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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Sonnenbrand vorbeugen Richtig eincremen: Das sollten Sie beim Sonnenschutz beachten
Beim Eincremen machen viele Menschen grundlegende Fehler, die sie später mit einem Sonnenbrand und möglichen Spätfolgen bezahlen. So geht es richtig.
Die UV-Strahlen im Licht sind für den unangenehmen Sonnenbrand verantwortlich und können im schlimmsten Fall sogar die Entwicklung von Hautkrebs fördern. "Die UV-Strahlung führt zu Schädigungen des Erbgutes. Diese Schäden führen zu Erbgut-Veränderungen in Genen, die für die Krebsentstehung entscheidend sind", warnt der Verein zur Bekämpfung des Hautkrebses auf seiner Webseite. Der richtige Sonnenschutz ist also bei weitem keine eitle Beautymaßnahme, sondern ein echtes Gesundheitsthema.
Dabei können die Strahlenwerte ganz unterschiedlich ausfallen. Das Bundesamt für Strahlenschutz veröffentlicht deshalb immer aktuelle UV-Index Tageswerte. Die liegen in Deutschland üblicherweise zwischen 2 und 8. Ab einem Wert von 3 sollten Sie sich vor dem Sonnenbad eincremen, um zum einen Sonnenbrand vorzubeugen und zum anderen das Krebsrisiko zu senken, auch wenn kein hundertprozentiger Schutz vor Hautkrebs garantiert werden kann.
Was sagt der Lichtschutzfaktor aus?
Unsere Haut hat einen natürlichen Eigenschutz gegenüber der Sonne, bevor ein Sonnenbrand entsteht. Der Lichtschutzfaktor ist eine Art Multiplikator, die mögliche Verweildauer in der Sonne erhöht.
Die Formel lautet wie folgt:
Eigenschutzzeit x Lichtschutzfaktor = maximal mögliche Zeit in der Sonne ohne Sonnenbrand
Für Europäer ist in der Regel ein Sonnenschutzfaktor von 20 bis 30 ausreichend. Falls Sie helle Haut haben, die sich ungeschützt nach etwa zehn Minuten rötet, ist mit LSF 30 eine Sonnenzeit von bis zu 300 Minuten erlaubt (10 x 30 = 300). Dermatologen raten jedoch dazu, diesen Durchschnittswert nicht auszunutzen, sondern schon nach zwei Dritteln der Zeit in den Schatten zu wechseln.
Auch auf den UV-A Schutz achten
Oft wird auf den Verpackungshinweisen zwischen UV-A und UV-B Schutz unterschieden. Die Zusätze A und B geben dabei die Wellenlänge des UV Lichts an. UV-A-Strahlen haben zwar weniger Energie als die UV-B-Strahlen, dringen dafür aber tiefer in die Haut ein. Der UV-B Schutz wird mithilfe des Lichtschutzfaktors angegeben. Bei der Angabe eines UV-A Schutzes, muss das Verhältnis zwischen UV-A- und UV-B-Schutz 1:3 betragen, bei einem Lichtschutzfaktor von 15 beträgt der UV-A-Schutz also 5.
Immer dick auftragen
Beim Sonnenschutz gilt grundsätzlich: Lieber etwas mehr! Circa 30 Milliliter Creme – das entspricht etwa drei Esslöffeln – sollten Sie mindestens zum Eincremen des ganzen Körpers benutzen. Zur besseren Dosierung bieten neuartige Sprühflaschen mittlerweile häufig eine Markierung mit Füllstand, so dass Sie sehen, wie viel Creme Sie benutzen. Exponierte Stellen wie Stirn, Schultern, Nase, Ohren und Fußrücken sollten Sie häufiger eincremen, um sie richtig zu schützen.
Die Dauer der Schutzwirkung verlängert das Nachcremen allerdings nicht. Wenn es so warm ist, dass Sie ins Schwitzen geraten, eignen sich wasserfeste Cremes auch besser, da sie nicht durch den Schweiß weggespült werden. Falls Sie die Gefahr von Allergien reduzieren möchten, sollten Sie bei der Auswahl des Sonnenschutzprodukts auf Bio-Produkte zurückgreifen, die keine Konservierungs- und Duftstoffe enthalten.
Unterschiedliche Hauttypen brauchen unterschiedlichen Sonnenschutz
Der amerikanische Dermatologe Thomas Fitzpatrick entwickelte 1975 die Klassifikation nach Hauttypen. Diese Hauttypen lassen sich anhand äußerlicher Merkmale erkennen, aber nicht hundertprozentig einordnen. Je heller der Hauttyp, desto geringer ist der Eigenschutz der Haut und das Risiko für Sonnenbrand und Hautkrebs steigt. Dementsprechend sollten helle Hauttypen zu einem höheren Lichtschutzfaktor greifen.
