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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Osterbräuche Eierschibbeln: Eine lange Tradition
Das Eierschibbeln ist ein bekannter Osterbrauch, der je nach Region bereits mehrere Jahrhunderte alt ist. Die genaue Herkunft bleibt bis heute ungeklärt.
Unterschiedliche Herkunftslegenden
Im ostsächsischen Bautzen beispielsweise soll das traditionelle Eierschibbeln bereits seit über 400 Jahren zum Osterfest gehören. Im Westerwald dagegen kennt man das Eierschibbeln verschiedenen Überlieferungen zufolge seit etwa 100 Jahren. Was letztendlich die Ursprungsregion ist, lässt sich heute nicht mehr genau ergründen. Viele Regionen beanspruchen den Titel für sich.
Spaß macht das Ganze aber unabhängig vom Herkunftsort: Beim Osterbrauch Eierschibbeln handelt es sich um einen Wettbewerb, bei dem am oberen Ende eines Hangs mit leichtem Gefälle zwei etwa drei Meter lange, dünne Leisten schräg in den Boden gesteckt werden. Der Abstand zwischen den Leisten beträgt etwa drei Zentimeter. Anschließend werden bunt bemalte Ostereier über diese beiden Leisten abgerollt, umgangssprachlich „geschibbelt“. (Osterrad: Beeindruckendes Feuerspiel)
Der Sieger darf sich „Schibbelkönig“ nennen
Da, wo das sogenannte „Schibbelei“ zum Stehen kommt, wird ein zweites Ei – das „Setzei“ – platziert. Trifft der nächste Teilnehmer mit seinem jeweiligen Schibbelei ein Setzei, gilt dies im Wettkampf des Eierschibbelns als ein Treffer. Der Teilnehmer mit den meisten Treffern wird am Ende zum „Schibbelkönig“ beziehungsweise zur „Schibbelkönigin“ gekrönt.
Bayerische Interpretation mit Münzen
Auch in verschiedenen Teilen Bayerns ist dieser Osterbrauch bis heute ein fester Bestandteil des Osterfests im privaten Kreise. In diesen Breitengraden ist der Wettbewerb auch als „Oarscheim“ bekannt und wird im Vergleich zum klassischen Eierschibbeln in einem etwas kleineren Rahmen betrieben. Dabei werden im heimischen Garten zwei Latten als eine schiefe Ebene aufgestellt, sodass auf ihnen Eier herum rollen können.
Um die Punkte zählen zu können, wird auf jedes Ei in der Wiese eine Münze gelegt. Wer mit seinem Ei die Münze von einem gegnerischen Ei herunter schubst, darf diese behalten. Der Sieger ist dementsprechend der, der am Ende die meisten Münzen gesammelt hat. (Ostereierwerfen: Beliebter Brauch im Norden)