Christliche Tradition Taufpate: Pflichten und Voraussetzungen
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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Taufpaten sollen traditionell die christliche Erziehung des Kindes durch seine Eltern unterstützen. Heutzutage liegen die Aufgaben von Taufpaten verstärkt in anderen Bereichen. Trotzdem gelten vonseiten der Kirchen bestimmte Voraussetzungen und Pflichten für Taufpaten.
Taufpate werden: Voraussetzungen
Damit Sie das Amt des Taufpaten für ein Kind übernehmen können, müssen Sie einige Voraussetzungen und Pflichten erfüllen. Lesen Sie zunächst, welche Voraussetzungen bestehen und ob es Alternativen gibt.
Christliche Kirche und Konfession
Grundsätzlich müssen Sie einer christlichen Kirche angehören. Wenigstens einer der Taufpaten muss außerdem der Konfession angehören, in die der Täufling aufgenommen werden soll.
Mindestalter
In der katholischen Kirche gehört außerdem dazu, dass Sie getauft, gefirmt und mindestens 16 Jahre alt sind.
In der evangelischen Kirche liegt das Mindestalter für Taufpaten bei 14 Jahren. Getauft und konfirmiert sollten Sie auch hier sein. Beachten Sie, dass sich die evangelische Kirche in Deutschland aus unterschiedlichen Landeskirchen zusammensetzt, in denen eigene Kirchengesetze herrschen. Informieren Sie also am besten rechtzeitig bei der für Sie zuständigen Gemeinde.
Glaube
Auch Ihr Glaube spielt eine elementare Rolle. Sie müssen kein frommer Christ sein, um Taufpate zu werden. Zweifel an der Religion dürfen bestehen, sagt der Landeskirchenrat der Evangelischen Kirche, Vicco von Bülow, dem Portal "evangelisch.de". Doch eine Grundüberzeugung gegenüber der Kirche sei Pflicht.
Alternative: Taufzeugen als Ergänzung
Sollte Ihr "Wunsch-Taufpate" diese Kriterien nicht erfüllen, bietet sich ein Gespräch mit dem zuständigen Geistlichen an. Es können zwar keine Ausnahmen vom Kirchengesetz gemacht werden. Allerdings kann eine Person, die nicht zu einer christlichen Kirche gehört, als sogenannter Taufzeuge eingesetzt werden. Diese Rolle ist jedoch nur zusätzlich und symbolisch zu verstehen – einen zur Kirche gehörenden Taufpaten benötigen Sie dennoch.
Die Pflichten des Taufpaten
Eltern unterstützen
Die Aufgabe des Taufpaten besteht nicht darin, Regeln für das Kind aufzustellen. Dies bleibt weiterhin den Eltern überlassen. Vielmehr bilden Sie als Pate eine Ergänzung und Unterstützung zur elterlichen Erziehung.
Moralische Verpflichtung
Bevor Sie sich dafür oder dagegen entscheiden, Taufpate zu werden: Seien Sie sich der großen Verantwortung bewusst! Sie verpflichten sich moralisch, dem Kind ein Zuhause zu bieten und Ratschläge zu geben, wenn es nirgendwo anders hingehen kann.
Nähe zur Familie ist wichtig
Letzten Endes sind es die Eltern und nicht die Kirche, die den Taufpaten auswählen. Dies geschieht nach Kriterien, die jede Familie für sich selbst erstellt. Meist suchen sich Eltern Taufpaten in ihrem familiären Umfeld oder im engen Freundeskreis.
Dies ist auch wichtig, da zwischen Kind und Pate eine innige Beziehung angestrebt wird. Vonseiten der evangelischen Kirche sollte diese mindestens bis zur Konfirmation (üblicherweise im Alter von 14 Jahren) bestehen bleiben. Die katholische Kirche erachtet das Amt des Taufpaten als eine lebenslange Verantwortung.
Wenn Sie als Eltern auf der Suche nach einem Taufpaten sind, sollten Sie sich deshalb in Ihrer Nähe umschauen. Es macht keinen Sinn, wenn ein Taufpate viele Kilometer entfernt wohnt und das Patenkind selten besuchen kann. Zwischen dem Kind und dem Taufpaten sollte sich eine freundschaftliche Beziehung entwickeln. Oft suchen Patenkinder die Nähe Ihrer Paten, wenn sie sich – aus welchen Gründen auch immer – einmal nicht zu ihren Eltern trauen.
Ritus: Als Taufpate bei der Taufe
Als Taufpate bei der eigentlichen Taufe übernehmen Sie bestimmte rituelle Aufgaben. Sie halten das Kind während seiner Segnung mit dem Weihwasser. Auch das Halten der Taufkerze gehört dann zu Ihren Aufgaben.
Falls vorher abgesprochen, können Sie auch ein paar Worte bei der Taufe sprechen. Gestalten Sie diese Rede am besten im Hinblick auf Ihre Verpflichtung, dem Kind in allen Lagen des Lebens zur Seite zu stehen. Abschließend werden oft im gemeinsamen Kreis Tauflieder gesungen.