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Kykladen: Wandern auf Griechenlands schönsten Inseln


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Wandern auf den schönsten griechischen Inseln

Griechenland - kaum ein Land, das in der letzten Zeit so viele negative Schlagzeilen gemacht hat wie dieses. Doch mit seiner Vielzahl vorgelagerter Inseln ist es einmalig in Europa. Die landschaftliche Vielfalt - von immergrün und wasserreich bis hin zu absolut kargen Landstrichen - macht Hellas noch immer zu einem attraktiven Ferienziel; gerade für Aktivurlauber, die die Natur hautnah erleben wollen. Wanderer finden auf den Kykladen, dem Inselarchipel in der Ägäis südöstlich vor dem Land unter der blau-weißen Flagge, traumhafte Routen durch die unterschiedlichsten Gegenden mit verschiedenem Anspruch und traumhaften Ausblicken über die Inselwelt. Die vier schönsten griechischen Inseln zum Wandern können Sie in unserer Foto-Show entdecken.

Aktualisiert am 26.11.2012|Lesedauer: 4 Min.
srt, Norbert Eisele-Hein
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Wandern zum Krater von Santorini

Eine der schönsten Wanderungen verbindet die Paradestädte Thira und Oia über einen mehrhöckerigen Höhenzug. Gigantische Ausblicke in den Krater von Santorini sind dabei garantiert. In den Städten entlang der Tour entdeckt man mit jedem Blick ein neues Postkartenmotiv - eine strahlende Symbiose aus weißgekalkten kubischen Häuschen, blau lackierten Tür- und Fensterrahmen. Die zwölf Kilometer lange Wanderung von Thira dauert etwa vier Stunden und kostet gewaltig Kraft. Der Weg bietet keinerlei Schatten und erreicht beim Mavro Mouno mit 329 Metern seinen Höhepunkt. Bei gleißendem Sonnenlicht scheint Oia förmlich über dem tiefblauen Wasser zu schweben. Beim Sonnenuntergang scheint dann die ganze Inselwelt der Kykladen in Flammen zu stehen.

Ebenfalls verlockend ist die Besteigung des Profitis Ilias, dem mit 568 Metern höchsten Berg Santorinis. Über Kamari führt die Wanderung auf einem geschwungenem Pfad hoch zu den Ausgrabungsstätten von Alt-Thira und über den breiten Bergkamm auf den mächtigen Gipfel. Von dort geht's hinab auf Schotterpfaden zu den Stränden von Perissa. Aber Achtung: auf dem schwarzen Lavastrand verbrennt man sich barfuß im Nu die Füße. Die Tour dauert mit ausgiebiger Besichtigung etwa fünf Stunden.

Zum Filmschauplatz von "Im Rausch der Tiefe": Amorgos

Amorgos, die östlichste Insel der Kykladen, galt lange Zeit als Stiefkind. Da die Insel nur über Naxos zu erreichen ist, wurde sie unter Kykladen-Kennern als Geheimtipp gehandelt. Die Regierung vergab eine Zeit lang sogar Gratistickets von Naxos nach Amorgos, um den Tourismus dort ein wenig ins Rollen zu bringen. Das filmische Tauchabenteuer "Im Rausch der Tiefe" von Luc Besson, ließ die Insel schließlich aus seinem Dornröschenschlaf erwachen. Wo sich vorher nur wenige Rucksack-Individualisten tummelten, kamen über Nacht scharenweise, vor allem französische Reisende, um die Originalschauplätze des Unterwasserepos zu inspizieren.

Der Straße zur Inselhauptstadt Chora klettert 400 Höhenmeter an Olivenhainen und Feigenbäumen vorbei in die Höhe, die Stadt krallt sich förmlich fest am steilen Hang. Hauptattraktion neben Chora ist das Kloster Chryssovitissa, erbaut um das Jahr 1000 n. C.. Das prächtige Bauwerk klebt wie ein Adlernest an der schroffen Südostwand des Inselgebirges. Weiß gekalkt blinkt es schon von weitem aus den rotbraunen Felsabstürzen. Die Wanderung führt zunächst durch Chora und dann über einen steil hinab führenden Treppenweg zum Kloster. Der herrliche Strand von Agia Anna direkt unterhalb der kirchlichen Festung lockt zum Sprung in die Fluten. Mit dem Rückweg über die zum Teil zerstörten Windmühlen auf dem Hügel oberhalb der Chora nimmt die Tour drei Stunden in Anspruch.

