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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Freundschaft plus Sex unter Freunden ist für jeden Dritten okay
Jeder dritte Deutsche findet Sex unter Freunden in Ordnung, das geht aus einer neuen Umfrage hervor. Viele halten reine Freundschaften zwischen Männern und Frauen sogar für unmöglich.
"Friends with benefits werden nun anscheinend von der breiten Bevölkerung akzeptiert", sagt Soziologe Janosch Schobin von der Universität Kassel. Sex unter Freunden ohne offizielle Liebesbeziehung – davon sei zunächst in den 1980er Jahren in der Schwulenszene die Rede gewesen. Dies wird auch als "Freundschaft plus" bezeichnet.
Für jeden Fünften ist eine Freundschaft zwischen Frau und Mann nicht möglich
60 Prozent der Befragten der repräsentativen Studie des Meinungsforschungsinstituts YouGov gaben an, dass bei Freundschaften zwischen Männern und Frauen das Risiko bestehe, dass einer mehr als nur Freundschaft möchte. Einer von fünf Befragten ist laut der Umfrage sogar der Ansicht, dass eine reine Freundschaft unter Männern und Frauen nicht möglich ist. Jeder zweite findet, dass auch der Ex ein guter Freund sein könne.
Die meisten Deutschen knüpfen Freundschaften im Job. 45 Prozent lernten demnach Freunde bei der Arbeit kennen. Danach folgten weiterführende Schulen, die Ausbildung, das Studium oder die Grundschule (je rund 20 Prozent) und Hobbys (21 Prozent).
Jeder Zehnte lernt Freunde über Facebook und Co. kennen
Über die Schule habe man als junger Erwachsener die meisten Freunde, sagt Schobin. Bis zur Geburt des ersten Kindes nehme die Zahl dann langsam ab, weil man sich dann zunehmend auf Partnerschaft und Familie konzentriert. Dann bleibe der Freundeskreis bis zum Auszug der Kinder etwa gleich groß – bis die Freunde langsam wegsterben.
Über soziale Netzwerke lernt mittlerweile jeder Zehnte Freunde kennen. Obwohl inzwischen viele jeden Tag stundenlang auf Instagram, Facebook und anderen Plattformen verbringen, denken den Angaben nach 74 Prozent, dass man echte Freundschaften nur offline führen kann.
Immerhin jeder Fünfte hat Freunde über das Internet kennengelernt, die er persönlich noch nie gesehen hat. Diese Zahl wird laut Schobin wahrscheinlich zunehmen. Meist handele es sich bei Menschen mit reinen Internet-Freunden um junge Männer, die sich über Online-Videospiele kennengelernt hätten. "In den Spielen ist man aufeinander angewiesen – sonst stirbt man", begründet Schobin. "Da entwickeln sich starke Freundschaften." Viele telefonierten täglich und schenkten sich Dinge.
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Die Deutschen haben im Durchschnitt knapp vier enge Freunde
Durchschnittlich haben die Deutschen nach eigenen Angaben 3,7 enge Freunde. Elf Menschen zählen sie zu ihrem größeren Freundeskreis. Die Online-Befragung wurde vor dem internationalen Tag der Freundschaft am 30. Juli durchgeführt.
In der Umfrage mussten die Befragten auch angeben, wie sie die Freundschaft der Bundesrepublik zu anderen Ländern einschätzen. Gerade einmal neun Prozent der Deutschen halten die Beziehung zu den USA für gut. Die Schimpftiraden des US-Präsidenten Donald Trump haben hierbei wohl Spuren hinterlassen. Hätte man die Leute während Trumps Amtsvorgänger Barack Obamas Zeit gefragt, hätten sie die Beziehung viel positiver gesehen, glaubt Schobin.
Deutlich besser ist es um die Beziehungen zu Frankreich bestellt: 42 Prozent der Befragten finden, dass die Bundesrepublik gut mit dem Nachbarland befreundet ist. Österreich liegt mit 26 Prozent an zweiter Stelle, gefolgt von den anderen Nachbarländern Niederlande (23 Prozent) und der Schweiz sowie Dänemark (je 19 Prozent).
- dpa