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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Projekt: "Schöne Körper" Frauen sollen ungeniert zu ihrem Körper stehen
Hüllenlos und ungeniert posieren selbstbewusste Frauen für Manuela Jäger-Müller. Doch es sind keine Hungerhaken oder Models, die für die Fotografin aus dem Taunus vor der Kamera stehen. Im Gegenteil: Es sind Damen, die normalerweise nicht ins Rampenlicht treten würden, weil ihr Körper nicht dem gängigen Schönheitsideal entspricht. Angestoßen von dem Projekt "Body Image Movement " der Australierin Taryn Brumfitt möchte die deutsche Fotografin Menschen zu einem besseren Körperbewusstsein verhelfen.
Angefangen hat alles mit einem Video der Australierin Taryn Brumfitt, das die Fotografin Jäger-Müller auf Facebook entdeckt hat. Darin erzählt eine junge Frau, dass sie ihren Körper selbst einmal gehasst hat. Sie habe in den Spiegel gesehen und sich hässlich, fett und widerlich gefunden. Zudem zeigt die Dokumentation ("Embrace") wie Taryn hundert Frauen gebeten hat, ihren Körper mit nur einem Wort zu beschreiben. In keinem einzigen Fall sind Wörter wie "wunderschön" oder "schön" gefallen. "Unperfekt", "dick" und "abstoßend" waren die häufigsten Antworten. Taryn möchte deshalb mit dieser Aktion erreichen, dass Frauen zu ihrem Körper stehen und ihn so lieben, wie er ist.
Projekt: "Schöne Körper"
Und das ist Taryn Brumfitt gelungen: Ihr Mut und ihr Engagement finden in der Netzgemeinde großen Zuspruch. Ein Vorher-Nachher-Foto von ihr, das sie als durchtrainierte Bodybuilderin zeigt und nach der Geburt ihrer Kinder - fülliger und nicht perfekt trainiert - wurde auf Facebook über drei Millionen Mal geliked.
Die deutsche Fotografin Manuela Jäger-Müller war von der Dokumentation so beeindruckt, dass sie sich dazu entschloss, eine eigene Aktion ins Leben zu rufen. Auf ihrer Facebook-Seite rief sie dazu auf, sie mit Fotos zu unterstützen. "Was haltet Ihr davon wenn wir das Projekt nicht unbedingt mit Geld unterstützen, sondern mit Bildern?", schreibt sie auf Facebook. Für ihr Projekt mit dem Namen "Schöne Körper" möchte sie sowohl Frauen als auch Männer nackt, aber ästhetisch fotografieren. Egal ob die Personen Problemzonen oder Narben haben. Die Shootings sind für die Teilnehmer kostenlos. Manuela bittet jedoch um Spenden, mit denen sie Taryn und krebskranke Frauen unterstützen möchte.
Nackte Körper ästhetisch in Szene gesetzt
Die Resonanz ist riesig und die Bilder können sich sehen lassen: Das erste Shooting zeigt eine junge, nackte Frau, die im Einklang mit der Natur ihr Pferd über die Wiese führt. Auf einem anderen Bild posiert eine Frau nackt am Herd, schwanger und mit Kleinkind auf dem Arm. Ein weiteres Highlight der Fotografin war ein Shooting mit einer Kollegin, bei dem eine 34-Jährige von Manuela samt rotem Sessel in einem Wald in Szene gesetzt wurde. Neben diesen Motiven gibt es bereits viele weitere Bilder, die Jäger-Müller auf ihrer Seite schönekörper.de und auf Facebook veröffentlicht hat.
Wunderbare Aufnahmen von schönen Körpern
Alle Models haben dabei eines gemeinsam: Sie haben Makel, die zu ihnen gehören und die sie nicht verstecken brauchen. Und genau das ist die Botschaft der Aktion: Frauen sollten sich und ihren Körper nicht verstecken, sondern zu ihrem Körper stehen und ihn so lieben, wie er ist.
Die Euphorie von Fotografin Manuela ist ungebrochen: "Soooo viele Frauen habe sich gemeldet und wollen bei der Spenden-Aktion mithelfen um Taryn zu unterstützen. Das ist so toll", schreibt sie auf ihrer Facebook-Seite.