Mit der Express Skopelitis, dem altersschwachen Winzling der Kykladenflotte zwischen Naxos und Amorgos - böse Zungen nennen den Seelenverkäufer auch Rachitis -, geht es zeitraubend, aber erholsam über Ägiali im Norden von Amorgos über Donoussa und die Erimonisia-Inseln nach Naxos.

Naxos, die größte Kykladen-Insel

Die Portara, ein sechs Meter hohes Marmortor, leuchtet im Sonnenuntergang weit auf das Meer hinaus. Das Wahrzeichen von Naxos gehörte einst zu einem riesigen Apollon-Tempel, der bereits im sechsten Jahrhundert errichtet wurde. Die einzige Wanderung ohne Badestopp führt Wanderer auf den König der Kykladen, den höchsten Berg des Archipels, den 1001 Meter hohen Zas (Zeus). Mit dem Bus tuckert man gemächlich über die fruchtbare Tragea-Hochebene zum Ausgangsort Filoti.

Wer kurz nach der Ortschaft bei der Bedarfshaltestelle Agia Marina (kleine Kapelle) aussteigt, der kann von dort über einen einfachen, gut markierten Weg auf den markanten Felszinken wandern. Nach der Überschreitung passiert man beim Abstieg auf etwa 600 Metern Höhe die Zeus-Höhle. Der Sage nach logierte hier Zeus unterhalb des wilden Kalksteinmassivs. Auch sein Sohn Dionysos, der Gott des Weines, mochte die Insel. Schnappte er sich doch hier Ariadne, eine kretische Prinzessin, die leichtsinnigerweise von Theseus, ihrem Gatten, schlafend am Strand zurückgelassen worden war. Der weitere Weg führt nach viereinhalb Stunden wieder direkt nach Filoti. Auf Naxos, der größten Kykladen-Insel, lässt sich jede Tour mit Kunstgeschichte anreichern: den Jünglingsstatuen von Apollonas und Flerio, byzantinischen Klöstern und Kirchen, wunderschönen Fresken in unzähligen kleinen Kapellen.

Auf Paros hagelt es Sternschnuppen

Nach dem Start im mittelalterlichen Lefkos wandert man über Pinien- und Eukalyptushaine, vorbei an alten Zisternen. Über einen byzantinischen Steinplatten-Trail schnaufen Wanderer zur höchsten Erhebung von Paros, die wieder, wie auf Santorini, Profitias Ilias (770 Meter) heißt. Auch hier erwartet die Wanderer eine kleine Klosterkirche und ein atemberaubender Rundblick auf eine märchenhafte Inselwelt. Wer dann mit der letzten Fähre die Insel verlässt, der wird auf dem obersten Deck mit einem Hagel von Sternschnuppen eingedeckt.

Weitere Informationen:
Griechische Zentrale für Fremdenverkehr, Neue Mainzer Str. 22, 60311 Frankfurt, Tel. 069/257827-0, www.visitgreece.gr;
Beste Reisezeit: Von April bis Oktober, aber außerhalb der Hauptsaison.
Tourenveranstalter: Wikinger Reisen GmbH, Kölner Str. 20, 58135 Hagen, Tel. 02331/904-6, www.wikinger-reisen.de (Acht bis 15 Tage, ab 585 Euro pro Person plus Flug).
Anreise: Entweder nach Athen und mit Fähren auf die Inseln oder direkt nach Santorini und von dort weiter mit Fähren.
Flüge: www.lufthansa.de, www.ageanair.com
Reisen vor Ort: das Fährsystem funktioniert ausgezeichnet. Nur bei Sturm werden Fähren gestrichen, Zeitreserven einplanen.
Unterkünfte: Von Camping über Jugendherbergen, zahlreichen Privatunterkünften (die Anbieter warten schon am Fährhafen) und Hotels aller Kategorien ist alles geboten.
Karten: Örtliche Touristenbehörden (meist direkt im Hafen) geben Karten aus, aber wer es genauer will: Für die gesamten Kykladen gibt es von Freytag & Berndt eine Übersichtskarte im Maßstab 1:150000, 7,50 Euro; Santorini, Naxos, Paros: Road Edition, 1:35000 bis 1:50000, je Insel 6,60 Euro, Amorgos: Techin, 1:57000, 4,50 Euro.
Reiseführer: Sehr gut lesbar mit den nötigen praktischen Infos und ausreichend Details zu Land, Leuten und Kultur: Verlag Michael Müller: Eberhard Fohrer, Kykladen, 22,90 Euro; ADAC Reiseführer, Kykladen, 4,95 Euro.

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