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Polo-Hemd: Geschichte des Hemd-Klassiker


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Die Geschichte des Polo-Hemdes

Der Sommer macht es uns im modischen Sinne manchmal nicht leicht: Ein T-Shirt zeigt sich zu salopp, doch im förmlichen Hemd fühlt man sich schnell eingeengt. Dabei liegt die Lösung so nahe, weil genau in der Mitte: . Vor 80 Jahren erfunden, sieht das sportliche Shirt bis heute knackfrisch und trendy aus.

29.07.2013|Lesedauer: 4 Min.
Sabine Kelle
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Die meisten Erfindungen entstehen nicht per Zufall, sondern aus einem dringenden Bedürfnis nach Verbesserung heraus. Der französische Tennisspieler René Lacoste, genannt "Krokodil" hatte die steifen Sakkos und unpraktischen langärmeligen Hemden beim Tennisspiel einfach satt. Nicht nur, dass die langen Ärmel das Spiel behinderten, man schwitzte in den schweren Sachen ordentlich. Erstens mussten also die Ärmel kürzer werden und zweitens ein praktischeres Material her. Gesagt, getan.

Inspiration aus Indien

Es war im Jahr 1933, als Monsieur Lacoste inspiriert von den Shirts, die man seit Anfang des Jahrhunderts im subtropisch warmen Indien zum Polospiel trug, die Ärmel seiner Hemden kürzte und den luftigeren Piqué Stoff einsetzte. Kurzerhand versah er die praktischen Shirts noch mit seinem Spitznamen dem Krokodil als Logo – voilà: Das Poloshirt und damit eine Legende ward geboren. >>

Das Polohemd: Polo-Shirt von Lacoste, Ralph Lauren, Fred Perry bis heute im Trend.Vergrößern des Bildes
Das Polohemd: Vor 80 Jahren erfunden und trotzdem immer noch im Trend. (Quelle: Hersteller-bilder)

Guten Erfindungen gibt der Erfolg recht und so geschah es auch in Windeseile mit den Shirts des erfolgreichen Tennis-Profis Lacoste. Die kurzärmeligen Hemden waren so beliebt, das Lacoste beschloss, sie in Serie zu fertigen. Das Ur-Shirt erhielt die Namen L.12.12. Dabei steht L für Lacoste, 1 für das einzigartige neue Material, 2 für die kurzen Ärmel und die 12 für die von Lacoste ausgewählte Version.

Untrennbar vom Poloshirt ist nicht nur das genannte Piqué Material. Hierbei handelt es sich um ein Baumwoll-Gewebe, das durch seine gestrickte Waffelstruktur eine besonders luftige Eigenschaft erhält.

Lässig trotz Knopf und Kragen

Typisch für die Sport-Shirts sind weiterhin der kleine, fein gerippte Kragen, die kurze Knopfleiste sowie die schmalen Saumabschlüsse an den Ärmeln. Ab und an findet sich eine aufgesetzte Brusttasche auf den Shirts als elegantes Rudiment der ursprünglichen Hemden. >>

Aber auch weitere Labels bedienten sich schnell der praktischen Idee des eleganten Sportshirts. Auf dem amerikanischen Markt etablierte sich Ralph Lauren erfolgreich. Seine Poloshirts ziert ein Polospieler mit Pferd als Logo und verkörpert damit den sportiven Lifestyle.

Sportlicher Brit-Chic

Das britische Labe Fred Perry steht ebenso für sportliche Poloshirts. Doch kaum jemand weiß heute, dass hinter der erfolgreichen Marke mit dem Lorbeerkranz ein mehrfacher Wimbledon und Grand-Slam Sieger steckt. Vom einfachen Arbeiterjungen spielte sich Fred Perry in den 30er Jahren bis in die oberste Liga, wurde jedoch von der elitären Szene aufgrund seiner Herkunft nie wirklich anerkannt. Eine Verletzung setzte seiner Tennis-Karriere ein jähes Ende, doch Perry fand schnell adäquaten Ersatz als Sportkommentator.

Allerdings war es ein österreichischer Sportler, der Perry Ende der 40er Jahre auf seine wohl nachhaltigste Idee brachte. Zusammen entwickelten sie extrem leichte Schweißbänder und gründeten Fred Perry Sportswear. Kurze Zeit später, 1952, entwarfen sie das erste Fred Perry Sportshirt aus Piqué mit dem typischen Polo-Kragen, Knopfleiste und kurzen Ärmeln. Ihre Werbestrategie nutzt man bis heute: Sie verteilten die Shirts an alle prominenten Spieler in Wimbledon. Da die Spiele neuerdings im Fernsehen übertragen wurden, konnte sich Perry von einem Moment auf den anderen vor Anfragen kaum retten. Selbst US-Präsident Kennedy entpuppte sich als Fan der Shirts und trug sie zum Golf spielen.

Die Alternative zum Hemd

Die Jugendbewegung der Mods war es schließlich, die die Shirts zum wahren Fashion-Objekt erhoben. Die praktischen Shirts waren elegant, weil schmaler geschnitten und sportlich zugleich. Sie ließen sich knitterfrei unter ihren dicken Wollmänteln tragen, man konnte darin die ganze Nacht lang feiern und sah am Morgen noch immer frisch aus. Von Jung und Alt gleichermaßen geliebt und getragen ist der Charme der Shirts bis heute ungebrochen. >>

Inzwischen zeigen sich Poloshirts nicht mehr nur in der typischen Piqué Optik. Edle Varianten in Seide oder Merino Wolle bringen mehr Eleganz in den sportiven Look. Für modische Raffinesse sorgen abwechslungsreiche Farben sowie farbige und Muster-Akzente an Krägen und Ärmelbündchen. Dank diverser Kooperationen der klassischen Sportswear-Labels mit angesagten Designern entstehen immer wieder innovative Variationen für die Shirts.

So kollaborierte Fred Perry kürzlich mit dem britischen Nachwuchsdesigner Christopher Reaburn sowie immer wieder mit dem belgischen Stardesigner Raf Simons (Kreativchef bei Dior). Zusammen tauchten sie Polos in blumiges Camouflage, knallige Karos, florale Grafik-Prints sowie ungewöhnliche Mustermixe. Für und mit dem britischen Radprofi und Olympiasieger Bradley Wiggins designte man ebenso eine Kollektion und betont so gezielt nicht nur die sportlichen, sondern auch englischen Wurzeln des Labels. Das Traditionsunternehmen Lacoste bietet seinen Klassiker pro Saison in über 40 Farben an. Zum 80. Geburtstag des Shirts hat man sich natürlich etwas Besonderes ausgedacht: Jeden Monat gibt es ein einzigartiges Shirt in einer auf gerade mal zwölf Stück limitierten Auflage.

Ein Shirt für alle Fälle

Der große Vorteil des Shirts liegt in seiner Schlichtheit. Es passt zu wirklich jeder Hose und Situation. Ob elegant im Job, lässig in der Freizeit oder stilvoll am Abend – im Polohemd sehen Sie einfach immer gut angezogen aus. Dabei bleibt es Ihnen überlassen, ob Sie es offen, geknöpft oder geschlossen mit einer Krawatte tragen. Dank dem sportlichen Shirt machen Sie stets eine gute Figur. Neben einem Klassiker in Weiß sollten Sie sich ein Modell in sportlichem Blau zulegen. Beide sind hervorragend kombinierbar. Fashionistos stocken ihren Kleiderschrank mit diversen trendigen Varianten auf, die ohne Frage schnell zu Sammlerstücken avancieren.

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