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Trennung: Wenn Übergangspartner Trost spenden


Nach der Trennung
Übergangspartner sind Trostspender auf Zeit

Auf das Ende einer Liebe reagiert jeder Mensch anders: Der eine vergräbt sich monatelang in seinem Kummer, der andere sucht Ablenkung und stürzt sich in Affären. Doch es gibt noch eine weitere Möglichkeit: Man sucht sich einen Übergangspartner, der hilft, über die schlimme Zeit hinwegzukommen. Doch Beziehungen, in die frisch Getrennte Hals über Kopf stolpern, dauern oft nicht lange. Aktuelles Beispiel hierfür: die Trennung von Heidi Klum und ihrem ehemaligen Leibwächter Martin Kristen. Doch worin zeichnet sich eine Übergangsbeziehung aus? Und wie kann man sich selbst vor der Rolle des Teilzeit-Lovers schützen?

Aktualisiert am 05.02.2014|Lesedauer: 3 Min.
ag
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Vielen Menschen, die sich nach einer schmerzhaften Trennung sofort wieder in eine neue Beziehung stürzen, ist nicht bewusst, welches Risiko sie damit eingehen. Sie stolpern erst einmal in die Beziehung hinein und können in der Anfangsphase starke Verliebtheitsgefühle entwickeln. Doch es gibt ein Problem: Die emotionale Verarbeitung der Trennung ist noch nicht abgeschlossen. Der Betroffene ist daher meist nicht in der Lage, ohne starke Gefühle an den Ex-Partner zu denken - also ohne Liebe oder Hass, Sehnsucht oder Leidenschaft und vor allem ohne Hoffnung auf Rückkehr. Das verhindert, sich auf eine neue Liebe einzulassen.

Eine Übergangsbeziehung kann helfen, schneller über eine Trennung hinwegzukommen. Doch eine große Liebe entwickelt sich daraus selten.Vergrößern des Bildes
Eine Übergangsbeziehung kann helfen, schneller über eine Trennung hinwegzukommen. Doch eine große Liebe entwickelt sich daraus selten. (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Alleinsein ist für die emotionale Verarbeitung wichtig

Doch unverarbeitete Gefühle lassen sich nur eine Zeit lang verdrängen. Irgendwann kommen sie wieder an die Oberfläche - meist mit aller Heftigkeit. Daher ist es sinnvoll, dass nach dem Scheitern einer Liebe eine Phase des Alleinseins folgt, in der man trauert und schrittweise lernt, loszulassen. Auch wenn die neue Beziehung zunächst einmal hilft, sich besser zu fühlen und den Kopf wieder frei zu bekommen, muss die Vergangenheit seelisch verarbeitet werden. Jeder Mensch, der nach einer Trennung schnell wieder eine neue Partnerschaft eingegangen ist, sollte sich dessen bewusst sein. "Irgendwann muss auch er reflektieren, was in der alten Beziehung schief gelaufen ist, um in der nächsten Partnerschaft nicht wieder an denselben Herausforderungen zu scheitern", sagt Parship-, Dating- und Beziehungsexperte Eric Hegmann.

Sind Übergangsbeziehungen moralisch verwerflich?

Wenn dieser Schritt übersprungen wird, steht die neue Liebe unter schlechten Vorzeichen. Zwar tut der Übergangspartner der seelischen Gesundheit in der Trennungsphase gut. Er spendet Ablenkung und Trost und baut zudem das angeknackste Selbstbewusstsein der frisch Getrennten wieder auf. Doch die Übergangsbeziehung hat auch Schattenseiten. So stellt sich die Frage: Ist es nicht egoistisch, seelische Streicheleinheiten anzunehmen, wenn in einem selbst noch das emotionale Chaos wütet? "Das kommt darauf an", sagt Hegmann. "Wenn zwei Menschen ehrlich miteinander umgehen, ist eine Affäre eigentlich kein Problem – solange niemand dabei verletzt wird."

Leider sei das in der Praxis aber nicht immer der Fall. Dann komme es schnell zu einem Ungleichgewicht und ein Partner habe mehr Hoffnungen und Erwartungen als der andere. Wer das bewusst in Kauf nimmt, geht egoistisch und respektlos mit den Emotionen des anderen um. Oft jedoch ist das den frisch Getrennten gar nicht bewusst. Hegmann beschreibt das folgendermaßen: "Sie fühlen verliebt und das Bewusstsein, dass dies doch nicht die nächste große Liebe ist, kommt meist erst später."

"Teilzeit- Lover" zu sein, macht auf Dauer krank

Übergangspartner zu sein, ist eine äußerst undankbare Rolle, die schmerzhafte Erfahrungen mit sich bringt und auf Dauer dem Selbstwertgefühl schadet. Auch wenn es anfangs nicht leicht ist, zu erkennen, dass der andere die Gefühle nicht gleichermaßen erwidert, sollte man nicht über einen längeren Zeitraum den emotionalen Lückenbüßer spielen. Eine Beziehungsanalyse kann hierbei hilfreich sein. Denn es gibt klare Zeichen, nur die Rolle des Teilzeit-Lovers auszufüllen: Wenn es in der Beziehung beispielsweise an Verbindlichkeit hapert oder der neue Partner zu oft über den Ex redet. "Das deutlichste Signal ist aber immer, wenn das Beziehungsende noch nicht lange her ist", sagt Hegmann. In diesem Fall könne ein Blick auf die Beziehungshistorie des neuen Partners aufschlussreich sein. Wenn dieser häufiger Übergangsbeziehungen geführt hat, wird er sich vermutlich nicht grundlegend geändert haben.

Doch wie wird man psychisch damit fertig, nur ein Übergangspartner gewesen zu sein? "Das ist immer sehr schmerzhaft, weil man viel Emotionen und Hoffnungen investiert hat", weiß Hegmann. Dennoch rät der Experte Betroffenen, nach vorn zu schauen: "Wichtig ist einzusehen, dass es wenig bringt, nun selbst dem nächsten Partner anzutun, was einem selbst angetan wurde. Aus diesem Grund sollte man sich selbst nach einer Trennung durchaus Spaß und Abwechslung gönnen aber nicht in eine neue Beziehung investieren, bevor man sich nicht sicher ist, die frühere Partnerschaft verarbeitet zu haben."

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