Partnersuche im Internet Neuer Flirt-Trend "Ghost-Dating"
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Keine Zeit, keine Lust oder sogar Angst, fremde Menschen anzusprechen: Es gibt viele Gründe, warum die Partnersuche schwer fällt. Auch wenn das Online-Dating Schüchternen und Vielbeschäftigten einige Vorzüge bietet: Sich durch unzählige Online-Profile zu klicken und dann wochenlang auf eine Antwort zu warten, kann ziemlich frustrierend sein. Die neue Flirtmethode Ghost-Dating soll nun Abhilfe schaffen. Wir erklären, was dahinter steckt und für wen sich das neue Dating-Prinzip eignet.
Ein Ghost-Dater lernt für Sie Singles kennen
Einfach zurücklehnen, nichts tun und trotzdem mindestens drei Dates an Land ziehen: Was bislang als Wunschvorstellung galt, wird mit dem Ghost-Dating Wirklichkeit. Denn bei der neuen Dating-Methode übernimmt ein Ghost-Writer die ganze Arbeit. Anhand eines Fragebogens, den der Single ausfüllt, erfasst er ein ansprechendes Flirt-Profil und kontaktiert im Auftrag des Liebessuchenden mögliche Partner. Der Single hingegen kann sich zurücklehnen, die Flirt-Kandidaten abnicken und schließlich nur noch abwarten. Der Profi verspricht, mindestens drei Dates zu arrangieren.
Nur das Date müssen Suchende alleine bestreiten
Diverse Online-Partnerbörsen bieten diesen Service an. Es gibt aber auch unabhängige Ghost-Dater, die sich auf verschiedenen Kontaktbörsen bewegen und dort nach seriösen Partnern suchen.
Rund tausend Euro kostet das Rundum-sorglos-Paket, bei dem der Single nicht nur den gesamten Schriftverkehr zwischen Ghost-Dater und möglichem Kandidaten erhält, sondern auch kurz vor dem ersten Date eingehend gecoacht wird. Denn das Treffen muss man nach wie vor ganz alleine bestreiten.
Kennenlernphase wird übersprungen
Die Vorteile des Ghost-Datings liegen klar auf der Hand: Die oft langwierige erste Kennenlernphase wird übersprungen, der Suchende muss sich nicht stundenlang mit dem Schreiben von Emails, Chatgesprächen oder dem Aufpolieren des eigenen Profils herumschlagen. Zudem werden unseriöse Anfragen sofort aussortiert und auch von enttäuschenden Zurückweisungen bekommt der Liebessuchende nichts mit. Gerade für schüchterne Menschen, aber auch für Faule und Vielbeschäftigte kann das Dating-Konzept mit dem Ghost-Dater daher eine Möglichkeit sein, um neue Menschen kennenzulernen.
Die Erwartungen werden oft nicht erfüllt
Andererseits sind Enttäuschungen nahezu vorprogrammiert - vor allem, wenn die Persönlichkeit des Ghost-Daters und des Singles, der dann tatsächlich zum Date erscheint, weit auseinanderklaffen. Zwar versucht der Ghost-Dater sich an die Angaben des Auftraggebers zu halten. Doch ein Fragebogen kann kaum dessen wahren Charakter widergeben und die eigene Persönlichkeit des Ghost-Daters wird in die Unterhaltung miteinfließen. Da außerdem keiner der beiden Liebessuchenden je wirklichen Kontakt mit dem anderen hatte, ist das Risiko, das beide Charaktere letztlich nicht zueinander passen, recht hoch.
Zudem wird das Kennenlernen zu einer sehr unpersönlichen Angelegenheit, wenn der Single nicht einmal schriftlich mit dem ausgewählten Kandidaten kommuniziert hat. Das erste Treffen ähnelt dann eher einer Bewerbersituation im Vorstellungsgespräch - ganz ohne Schmetterlinge im Bauch.
Auch der beste Freund kann ein Ghost-Dater sein
Eine bessere Alternative zum anonymen Ghost-Dater könnte daher ein enger Freund sein, der den Single bei der Partnersuche unterstützt. Er kennt die Person besser als ein völlig unbekannter Internet-Psychologe, kann ebenfalls mit Rat und Tat zur Seite stehen und den Suchenden beim Verfassen des Profils und der Nachrichten unterstützen. So ist der Single stärker am Prozess der Partnersuche beteiligt, die Sache macht mehr Spaß und die Vorfreude auf das Date ist größer. Ein weiterer Pluspunkt: Der Freundschaftsdienst ist völlig kostenlos.