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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Ein kompliziertes Gefühl Was ist Liebe? Wie sie entsteht und warum sie gepflegt werden muss
Aus Filmen und Romanen kennen wir die Liebe als das Höchste der Gefühle. Romantische Vorstellungen von der Liebe auf den ersten Blick, Schmetterlingen im Bauch und immerwährendes Glück werden uns dort präsentiert. Doch entspricht dieses Ideal der Realität? Was ist Liebe eigentlich und wie entsteht Sie? Erfahren Sie mehr zu diesem komplizierten Gefühl.
Was im Gehirn passiert, wenn wir uns verlieben
Oftmals wird Liebe mit Verliebtheit verwechselt. Dabei ist das Verliebtsein und die damit verbundene Gefühlsachterbahn nur ein vorübergehender Ausnahmezustand. Wir haben Schmetterlinge im Bauch, das Herz klopft und die Knie zittern, wenn wir nur an die andere Person denken. Doch was passiert da eigentlich im Körper?
"Wenn wir jemanden begehren, ihn lieben, werden eine Fülle unterschiedlicher Hormone ausgeschüttet", erklärt der Arzt und Philosoph Martin Dornberg vom Zentrum für Psychosomatik und Psychotherapie am St. Josefskrankenhaus in Freiburg gegenüber dem Portal "audimax.de". Dopamin und Adrenalin sorgen für die typische Euphorie und Erregung. Der Serotoninspiegel sinkt, wodurch auch die Hemmschwelle sinkt und Verliebte oft zu irrationalen Handlungen verleitet. Mitentscheidend für die Liebe ist das Hormon Oxytocin, auch als "Kuschelhormon" bekannt, welches Stress vermindert und für den Aufbau emotionaler Bindungen sorgt.
Unterschied zwischen Liebe und Verliebtheit
Doch dieser Ausnahmezustand ist Stress für den Körper und kann daher nicht auf Dauer aufrechterhalten werden. Meistens endet die Phase des Verliebtseins nach sechs bis neun Monaten, wie die Psychotherapeutin Dr. Doris Wolf auf ihrer Seite "partnerschaft-beziehung.de" erklärt. Bei einer Trennung während dieser Phase oder unerwiderten Gefühlen leiden wir unter Liebeskummer. Oder die Verliebtheit geht in Liebe über.
Aber was ist nun Liebe? Laut Wolf besteht Liebe nicht darin, dass der Partner dafür da ist, unsere Wünsche und Bedürfnisse zu erfüllen. Liebe ist nicht egoistisch, vielmehr lebt sie vom Geben. Beide Seiten müssen bereit sein zu geben, sich um die Bedürfnisse des anderen zu kümmern und Kompromisse einzugehen. Dabei dürfen aber die eigenen Bedürfnisse keinesfalls in den Hintergrund geraten.
Zudem ist es für das Gelingen einer Partnerschaft wichtig, dass beide gemeinsame Erwartungen an das Leben haben. Sicher kennen Sie dazu das Zitat "Liebe besteht nicht darin, dass man einander anschaut, sondern dass man gemeinsam in dieselbe Richtung blickt." von Antoine de Saint-Exupery. Lebensziele können sich im Laufe der Zeit ändern. Daher ist es wichtig, dass beide ihre Wünsche kommunizieren und gemeinsam Pläne für die Zukunft entwickeln.
Selbstliebe als Voraussetzung
Nach dem Philosoph und Psychoanalytiker Erich Fromm gilt die Liebe zu sich selbst als Voraussetzung zur Fähigkeit zum Lieben anderer Menschen. Damit soll ausgedrückt werden, dass wir etwas nur geben können, wenn wir es auch besitzen. Unser Selbstwertgefühl bestimmt dabei nicht nur wie wir uns selbst sehen, sondern auch wie wir mit anderen Menschen umgehen. Für eine funktionierende Partnerschaft ist es daher genauso wichtig, seine eigenen Bedürfnisse zu kennen und für diese einzustehen. Nur so kann das Zusammensein auf lange Sicht erfüllend und glücklich sein.
Selbstliebe darf allerdings keinesfalls mit Narzissmus verwechselt werden. Als narzisstisch werden Menschen bezeichnet, die sich selbst für wichtiger und wertvoller als andere halten und dementsprechend egoistisch denken und handeln. Sie überdecken damit ihre innere Unsicherheit und sind permanent auf Bestätigung und Bewunderung von außen angewiesen. Sich selbst liebende Menschen nehmen sich hingegen mit allen Stärken und Schwächen an und können daher ein ebensolches Verständnis für andere Menschen zeigen.
Wie Sie die Liebe in Ihrer Beziehung am Leben erhalten
Eine dauerhaft glückliche Partnerschaft ergibt sich nicht von allein. Nach der Phase des Verliebtseins stellt sich häufig Routine ein und die Beziehung verkommt zur Gewohnheit. Daher ist es wichtig, stetig an der Partnerschaft zu arbeiten und die Liebe zu pflegen. Folgende Tipps können Ihnen dazu als Anregung dienen:
- Erinnern Sie sich an die Phase der Verliebtheit. Schauen Sie sich Bilder aus dieser Zeit an und fragen Sie sich, was Sie damals an Ihrem Partner so anziehend fanden.
- Schreiben Sie sich jeden Abend vor dem Schlafengehen alle positiven Erfahrungen auf, die Sie heute mit Ihrem Partner gemacht haben. So lenken Sie bewusst den Blick auf das Positive und tappen nicht in die Falle, nur noch die Fehler des anderen zu sehen.
- Erinnern Sie sich an Situationen in denen Sie die tiefsten Gefühle für ihren Partner hatten. Vielleicht haben Sie beide schon schwere Zeiten miteinander durchgestanden, die sie noch näher zusammengebracht haben. Das Erinnern lässt die vergangenen Gefühle wieder aufleben.
- Schreiben Sie ihrem Partner einen Liebesbrief in dem Sie ihm zeigen, was er Ihnen bedeutet, was Ihnen so an ihm gefällt und wofür Sie dankbar sind.
- Auch wenn es zunächst unromantisch klingt: Machen Sie Termine für romantische Momente aus. Treffen Sie sich zu einem gemeinsamen Spaziergang oder kochen Sie nach der Arbeit zusammen.
- Nehmen Sie sich Zeit für sich. Gehen Sie Ihren Hobbies nach oder verbringen Sie Zeit mit ihrem besten Freund/ ihrer besten Freundin. Zur Liebe gehört, dem anderen auch Raum für sich zu lassen. So können Sie laut der Partnerbörse "elitepartner.de" einander bereichern, ohne in Abhängigkeit zu geraten.