Hauttyp | Empfohlener Lichtschutzfaktor |
---|---|
Typ 1: Der keltische Typ hat eine Eigenschutzzeit von weniger als zehn Minuten. Er wird nicht braun, sondern bekommt Sommersprossen, hat meist rötliches oder hellblondes Haar und sehr helle Haut. | 30 bis 50 |
Typ 2: Der nordische Typ hat eine Eigenschutzzeit von 10 bis 20 Minuten. Er hat in der Regel nur langsame und minimale Bräunung, helle Haut, blonde oder hellbraune Haare und oft auch Sommersprossen. | 12 bis 30 |
Typ 3: Der Mischtyp hat eine mittlere Hautfarbe, hellbraunes bis schwarzes Haar, kaum oder keine Sommersprossen und eine langsame aber deutlich fortschreitende Bräunung. Hier liegt die Eigenschutzzeit zwischen 20 und 30 Minuten. | 12 bis 30 |
Typ 4: Der mediterrane Typ hat bräunliche oder olivfarbene Haut, braunes oder schwarzes Haar und bekommt schnell eine mittlere Bräunung. Seine Eigenschutzzeit beträgt mehr als 30 Minuten. Er bekommt selten Sonnenbrand und hat ein niedriges Hautkrebsrisiko. | 8 bis 15 |
Typ 5 und 6: Dunkle und schwarze Hauttypen haben dunkelbraune bis schwarze Haut und dunkle Haare. Die Eigenschutzzeit der Haut liegt bei mehr als 90 Minuten. Diese Hauttypen haben kaum oder nie Sonnenbrand und das Hautkrebsrisiko ist sehr niedrig. Trotzdem ist auch bei diesen beiden Hauttypen Vorsicht geboten. | 4 bis 8 |
Nach dem Baden den Sonnenschutz erneuern
Viele Produkte werben damit, dass sie wasserfest sind, doch das trifft nur teilweise zu. Wollen Sie, dass der Sonnenschutz nach dem Baden weiter besteht, sollten Sie sich nicht abtrocknen: Schon das Abtupfen mit dem Handtuch reicht aus, um die Sonnencreme zumindest teilweise zu entfernen. Selbst wasserfeste Produkte büßen nach dem Baden oft deutlich an Wirkung ein. Wenn Sie im Wasser waren, sollten Sie sich daher grundsätzlich erneut eincremen.
Bekommt man unter Wasser einen Sonnenbrand?
Etwa 80 Prozent der UV-Strahlen durchdringen das Wasser noch bis in eine Tiefe von 30 Zentimetern. Im Gegensatz zu trockener Haut, ist nasse deutlich empfindlicher: Sie verbrennt viermal schneller. Die feuchte Haut quillt auf und der körpereigene UV-Filter wird aus der Haut gelöst. Deshalb sind bei Wassersportlern und Strandnixen wasserfeste Sonnencremes empfehlenswert.
Sonnenbrandgefahr in Wassernähe
Wenn Sie sich auf einem Boot befinden oder auf der Luftmatratze im Wasser schwimmen, bekommen Sie vermehrt UV-Strahlung ab. Neben der üblichen Sonneneinstrahlung kommt nämlich noch weitere hinzu – und zwar diejenige, die vom Wasser auf Ihren Körper reflektiert wird. Wassersportler werden deshalb auch schneller braun.
Mieralische oder synthetische Sonnencreme?
Die meisten Sonnencremes, die im Handel erhältlich sind, basieren auf chemischen Filtern. Diese bündeln das schädliche UV-Licht und leiten es als Wärmestrahlen in die Haut. Die chemischen Inhaltsstoffe können allerdings allergische Reaktionen und andere Hautreizungen hervorrufen. Gerade für Kinder, aber auch für Erwachsene mit empfindlicher Haut, empfiehlt sich deshalb laut dem Magazin "Ökotest" als Alternative eine mineralische Sonnencreme, deren Wirkprinzip auch als "physikalischer Sonnenschutz" bezeichnet wird.
in mineralischer Sonnenschutz wirkt aufgrund mineralischer Mikropigmente. Diese werden beim Auftragen des Produktes auf der Haut verteilt und reflektieren die UV-Strahlen. Die Creme dringt also nicht in die Haut ein, entsprechend kann sie diese auch weniger stark reizen. Für die Schutzwirkung sind die weißen Farbpigmente Titanoxid und Zinkoxid zuständig, welche wie kleine Spiegel das Licht zurückwerfen. Cremes bis zu einem Lichtschutzfaktor von 30 lassen sich meist ohne sichtbare Rückstände auf der Haut verteilen. Bei höheren Faktoren ist dies jedoch nicht immer möglich und ein weißer Film auf der Haut bleibt sichtbar.
Tages- oder Sonnencreme: Was kommt zuerst?
Viele Tagescremes enthalten bereits einen mittleren bis hohen Lichtschutzfaktor (LSF 15-30). Für ein Sonnenbad sollten Sie aber zusätzlich Sonnencreme auftragen – und zwar als letzte Schicht: Die UV-Filter ziehen nicht in die Haut ein, sondern bilden auf der Haut einen gleichmäßigen Film, der das Sonnenlicht je nach UV-Filter reflektiert oder in Wärme umwandelt. Make-up sollten Sie vor dem Auftragen von Sonnencreme am besten komplett entfernen, da sich nicht alle Inhaltsstoffe miteinander vertragen könnten.
Creme aus dem Vorjahr noch verwendbar?
Wenn die Creme ein Jahr lang offen war, besteht die Gefahr, dass sie nicht mehr wirkt. Entsorgen Sie daher angebrochene Sonnencremes aus dem Vorjahr lieber. Ist die Creme jedoch unbenutzt und das Mindesthaltbarkeitsdatum noch nicht überschritten, dann sollte sie noch in Ordnung sein.
- Archivmaterial/eigene Recherche