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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Anspruchsvoller Vogel Tannenhäher: Wofür er sein gutes Gedächtnis nutzt
Er ist ein scheuer Vogel, den man – wenn überhaupt – nur in entlegenen Wäldern entdecken kann. Dort geht der Tannenhäher dank des phänomenalen Gedächtnisses seinem Lieblingsjob nach.
Der Tannenhäher (Nucifraga caryocatactes) ist eine Vogelart aus der Familie der Rabenvögel (Corvidae). Im Volksmund ist er auch unter dem Namen Nussrabe bekannt.
Lebensraum: Bewaldete Bergregionen
Den Tannenhäher bekommen Vogelfreunde nur selten zu Gesicht. Der Grund: Er ist nicht etwa im Garten zu entdecken, sondern lebt abseits der Zivilisation. Sein bevorzugter Lebensraum liegt in bewaldeten Alpen- und Mittelgebirgsregionen ab einer Höhe von mindestens 1.100 Metern.
Ruf des Singvogels
Wie andere Rabenvögel krächzt der Tannenhäher laut, durchdringlich und auch ein bisschen heiser. Der Gesang ist weniger auffällig und klingt eher wie ein leises Schwatzen.
Tannenhäher: So klingt der scheue Vogel
Aussehen: Schwarzes Käppchen
Der kleine Verwandte des Eichelhähers ist zwischen 20 und 30 Zentimeter groß und wiegt durchschnittlich etwa 170 Gramm. Sein Gefieder ist überwiegend dunkelbraun und mit weißen Flecken versehen. Auf dem Kopf trägt er ein fast schwarzes Käppchen und auch seine oberen Schwanzfedern sind dunkel gefärbt, wohingegen die Spitze und die Unterseite des Schwanzes auffällig weiß sind.
Männchen und Weibchen sehen im Hinblick auf ihr Gefieder gleich aus. Aus der Ferne betrachtet, verschwimmen die Farben zu einem Graubraun – dadurch ist der Vogel gut getarnt.
Futter: Ein Gourmet unter den Vögeln
Auffällig am Tannenhäher ist seine Nahrung, denn er legt Wert auf ganz bestimmte Leckerbissen: Die Samen der Zirbelkiefer, auch Arve genannt, sowie Haselnüsse stehen ganz oben auf seinem Speiseplan, weshalb er bisweilen auch Nusshäher genannt wird. Daneben gehören Insekten und Beeren sowie Eidechsen und junge Vögel zu seiner Nahrung.
Das Besondere: Der Tannenhäher hat ein phänomenales Gedächtnis. So soll ein einziger Vogel bis zu 6.000 unauffällige Nussverstecke pro Jahr als Wintervorräte anlegen können. Interessant dabei ist, dass er die meisten der vergrabenen Nüsse – etwa 80 Prozent – tatsächlich wiederfindet.
Fortpflanzung: Nest wird gemeinsam gebaut
Nicht nur bei der Nahrungssuche, auch beim Nestbau ist der Tannenhäher wählerisch: Er brütet mit Vorliebe in Fichten, meist von April bis Juli. Männchen und Weibchen bauen das Nest gemeinsam. Beide wechseln sich beim Brüten ab und füttern die Jungvögel im Team.
- Eigene Recherchen
- SRF.ch: "Der Tannenhäher – das Superhirn unter den Vögeln"
- Deutsche-Vogelstimmen.de