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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Advent Luca Napja in Ungarn: Weihnachtsbrauch mit Bleigießen
In Ungarn beginnt Weihnachten mit dem "Luca Napja" bereits am 13. Dezember. Der Tradition zufolge durften Frauen früher an diesem Tag nicht arbeiten, damit die Hühner im Stall ungestört Eier legen können. Erstaunlicherweise wird dieser Brauch bis heute vielerorts in Ehren gehalten.
Auf der Suche nach der großen Liebe
So finden sich die ungarischen Frauen an diesem Tag zum traditionellen Bleigießen zusammen. Dabei sollen sie, so besagt es die Tradition, die Liebe ihres Lebens ausfindig machen. Hierzu werden 13 Zettel mit 13 verschiedenen Männernamen beschriftet. Jeden Tag wird ein Zettel nach dem Zufallsprinzip weggeworfen. Der Mann, der auf dem letzten, noch verbliebenen Zettel steht, hat gute Chancen bei der jeweiligen Dame zu landen. (So feiern andere Länder Weihnachten)
Ähnlichkeiten zu unserem Weihnachtsfest
Von diesem Brauchtum abgesehen gleicht das ungarische Weihnachten in vielerlei Hinsicht der deutschen Interpretation: So eröffnen bereits ab Anfang Dezember große Weihnachtsmärkte, die vom Charakter und Angebot her den deutschen sehr ähnlich sind. Im Familienkreis wird am Heiligen Abend der Weihnachtsbaum aufgestellt und feierlich geschmückt. Kulinarisch darf die Leckerei „Salonbonbon“ („Szaloncukor“) nicht fehlen: Hierbei handelt es sich um ein Schokoladenbonbon, das unter anderem mit Fruchtgelee gefüllt ist.
Luca Napja: Die Sache mit dem Stuhl
Am Abend des 24. Dezember besuchen die Ungarn im Kreise ihrer Familie eine Messe. Dort wird auch der sogenannte „Lucastuhl“ getestet. Dieser Brauch geht wiederum auf das besagte „Luca Napja“ zurück: Vom 13. Dezember an bauen die Frauen des Landes an einem Stuhl, der aus sieben verschiedenen Holzsorten bestehen muss. Bis Weihnachten darf dem Gebilde täglich nur ein einziges Teil hinzugefügt werden. Während der Christmette muss sich jede Frau auf ihren jeweiligen Stuhl stellen. Einer alten Sage zufolge ist die Frau, deren Stuhl dabei bricht, eine Hexe. Das Weihnachtsfest in Ungarn endet zwei Tage später als bei uns am 28. Dezember. (In Russland kommt zu Weihnachten Väterchen Frost)