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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Ostern Karfreitagsratsche statt Kirchenglocken
Das Karfreitagsratschen ist in vielen kleineren, katholisch geprägten Gemeinden Deutschlands noch immer ein wesentlicher Bestandteil des Osterbrauchtums.
Glocken fliegen nach Rom zur Beichte
Der Karfreitag – der Freitag vor dem Ostersonntag – ist vielen auch als „Stiller Freitag“ bekannt, da an diesem Tag des Leidens und des Sterbens Christi gedacht wird. Fortan läuten die Glocken bis zum Ostersonntag nicht mehr. Dem Volksmund zufolge fliegen sie derweil nach Rom, um die Beichte abzulegen. Diese Geschichte wird bis heute vor allem kleinen Kindern erzählt.
Ursprung und Einsatz der Karfreitagsratschen
Bereits in Frühzeiten ging mit der Stille allerdings auch ein Problem einher: Wie sollten die Dorfbewohner zur Messe gerufen werden? So entstand der Brauch des Karfreitagsratschens, der in manchen Regionen auch als „Klappern“ geläufig ist. Dabei ziehen vor allem die jungen Bewohner des Dorfes mit Holzklappern oder Ratschen durch die Straßen und rufen die restlichen Menschen in die Kirche. (Klappern zu Ostern: Tönender Brauch in der Karwoche)
Zum Osterbrauch gehören – je nach Uhrzeit – verschiedene Sprechverse, die im Takt zum Ratschen gesprochen werden. Welche genau, ist von Region zu Region unterschiedlich. Am Abend ist um 18:00 Uhr zumeist ein lautes „Ave Maria, Ave Maria“ zu hören. Der Ton der Karfreitagsratschen geht dabei durch Mark und Bein und ist kaum zu überhören. Oftmals werden die Ratschen für diesen Osterbrauch schon Wochen vor dem Osterfest in Kirchengruppen oder von Ministranten in Eigenregie gebaut.