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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Frauen In Kanada leben Frauen am besten
Nur in Kanada leben Frauen noch besser als in Deutschland. Zu diesem Urteil kommt eine internationale Studie, die von der TrustLaw Gruppe in Auftrag gegeben wurde. 370 Experten aus 63 Ländern wurden dafür befragt. Die Fachleute - darunter Wissenschaftler, Ärzte, Politiker sowie Mitarbeiter von Amnesty International und den Vereinten Nationen, erstellten eine Rangliste, in der sie die 19 reichsten Länder im Hinblick auf Gesundheitsaspekte, Bildungs- und Karrierechancen sowie den Schutz von Frauen vor Ausbeutung untersuchten. Das Ergebnis: Hier leben Frauen am besten.
Kanada ist top und Indien flop
Obgleich die 19 G20-Staaten (die Gruppe der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer) gemeinsam über 80 Prozent der Weltwirtschaftsleistung erbringen, sind die Lebensbedingungen in der weiblichen Bevölkerung vollkommen unterschiedlich. Kanada ist mit seinem vorbildlichen Gesundheitssystem und seinen Gleichstellungsgesetzen das beste Land für Frauen, Deutschland das zweitbeste, lautet das Ergebnis der globalen Studie. Hingegen führen gesellschaftliche Missstände wie Kinderehen und häusliche Ausbeutung dazu, dass Frauen in Indien am schlechtesten leben. Die Zustände dort beurteilten die Experten noch negativer als in Saudi Arabien (Platz 18), wo die Frauen nocht nicht einmal Auto fahren oder an den Olympischen Spielen teilnehmen dürfen.
Auch Deutschland erntet Kritik
Trotz des guten Resultats in der Gesamtbewertung gibt es auch in Deutschland einige Missstände. Zwar bietet das Land sehr gute Karrierechancen für Frauen, vor allem in der Politik. Allerdings bestehe ein auffälliger Frauenmangel in den Führungsetagen von Wirtschaftsunternehmen. Zudem kritisierten die Experten, dass es in Bezug auf das Lohngefälle noch immer viele Ungerechtigkeiten zwischen Männern und Frauen gebe.
USA nur an sechster Position
Die USA als Vorreiter für Rechte und Chancengleichheit landen hinter Großbritannien, Australien und Frankreich nur auf Platz sechs der Rangliste. Punkteabzug gab es hier vor allem wegen der immer noch anhaltende Diskussion um Verhütungsmittel und die Stigmatisierung der Abtreibung. Aber auch das Fehlen der flächendeckenden staatlichen Gesundheitsvorsorge und der schlechte Mutterschutz wurde als Manko vermerkt.
Große Benachteiligungen in Mexiko
Kritik erntete auch Mexiko, das auf Platz 15 landete. Die Position der Frauen beurteilten die Experten hier als schwach. Gründe hierfür seien Benachteiligungen und eine überdurchschnittlich hohe Bedrohung durch Gewalt und sogar Menschenhandel. Die Veranstalter der Studie hoffen, auf die immer noch prekäre Situation von Frauen in vielen, selbst wirtschaftlich weit entwickelten Ländern aufmerksam zu machen und deren Situation so nachhaltig zu verbessern.