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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Sieben Tipps gegen rissige Haut So schützen Sie Ihre Haut im Winter
Winterliche Temperaturen, trockene Heizungsluft, raue Stoffe: Im Winter ist die Haut vielen Stressoren ausgesetzt.
Oftmals wird die Haut trocken und reagiert mit Rötung, Juckreiz und Schuppen. Sieben Tipps, wie Sie Ihre Haut im Winter schützen können.
Warum rissige Haut im Winter?
Viele Menschen bemerken im Winter deutliche Veränderungen ihres Hautbildes. Die niedrigen Temperaturen und die trockene Luft in Räumen entziehen der Haut Feuchtigkeit. Raue Stoffe reiben die schützende Lipidschicht ab. Außerdem ist bei Kälte die Durchblutung der Haut schlechter und sie ist in Folge weniger gut mit Nährstoffen versorgt – und wird anfälliger für äußere Reize. Auch die Talgproduktion ist vermindert, was ein Austrocknen der Haut zusätzlich begünstigt. Da der Körper bei Kälte weniger schwitzt, fehlt diese natürliche Befeuchtung der Haut durch den Schweiß.
Gesicht und Hände sind im Winter besonders strapaziert
Im Winter zeigt die Haut vermehrt Trockenheitsfältchen. Kleine Schuppen bilden sich. Die Haut spannt, ist gerötet und juckt oftmals. Besonders betroffen ist die Haut im Gesicht – darunter auch die Lippen – und an den Händen. An den Schienbeinen und den Unterarmen zeigen sich ebenfalls häufig trockene Stellen. Dort ist die Haut sehr dünn und empfindlich und hat nur wenig Talgdrüsen.
"An den Lippen und den Händen bilden sich im Winter nicht selten kleine Risse, die manchmal sogar bluten und sich entzünden können. Viele kennen eingerissene Mundwinkel oder einen blutenden Nagelwall der Finger. Je trockener die Haut ist, desto größer ist das Risiko, dass sie bei Beanspruchung einreißt", sagt Dr. Uta Schlossberger, Dermatologin aus Köln. Besonders bei vorbelasteter Haut, etwa bei generell trockenen Hauttypen oder bei Neurodermitis-Patienten, können die Beschwerden der Expertin zufolge im Winter stark ausgeprägt und die Haut kann erheblich belastet sein.
Zur Person
Dr. Uta Schlossberger ist Hautärztin mit eigener Praxis in Köln. Neben der Dermatologie und Venerologie gehören die Bereiche Allergologie, Lasermedizin, Ästhetische Dermatologie und Anti-Aging zu den Schwerpunkten der Fachärztin.
Die richtige Pflege für rissige, trockene Haut im Winter: 7 Tipps
Damit die Haut widerstandsfähiger gegen die Winterstrapazen wird, ist es wichtig, den Mangel an Feuchtigkeit und Fett auszugleichen. Regelmäßiges Eincremen ist daher oberstes Gebot. Pflegende Cremes führen der Haut Feuchtigkeit und Lipide zu und helfen, diese in der Haut zu bewahren. Folgende sieben Pflegetipps entlasten Ihre Winterhaut:
- Cremen Sie sich nach dem Duschen oder Baden ein. Im Winter darf die Hautpflege gerne etwas reichhaltiger sein.
- Achten Sie darauf, dass die Hautpflege keine reizenden Inhaltsstoffe enthält, etwa Parfumstoffe und Farbstoffe. Empfehlenswert sind Produkte, deren Hautverträglichkeit dermatologisch geprüft ist.
- Cremen Sie Ihre Hände nach dem Händewaschen und zwischendurch immer wieder ein. Es gibt Handcremes, die rasch einziehen und keinen fettigen Film hinterlassen. Tragen Sie im Freien Handschuhe.
- Verwenden Sie einen Lippenpflegestift mit natürlichen Ölen wie Bienenwachs, Kokosöl oder Sheabutter. Diese legen sich wie ein Schutzfilm über die zarte Lippenhaut und bewahren Fett und Feuchtigkeit.
- Nutzen Sie für draußen eine Gesichtspflege mit UV-Schutz und hohem Fettanteil. "Eine reine Feuchtigkeitspflege ist bei Minusgraden weniger geeignet. Sie kann unter Umständen auf der Haut gefrieren", sagt Schlossberger.
- Duschen Sie nicht zu heiß und bleiben Sie nicht zu lange in der Badewanne: Empfohlen sind maximal zehn Minuten bei einer Badetemperatur von 35 Grad. Etwas Badeöl im Wasser schützt die Haut. Achtung: Öl macht die Wanne rutschig. Seien Sie beim Aufstehen vorsichtig. Zum Duschen sind pH-hautneutrale Duschgele mit einem pH-Wert zwischen 4 und 6,5 geeignet.
- Tupfen Sie nach dem Duschen oder Baden die Haut sanft mit dem Handtuch ab. Rubbeln reizt die Haut und begünstigt gerade bei trockener, empfindlicher Haut Mikroverletzungen.
"Achten Sie ergänzend zur Hautpflege auf eine gute Flüssigkeitszufuhr, mindestens 1,5 Liter pro Tag, und eine gesunde Ernährungsweise mit möglichst frischen Lebensmitteln, um die Haut mit wichtigen Nährstoffen zu versorgen", sagt Schlossberger. "Alkohol und Rauchen sollten Sie meiden. Beides entzieht der Haut Feuchtigkeit, verschlechtert die Durchblutung, fördert Entzündungsprozesse und verlangsamt die Hauterneuerung."
Wenn trockene Hautstellen nicht verschwinden
Bleiben trockene Hautstellen trotz guter Hautpflege bestehen, hat sich möglicherweise ein Trockenheitsekzem gebildet. Diese entzündliche Hauterkrankung zeigt sich durch verdickte, schuppige, gerötete und rissige Haut. Es können sich Bläschen bilden und die betroffene Stelle kann nässen, verkrusten und stark jucken. Schätzungen zufolge leidet fast jeder Mensch mindestens einmal in seinem Leben an einem Ekzem. "Ein Ekzem kann belastend sein und sollte, wenn regelmäßige Hautpflege keine Linderung bringt, ärztlich behandelt werden", sagt Schlossberger. "Im Akutfall kann ergänzend zur medizinischen Hautpflege eine entzündungshemmende Kortison-Creme verschrieben werden."
- gesundheitsinformation.de: "Wie funktioniert die Haut?". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 23. Februar 2022)
- gesundheitsinformation.de: "Wie sind die Nägel aufgebaut?". Online-Information des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). (Stand: 3. November 2021)
- gesund.bund.de: "Trockene Haut". Online-Information des Bundesministeriums für Gesundheit. (Stand: 23. November 2022)
- dkfz.de: "Rauchen und Hautschäden". Online-Information (PDF) des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ). (Stand: Aufgerufen am 13. Dezember 2023)
- dge.de: "Wasser". Online-Information der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE). (Stand: Aufgerufen am 13. Dezember 2023)
- haut-und-allergiehilfe.de: "Trockene Winterhaut". Online-Information der Deutschen Haut- und Allergiehilfe e. V. (Stand: 3. Januar 2023)
- gesundheit.gv.at: "Ekzeme". Online-Information des Öffentlichen Gesundheitsportals Österreich. (Stand: 14. Januar 2020)