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Enthaarung: Vorsicht bei Waxing in der Intimzone


Schmerzhafte Enthaarung
Expertin: Vorsicht bei Waxing in der Intimzone

Haare am Körper sind meist unerwünscht und wir tun fast alles, um sie loszuwerden – auch an den intimen Regionen unseres Körpers. Dabei kommt häufig auch Wachs zum Einsatz. Doch beim sogenannten Waxing sollte man besser vorsichtig sein. Denn immer wieder bleibt neben den Haaren auch etwas Haut auf dem Wachsstreifen zurück. Eine Expertin erklärt, warum das Wachs für "untenrum" problematisch ist und welche Alternativen es gibt.

Aktualisiert am 15.08.2014|Lesedauer: 4 Min.
Ann-Kathrin Landzettel
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Die Erzählung einer Bekannten werde ich nie mehr vergessen: Sie war genervt vom ständigen Rasieren ihrer Intimzone und entschied sich, vor dem Badeurlaub ein Waxing-Studio aufzusuchen. Das Ergebnis war schmerzhaft: An dem Wachsstreifen blieben nicht nur die Haare zurück, sondern auch ein kleines Stück Haut von ihrer Schamlippe. Dass Sex und Salzwasser in diesem Urlaub für sie keine Rolle mehr spielten, verwundert nicht. Doch ist es normal, solche Verletzungen davonzutragen?

Haarentfernung IntimbereichVergrößern des Bildes
Mit welcher Methode entfernt man unerwünschte Haare am besten? (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Waxing im Intimbereich kann zu Verletzungen führen

"Hautverletzungen können beim Intim-Waxing durchaus vorkommen", erklärt Dr. Marion Moers-Carpi, Hautärztin aus München und Mitglied im Berufsverband Deutscher Dermatologen (BVDD). "Neben der Haut um unsere Augen gehört die Haut im Genitalbereich zu den empfindlichsten Arealen des Körpers. Die Haut ist dort besonders dünn. Wird das Wachs mit einem Ruck abgezogen, kann die Haut leicht Schaden nehmen."

Auch kleine Blutungen an den Stellen, an denen das Haar herausgerissen wurde, können auftreten. "Gefährdet sind besonders Personen mit einer sehr empfindlichen, trockenen Haut. Auch wer blutverdünnende Schmerzmittel wie beispielsweise Aspirin vor dem Waxing eingenommen hat, erhöht die Wahrscheinlichkeit für Blutungen", erkärt Moers-Carpi. Zudem wird das Wachs je nach Methode oft auch ziemlich heiß auf die Haut aufgetragen. Wer empfindlich ist, hat neben dem Schmerz auch mit zusätzlichen Hautrötungen zu kämpfen.

Zuckergel als Alternative zu Wachs

In der Praxis der Dermatologin kommt das Waxing nur noch sehr selten zum Einsatz, auch wenn die Behandlung an Armen, Beinen und Achseln in der Regel ohne Komplikationen verläuft. Als Alternative greift sie lieber zu einem Zuckergel, das aus Glucose, Fructose und Wasser besteht.

Das sogenannte Sugaring hat gegenüber dem Waxing den Vorteil, dass die Haare in Wuchsrichtung von einer ausgebildeten Kosmetikerin abgetragen wird. "Das ist viel schonender und weniger schmerzhaft", weiß die Dermatologin. "Die Verletzungsgefahr ist viel geringer und das Risiko für eingewachsene Härchen wird ebenfalls reduziert." Zudem sei die Zuckerpaste generell sanfter zur Haut als das Wachs. Zumal die Paste nicht ruckartig von der Haut gezogen, sondern Stück für Stück abgehoben wird. Das Ergebnis ist das gleiche: Bis zu fünf Wochen bleibt die Haut glatt. Moers-Carpi ist überzeugt, dass der Zucker das Wachs früher oder später als Enthaarungsmethode ablösen wird.

