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Schlicht und naturverbunden: Das sind die Mode-Trends für Herbst und Winter


Mode wie in den 2000ern
Das sind die Trends für Herbst und Winter

Es wird leiser und schlichter – obwohl viele der neuesten Trends von den 2000ern inspiriert sind. Zudem ist die Pandemie auch an der Mode nicht spurlos vorbeigegangen. Womit Sie im Herbst und Winter im Trend liegen.

09.08.2021|Lesedauer: 3 Min.
dpa, Andrea Abrell
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Bereit für etwas mehr vom früheren Alltag? Die Frauenmode ist es zumindest. Denn: Eine der bemerkenswerten Entwicklungen in den neuen Herbst- und Winterkollektionen ist, dass die Mode für den Alltag und Mode für den Abend sich wieder deutlich voneinander unterscheiden.

Schlichte Herbstmode: Der Trend geht zu ruhigeren Farben, wie dem Cashmere-Beige dieses Pullovers.Vergrößern des Bildes
Schlichte Herbstmode: Der Trend geht zu ruhigeren Farben, wie dem Cashmere-Beige dieses Pullovers. (Quelle: Toni PR/dpa-tmn-bilder)

"Ausgehen ist wieder etwas Besonderes geworden und dementsprechend kleiden wir uns auch so", erläutert Carl Tillessen, Chef-Analyst des Deutschen Modeinstituts in Köln.

Das war schon länger nicht mehr so eindeutig der Fall. Auch vor der Pandemie war es in vielen Großstädten total üblich geworden, mit der legereren Alltagskleidung in Restaurants und Bars, selbst in viele Clubs, Konzerthäuser und Philharmonien zu gehen. Nun aber befinden wir uns in einer Phase, in der wir wieder schätzen, was es heißt, auszugehen – und man will dafür schick sein.

Entspannt am Tag, figurbetont am Abend

Die Tagesmode sei demnach entspannt und lässig, am Abend aber seien Bodycon-Dresses angesagt, erklärt der Modeanalyst Tillessen. Also figurbetonte, schmale Kleider, die an die Sexiness der Neunziger und 2000er Jahre erinnern. "Dabei zitiert die Mode klar die TV-Serie 'Sex and the City', bis hin zu den Marken, die durch diese Kultstatus erlangten wie etwa Manolo Blahnik oder Hervé Léger", so der Experte.

"Reminiszenzen an die 2000er Jahre findet man allerdings nicht nur am Abend", berichtet Ilka Müller-Winkelmann, Stilberaterin aus Schildow bei Berlin. "Vor allem in der jungen Mode sieht man immer wieder Anklänge an diese Dekade, sei es bauchfreie Oberteile zu extrem tief geschnittenen Hüftjeans, wilde Muster oder Pullunder. Auch die Kombination von Collegejacken zu Plissee- oder Faltenröcken folgt diesem Trend."

Es wird wieder schlichter

Das klingt erst mal wild, das klingt bunt und schrill, nach den poppigen Nuller Jahren eben. Aber jeder Trend hat seinen Gegentrend – und das betrifft aktuell einige übergeordnete Strömungen. "In den vergangenen Jahren war die Mode sehr plakativ, bisweilen auch laut. Jetzt schwingt das Pendel in die entgegengesetzte Richtung", prognostiziert der Trendanalyst Carl Tillessen. "Die Mode wird leiser, dezenter und in vielen Trends auch schlichter."

Auch die "neue Naturverbundenheit" ist ein Metatrend, der für Tillessen wichtiger wird. Diese habe klar mit dem Lockdown zu tun, in dem man vermehrt draußen unterwegs war und beziehe sich nicht nur auf die Farben und Materialien, sondern auch auf die Looks. "Auch bei diesem Trend stand eine TV-Serie Pate: "The Crown" hat den englischen County-Look in der edlen Version salonfähig gemacht", so der Modeexperte.

Bei diesem Trend geht es aber auch um die Hinwendung zu Materialien, die mit zunehmendem Gebrauch immer schöner werden. "Im Japanischen gibt es für diese Ästhetik den Namen Wabi-Sabi. Ein Wort, das sinngemäß die Schönheit des Unvollkommenen bedeutet", sagt Tillessen. "In diese Kategorie fallen beispielsweise Jeans im Used-Look."

Das sind die neuen Trendfarben

Auch die Farben des Modeherbst 2021 spiegeln diesen Trend wider. Neben Grün für den County-Look sind das vor allem Wolltöne wie Cashmerebeige und die vielen Braun-Nuancen – alles auch die schon an anderer Stelle erwähnten sehr leisen Töne.

Trotzdem: Zu den angesagten Farben gehören auch Blau, Rot und das erwähnte Grün "in allen Varianten der jeweiligen Skala", berichtet Trendberaterin Milena Georg aus Ulrichstein (Hessen). "Also von kräftigen Nuancen bis hin zu zarten Pastellen." Für Georg macht diese Bandbreite das Kombinieren besonders leicht, denn das angesagte Ton-in-Ton lasse sich so einfach umsetzen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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