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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Nur alle vier Jahre Warum gibt es eigentlich den Schalttag?
Der kommende Samstag trägt ein Datum, das nur alle vier Jahre vorkommt: Auch in diesem Jahr gibt es wieder einen 29. Februar. Was hat es mit diesem besonderen Tag auf sich?
Notwendig ist die Aufnahme dieses zusätzlichen Februartages in den Jahreskalender, weil die Erde für ihren Umlauf um die Sonne nicht exakt 365 Tage braucht – sondern knapp sechs Stunden mehr, wie schon die Ägypter in vorchristlicher Zeit wussten. Fragen und Antworten:
Woher kommt die Bezeichnung Schaltjahr?
Um die Differenz zwischen Sonnenjahr und Kalenderjahr auszugleichen, wird alle vier Jahre Ende Februar ein Tag hinzugeschaltet – daher der Name Schaltjahr.
Reicht das Hinzufügen von 24 Stunden alle vier Jahre?
Die möglichst exakte Angleichung unseres Kalenders an das astronomische Sonnenjahr – also die Dauer eines Erdumlaufs um die Sonne – erwies sich in den vergangenen gut 2.000 Jahren als durchaus verzwickte Angelegenheit. Denn mit einem Schalttag alle vier Jahre ist es nicht getan: Dadurch wird die durchschnittliche Jahresdauer zwar von 365 auf 365,25 Tage verlängert – das aber ist wiederum ein bisschen zu viel, denn tatsächlich ist das Sonnenjahr nur 365,2422 Tage lang.
Durch eine weitere Korrektur, diesmal in die andere Richtung. Um die Unstimmigkeit auszugleichen, setzte Papst Gregor XIII. im Jahr 1582 im Zuge der nach ihm benannten Gregorianischen Kalenderreform die heute noch geltenden drei Regeln für das Schaltjahr in Kraft.
Wie lauten die Regeln für das Schaltjahr?
Erstens sind grundsätzlich alle durch vier teilbaren Jahre Schaltjahre. Zweitens fällt der Schalttag bei einem vollen Jahrhundert aus – es sei denn, dass sich – drittens – das volle Jahrhundert glatt durch 400 teilen lässt. Das erklärt, warum die Jahre 1700, 1800 und 1900 keine Schaltjahre waren – sie lassen sich nicht glatt durch 400 teilen. Das Jahr 2000 dagegen schon – deshalb gab es vor 16 Jahren ebenfalls einen 29. Februar, trotz des vollen Jahrhunderts.
Durch den päpstlichen Kniff beträgt die durchschnittliche Jahresdauer nun 365,2425 Tage, womit der Gregorianische Kalender der tatsächlichen Dauer des Sonnenjahrs sehr nahe kommt.
Welcher Kalender galt vor der Gregorianischen Reform?
Zuvor galt der Julianische Kalender, der auf Julius Cäsar zurückging und aus dem Jahr 46 vor Christus stammte. Cäsar reformierte damals den bis dahin geltenden römischen Mondkalender und übernahm dabei auch die Schalttage der Ägypter. In der Folge war die durchschnittliche Jahresdauer zwar nicht mehr knapp sechs Stunden zu kurz, dafür aber gut elf Minuten zu lang – bis Gregor XIII. das Kalenderregelwerk verfeinerte.
- Nachrichtenagentur AFP