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So lernt ihr Kind, später hartnäckig zu werden


Von den Eltern lernen
So lernt Ihr Kind, später hartnäckig zu werden

Sich anstrengen und bemühen, nicht so schnell aufgeben – das gilt in unserer westlichen und vielen anderen Gesellschaften als erstrebenswert. Schon kleine Kinder können Durchhaltevermögen lernen – allein durch Zugucken.

Aktualisiert am 25.09.2017|Lesedauer: 2 Min.
Von dpa
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Wer sich anstrengt, wird belohnt. Diese Botschaft können schon kleine Kinder allein durch Zugucken lernen. Sie geben sich mehr Mühe, ein Ziel zu erreichen, wenn sie zuvor Erwachsene beim mühsamen Meistern einer Herausforderung beobachtet haben. Das fanden US-Forscher bei Experimenten mit 13 bis 18 Monate alten Kleinkindern heraus.

Mutter spielt mit BabyVergrößern des Bildes
Kleinkinder, die Erwachsene beim Scheitern und erneuten Probieren beobachtet haben, geben sich beim Lernen, wie etwa beim Spielen mit Bauklötzen, mehr Mühe. (Quelle: Wavebreakmedia Ltd/Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Erwachsene zu beobachten zahlt sich aus

Erwachsene zu beobachten, sei nicht die beste oder einzige Möglichkeit, Hartnäckigkeit zu lernen, schreiben sie im Fachblatt "Science". Aber es zahle sich womöglich aus, wenn Kinder Erwachsenen dabei zusehen, wie sie ins Schwitzen kommen.

Hartnäckigkeit hängt mit akademischem Erfolg zusammen

Hartnäckigkeit und Durchhaltevermögen würden in vielen Kulturen hochgeschätzt, erläutern Julia Leonard und ihre Mitarbeiter vom Massachusetts Institute of Technology (MIT). Studien hätten gezeigt, dass diese Eigenschaften unabhängig vom Intelligenzquotienten mit dem akademischen Erfolg eines Menschen zusammenhängen. Bisher sei allerdings unklar, ob das Durchhaltevermögen von Kindern durch die Erwachsenen in ihrem Umfeld beeinflusst wird.

Beim Scheitern beobachten macht harnäckiger

Um das zu prüfen, führten die Wissenschaftler mehrere Experimente durch. Sie ließen einen Erwachsenen vor den Augen eines Kleinkindes eine Aufgabe bewältigen, zum Beispiel ein Spielzeug aus einer Box holen oder eine kleine Kuhfigur von einem Karabiner fummeln. In der einen Testgruppe – die der Hartnäckigen – probierten die Erwachsenen eine Weile herum und scheiterten auch, bevor sie schließlich zum Ziel kamen.

In der zweiten Gruppe – die der Mühelosen – erreichten die Erwachsenen im gleichen Zeitraum drei Mal ohne jede Anstrengung das Ziel. Dann bekamen die Kinder selbst eine Aufgabe: Sie sollten ein Musikspielzeug in Gang setzen. Das Spielzeug hatte einen Knopf, der allerdings nicht funktionierte, sodass die Kinder keinen Erfolg haben konnten. Es ging lediglich darum, zu testen, wie hartnäckig sie es probieren würden – mit eindeutigem Ergebnis: Die Kinder, die zuvor Erwachsene beim Scheitern und erneuten Probieren beobachtet hatten, gaben sich mehr Mühe und drückten häufiger den Knopf.

Harte Arbeit zahlt sich aus

Am eifrigsten waren die Kinder, wenn die Erwachsenen sie beim Test zuvor einbezogen hatten, also zum Beispiel mit ihnen gesprochen hatten, etwa "Ah, schau mal, hier ist was drin. Hm, wie bekomme ich das da raus?".

Die Ergebnisse zeigten, dass Kinder verstünden, dass sich harte Arbeit auszahlt, und dass sie diese Erkenntnis für sich selbst nutzen. Inwieweit die Ergebnisse auf andere Situationen und Zusammenhänge übertragbar seien, müsse weiter erforscht werden, schreiben die Forscher.

Ob die Kinder sich zum Beispiel ähnlich verhalten hätten, wenn die Aufgaben der Erwachsenen schwerer zu durchschauen gewesen wären, sei unklar. Interessant sei es auch, herauszufinden, ob die Kinder sich auch mehr angestrengt hätten, wenn die Erwachsenen an ihrer Aufgabe trotz hartnäckiger Versuche gescheitert wären.

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