitung von Professor Kuno Hottenrott neben einer Reihe von gesundheitsbezogenen Parametern, die Entwicklung der körperlichen Leistungsfähigkeit sowie das Wohlbefinden der an der Studie teilnehmenden Personen.

Wandern ist gesund.Vergrößern des Bildes
Die Volkswahrheit "Wandern ist gesund" gilt laut neuer Studie doppelt. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Gesundheitswandern: eine bestimmte Art zu wandern

Der Wanderverband hat das Konzept zum sogenannten Gesundheitswandern gemeinsam mit Physiotherapeuten der Fachhochschule Osnabrück entwickelt und die aktuelle Studie initiiert. Sieben Wochen lang trafen sich dafür 18 Berufstätige zweimal wöchentlich zum Wandern nach dem zertifizierten Konzept und unter Leitung der dafür zertifizierten Gesundheitswanderführer. Als Vergleichsgruppe dienten 16 nicht aktive Berufstätige aus derselben Altersgruppe. "Die Wanderungen waren auf eineinhalb Stunden angelegt", erläuterte Merkel. Je nach Gelände legten die Teilnehmer 3,7 bis 5,6 Kilometer pro Wanderung zurück.

Wandern mit gezielter Hilfe

Eine Stunde jedes Termins verbrachten die im Durchschnitt 53,6 Jahre alten, sonst nicht weiter sportlich aktiven Wanderer in Bewegung. Zwischendurch stoppten sie pro Wanderung zweimal, um physiotherapeutische Übungen zu absolvieren. "Das waren zum Beispiel Übungen, um die Schultermuskulatur zu lockern oder die Koordination zu verbessern, wie mal mit offenen, mal mit geschlossenen Augen auf einem Bein stehen oder einen Stock auf dem Fuß balancieren." Auch Aspekte aus der Progressiven Muskelrelaxation oder drei Minuten gezielt schnelles Gehen gehörten dazu. Außerdem gab ein begleitender, zertifizierter Gesundheitswanderführer Tipps für einen gesunden Lebensstil.

Wandern und abnehmen: Erfolge schon nach wenigen Wochen

Den Gesundheitszustand von Wanderern und Kontrollgruppe erfassten die Forscher einmal vor Beginn der Wanderungen und dann nach sieben Wochen. Bei der Kontrollgruppe stellten sie keine Veränderungen fest. Bei den Aktiven nahmen der Body Mass Index (BMI), der die Relation des Körpergewichts eines Menschen zu seiner Körpergröße angibt, und das Körpergewicht signifikant ab. Lag bei Studienbeginn das Gewicht im Schnitt bei 91,8 Kilo, waren es am Ende durchschnittlich 1,3 Kilo weniger. Die Blutdruckwerte waren besser, die Herzfrequenz für das gleiche Wandertempo von 131 auf 122 gesunken. Professor Hottenrott zufolge war die Verringerung des Blutdrucks in der Wandergruppe so deutlich nicht zu erwarten: „Der systolische Wert fiel durchschnittlich von 151 auf 142, der diastolische Wert von 92 auf 84. Diese Veränderung hat positive Wirkungen auf die Gesundheit.“ Und auch die sogenannte Ausdauerfähigkeit, die anhand des Laktatwerts und des Sauerstoffgehalts im Blut ermittelt wird, war höher, wie Merkel erläuterte. Darüber hinaus sei auch die Koordinationsfähigkeit, wie sie etwa im Einbeinstand auf einem Wackelbrett ermittelt wird, besser geworden.

Zertifikat für gesundes Wandern angedacht

Unterm Strich ist Studienleiter Hottenrott von der Wirksamkeit des Gesundheitswanderns überzeugt: „Die Wanderungen sind eine wirklich erfolgreiche Intervention.“ Zudem beweise die Studie, dass die Gesundheitswanderkurse den Kernzielen des Präventionsprinzips „Reduzierung von Bewegungsmangel durch gesundheitssportliche Aktivität“, ein Projekt vom Spitzenverband Bund der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) initiiert, gerecht werden. Auch die Geschäftsführerin des Deutschen Wanderverbandes, Ute Dicks, nimmt das Studienergebnis zum Anlass zu Gesprächen mit dem GKV, um die Möglichkeiten der Anerkennung des „Zertifizierten Gesundheitswandern“ als Primärpräventionsleistung (gemäß Paragraph 20 SGB V) auszuloten.

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