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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Hautpflege Nicht mit jedem Shampoo den Körper waschen
Das Duschgel ist leer? Macht nichts. Dann schäumt man den Körper eben mit Shampoo ein. Das wird der Haut schon nicht schaden - oder etwa doch? Wir haben einen Experten dazu befragt und nennen die wichtigsten Hygiene-Fehler.
Shampoo ist nicht für den Körper gemacht
Shampoos sollten nicht bedenkenlos als Duschgel verwendet werden. Das ist abhängig von der Rezeptur, den Inhaltsstoffen und weiteren Zusätzen. Dr. Ernst Tabori, Direktor des Deutschen Beratungszentrums für Hygiene des Universitätsklinikums Freiburg (BZH), rät davon ab, Shampoos mit speziellen Zusätzen auf den Körper aufzutragen: "Shampoos gegen Schuppen oder fettiges Haar sowie Haarwuchs- und Farbschutzshampoos können die Haut stärker austrocknen. Großflächig auf der Körperoberfläche aufgetragen, wird die Haut anfälliger für Allergien. Solche Shampoos haben daher auf dem Körper nichts zu suchen und dafür wurden sie auch nicht gemacht."
Tenside und Silikon im Shampoo
Einige Shampoos enthalten Tenside, wie man sie auch von Waschmitteln kennt. "Einige der so genannten Repairshampoos können aber auch Silikon enthalten, welches sich wie ein Pflegefilm um das Haar legt, um Glanz und Geschmeidigkeit zu verbessern und es besser kämmbar zu machen. Die Verwendung beider Stoffe in Körperpflegemitteln ist grundsätzlich zu hinterfragen. Diese Zusätze sind nicht gut für die Gesundheit der Haut."
Viel hilft nicht viel
Möchten Sie für Haut und Haare nur ein Produkt verwenden, rät Tabori zu einem milden Duschgel mit einem neutralen pH-Wert von 5,5 und 7, welches als für Haut und Haare geeignet deklariert ist. "Desinfizierende Zusätze sind im normalen Hausgebrauch absolut überflüssig. Das gilt für alle Reinigungsmittel im Haushalt, besonders aber für Körperpflegeprodukte", sagt der Hygieniker.
Kurze Einwirkzeit
Zudem empfiehlt Tabori eine geringe Dosierung sowie eine kurze Einwirkzeit, da zu viel Shampoo und Seife die Haut reizt und austrocknet. "Die Werbung suggeriert, dass viel Schaum mit guter Reinigungswirkung verbunden ist, das stimmt so aber nicht", sagt Tabori. "Wenn man sich mit einer milden Waschlotion, die auch für die Haare geeignet ist, wohl fühlt, die Haut nicht austrocknet, juckt oder gereizt reagiert, sollte man dabei bleiben. Menschen mit empfindlicher und trockener Haut sollten keine reinen Shampoos zur Körperreinigung verwenden."
Die Dusch-Regel
Jedes Duschen und Einseifen greift den Schutzmantel der Haut an. Der beste Schutz vor Bakterien und Keimen sei eine intakte Haut, sagt Tabori. Eine Dusche entferne zwar den Schmutz, aber auch Fette und Talg und störe die natürlichen Hautkeime, die für das Gleichgewicht und den Schutz der Haut wichtig seien. Beim Duschen und Haarewaschen gilt: Zwei- bis dreimal in der Woche reicht völlig, wenn man nicht viel schwitzt oder schmutzig wird. "In der Evolution des Menschen und seiner Haut ist tägliches Duschen nicht vorgesehen. Um sauber zu sein und sich wohl zu fühlen, reicht auch die gezielte Reinigung beispielsweise der Achselhöhlen, des Intimbereiches und der Füße", sagt der Hygieneexperte. Die ideale Wassertemperatur liegt zwischen 32 und 36 Grad Celsius. Je trockener Ihre Haut ist, desto kühler sollte das Wasser sein. Lange und heiße Wannenbäder strapazieren die Haut besonders.
Nach der Dusche tupfen statt rubbeln
Nach dem Duschen oder Baden sollte man sich mit dem Handtuch sanft trocken tupfen. Kräftiges Abrubbeln regt zwar die Durchblutung an, aber es raut die von Wasser und Badezusätzen angegriffene Haut zusätzlich auf. Wohltuend für Körper und Seele und wichtig zur Regeneration der Haut ist es, anschließend rückfettende Pflegeprodukte einzumassieren.