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"Bares für Rares": Dieses Schmuckstück sorgt für Unstimmigkeiten


Händler-Duell der Extraklasse
"Bares für Rares": Lichter zweifelt an Expertise von Rezepa-Zabel

Von t-online, sah

Aktualisiert am 09.02.2021Lesedauer: 3 Min.
Bares für Rares"Bares für Rares": Nicht immer sind Heide Rezepa-Zabel und Moderator Horst Lichter einer Meinung.Vergrößern des Bildes
Bares für Rares"Bares für Rares": Nicht immer sind Heide Rezepa-Zabel und Moderator Horst Lichter einer Meinung. (Quelle: ZDF/Frank Dicks)
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Ein Schmuckstück sorgt bei "Bares für Rares" für Unstimmigkeiten zwischen Moderator Horst Lichter und Expertin Heide Rezepa-Zabel. Im Händlerraum entpuppt sich die Insekten-Brosche dagegen als überraschendes Objekt der Begierde.

Tanja Schmöle und Sebastian Sauerbrei bringen ein Schmuckstück mit zu "Bares für Rares". Bevor es allerdings um die Rarität geht, möchte Moderator Horst Lichter von dem Paar aus Frankfurt am Main wissen, warum es noch nicht verheiratet ist. "Es liegt noch ein bisschen an mir", gibt Sauerbrei zu.

"Ach so, du weißt die Frage nicht zu formulieren. Ich kann dir dabei helfen, wenn du möchtest. Ich hätte auch kein Problem, das heute jetzt hier an Ort und Stelle zu erledigen. Das wäre gar kein Thema", erklärt Lichter, der schon Erfahrung damit hat. Schließlich gab es schon einen Heiratsantrag bei "Bares für Rares". Doch zunächst führt er das Gespräch zurück auf die Rarität und erkundigt sich, wem der Schmuck gehört.

Lichter zweifelt an Expertise

"Den hat mir meine Großmutter geschenkt – und zwar hat sie den bei der Wohnungsauflösung von meiner Urgroßmutter gefunden", sagt Schmöle. "Das finde ich jetzt aber wirklich schön, denn ich mag Schmetterlinge", entgegnet Lichter mit Blick auf das Schmuckstück. "Ich seh' gar nicht, dass es ein Schmetterling ist. Dafür sind die Vorderflügel viel zu schmal und zu lang und die hinteren Flügel viel zu kurz", unterbricht ihn Schmuckexpertin Heide Rezepa-Zabel.

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"Du meinst das ist eine Biene? Oder eine Raupe?", fragt Lichter skeptisch. "Ich würde eher fast sagen eine Motte", antwortet Rezepa-Zabel. "Eine Motte?", fragt Lichter ungläubig, der an dieser Stelle offenbar an der Expertise seiner Kollegin zweifelt. "Ja, das Schmuckstück hat keine Schmetterlingsflügel – eindeutig nicht", bekräftigt die Expertin und lässt sich von Lichters Zweifeln nicht länger aus dem Konzept bringen.

"Das Schmuckstück ist aus 585er-Gelbgold gearbeitet worden und zwar sind die Flügel aus relativ dickem Goldblech gesägt und an den Rändern sind überall Steine eingebohrt worden", weiß die Expertin. Bei den grünen Steinen handele es sich um Demantoide, eine Varietät in der großen Granat-Familie der Edelsteine. "Dabei denke ich an Schmuck Ende des 19. Jahrhunderts, weil der Demantoid zum Beispiel der Lieblingsstein von Fabergé war, der ihn oft verwendet hat, um Schmuck auszuzieren."

Robert Koch – "der ist berühmt geworden über seine Motten"

An der Verarbeitung und dem fehlenden Naturalismus erkennt Rezepa-Zabel allerdings, dass der Schmuck aus den 1930er/40er Jahren stammt. "Dafür spricht auch die Stempelung auf der Rückseite, auf der in Versalien 'Robert Koch' gestempelt ist." Den kennt auch Lichter. "Das ist ein ganz bekannter Doktor. Der ist berühmt geworden über seine Motten", scherzt er und heitert die Stimmung dadurch wieder auf.

"Nein, Robert Koch war Hofjuwelier in Frankfurt. Er besaß zwei Geschäfte in Frankfurt und in Baden-Baden und bot dort Schmuck für die Adelsgesellschaft in ganz Europa an", stellt die 56-Jährige richtig. Das Paar hätte gerne 800 Euro für die Brosche – zu wenig findet Rezepa-Zabel. "Der Goldwert liegt hier schon bei 300 Euro. Ich würde da dennoch viel höher gehen, nämlich auf 1.200 bis 1.400 Euro."

"Kinder, wenn das kein Zeichen ist für eine gute Ehe, dann weiß ich auch nicht", scherzt Lichter und wünscht dem Paar viel Glück bei den Händlern. Doch auch dort sorgt die Brosche zunächst für Unstimmigkeiten. "Schmetterlinge sind einige der wenigen fliegenden Insekten, die ich mag", gesteht Künsthändler Julian Schmitz-Avila.

Händler-Duell der Extraklasse

"Es könnte eher ein Falter sein", meint dagegen Schmuckhändlerin Elisabeth "Lisa" Nüdling. "Das ist eine Gattung, die sehr beliebt war zu der Zeit: Man hat sämtliche Krabbeltiere am Revers getragen." Auch die anderen Händler finden schnell Gefallen an der Brosche und so bleibt es nicht lange beim Einstiegsgebot von 450 Euro von Schmitz-Avila.

Im Gegenteil: Nüdling und Antiquitätenhändler David Suppes liefern sich ein echtes Händler-Duell. "Ein Stück von Robert Koch fehlt mir noch in meiner Sammlung", sagt der 32-Jährige. Doch als Nüdling schließlich 3.100 Euro bietet, gibt er sich geschlagen und überlässt seiner Kollegin den Schmuck. "Harter Fight, aber Mensch, Robert Koch – erste Sahne", sagt die 40-Jährige freudig.

Und auch das Paar aus Frankfurt ist überglücklich. "Wir sind super happy, dass es so viel gibt, hätten wir nicht erwartet", gesteht Sauerbrei. Was das Paar mit dem Geld plant? "Der Horst hat ja eben schon die ein oder andere Andeutung gemacht – da findet sich sicherlich eine Variante."

Verwendete Quellen
  • "Bares für Rares" vom 8. Februar 2021
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