Für die Enthaarung besser einen Experten aufsuchen

Die Hautärztin rät davon ab, zu Hause mit Drogerie-Produkten an der Intimzone zu hantieren. "Die Handhabung ist alleine ziemlich schwer. Sie haben nur zwei Hände und müssen die Haut an den richtigen Stellen straffen und zeitgleich die Wachsstreifen abziehen. Das ist nicht einfach." Entweder sei das Ergebnis nicht gründlich oder es schmerze unnötig, warnt Moers-Carpi. An den Beinen oder Armen sei die Anwendung zwar meist kein Problem, aber im Intimbereich könne das richtig unangenehm werden. Für eine glatte Intimzone sollte man daher ein Kosmetikstudio aufsuchen. Das gilt für das Waxing ebenso wie für das Sugaring.

Im Kosmetikstudio auf Hygiene achten

Doch wie findet man einen Anbieter seines Vertrauens? Wichtig ist, dass man beim ersten Besuch nicht gleich den Genitalbereich enthaaren lässt. Um sicherzustellen, dass man in guten Händen ist, sollte man sich zuerst für die Enthaarung von Armen, Beinen oder Achseln entscheiden und genau hinschauen: Gibt es Schulungszertifikate? Wie geschickt geht der Anwender vor und benutzt er immer wieder frisches Wachs beziehungsweise frischen Zucker?

"Wird das gleiche Wachs mehrmals verwendet oder wird für verschiedene Kunden die Paste immer wieder aus dem selben Topf genommen, sollte man vorsichtig sein", rät Moers-Carpi. "Stimmt die Hygiene nicht, können sich Keime vermehren, wass im schlimmsten Fall zu Entzündungen im Bereich der behandelten Zone führt." Die Expertin rät zu sogenannten Einmal-Applikatoren, bei denen der Wachsaufsatz des eingesetzten Gerätes nur einmal verwendet und dann entsorgt wird.

Ohne Vertrauen geht es nicht

Doch neben der Hygiene und Handhabung sollte auch das Miteinander passen. Wer sich komplett entblößt, sollte seinem Gegenüber vertrauen können und sich wohl fühlen. Und scheuen Sie sich nicht, nachzufragen: Wie viel Erfahrung hat das Kosmetikstudio mit den Behandlungen? Welche Verletzungen können entstehen? Wie pflegt man die Haut nach der Enthaarung und ist die eigene Haut überhaupt für eine dieser Behandlungen geeignet?

Kein Wachs auf trockene, empfindliche Haut

Laut Moers-Carpi sollten Menschen mit trockener, empfindlicher oder zu Allergien neigender Haut auf den Einsatz von Wachs verzichten. Bei sehr empfindlicher Haut sei auch das Sugaring nur bedingt geeignet. Allerdings habe es den Vorteil, dass es auch von Allergikerhaut gut vertragen wird. Eine weitere Rolle spielt, wie viel Schmerz man auszuhalten bereit ist. Einigen treibt die Prozedur Tränen in die Augen, andere sind ganz entspannt. Unnötig quälen sollte man sich nicht.

Alternativen zu Wachs und Zucker

Sind Waxing und Sugaring nicht die richtige Wahl, kann man die Haare weiterhin rasieren oder trimmen. "Die meisten meiner Patientinnen rasieren sich in der Intimzone trocken mit einem Rasierer. Das vertragen sie gut", sagt Moers-Carpi. Epiliergeräte sollte man im Intimbereich auf keinen Fall einsetzen, warnt die Expertin. Das sorgt für unnötige Reizungen der empfindlichen Partie. Auch Enthaarungscremes können zu Irritationen führen und sind für den Genitalbereich weniger geeignet.

Laserbehandlung gegen einwachsende Haare

Eine weitere effektive Möglichkeit stellt die Laserbehandlung dar. Hierbei werden die Haare dauerhaft entfernt, da die Haarwurzeln zerstört werden. Diese Methode hat aber nur bei dunklen Haaren Erfolg und ist zudem recht teuer: Jede der sechs bis acht Sitzungen kostet, abhängig vom Hautbereich, bis zu 200 Euro. Allerdings ist die Behandlung gut für Personen geeignet, die zu einwachsenden Haaren neigen. Am besten lässt man sich von einem Hautarzt individuell beraten, um herauszufinden, welche Enthaarungsmethode für einen selbst am besten verträglich ist.

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