Für diesen Beitrag haben wir alle relevanten Fakten sorgfältig recherchiert. Eine Beeinflussung durch Dritte findet nicht statt.
Zum journalistischen Leitbild von t-online.Baby Daumenlutschen: Was steckt dahinter?
Daumenlutschen bei Babys hat ganz natürliche Ursachen und ist auf einen angeborenen Reflex zurückzuführen. Der Daumen – oder Schnuller – im Mund spendet aber auch Trost und entspannt Ihren Nachwuchs. Wenn Kinder älter werden, verschwindet diese Angewohnheit häufig von ganz allein.
Probleme für Zähne und Kiefer
Bis zum dritten Lebensjahr gehen vom Daumenlutschen noch keine langfristigen Beeinträchtigungen für Zähne und Kiefer aus. Denn: „Bis zum Alter von drei Jahren kann sich ein verformter Kiefer noch relativ leicht zurückbilden“, erklärt Kieferorthopädin Gundi Mindermann dem Fachportal der Apotheken Umschau „baby-und-family.de“. Sie sollten beobachten, ob Ihr Kind auch im Kindergartenalter noch intensiv und oft nuckelt: Der starre Druck auf Kiefer und Zähne kann zu Verformungen führen. Denn der Daumen drückt die oberen Zähne nach vorne und die unteren nach hinten, was zum sogenannten „offenen Biss“ führen kann. In diesem Fall haben die Zahnreihen beim Zusammenbeißen keinen Kontakt und es entsteht eine Lücke. (Ist Daumenlutschen schädlich für die Zähne oder nicht?)
Ursachen von Daumenlutschen
Bei Babys ist das Daumenlutschen nicht nur auf einen Reflex zurückzuführen, schon in der frühen Entwicklungsphase spendet das Nuckeln Trost und Ruhe. Auch bei älteren Kindern gilt: Als eine der Ursachen für das Daumenlutschen kann psychischer Stress gelten. Kinderpsychiaterin und Psychotherapeutin Annette Streeck-Fischer sagt etwa in der „Welt“, dass Angewohnheiten wie Daumenlutschen beim Aufwachsen grundsätzlich normal sind.
Abgewöhnung: Was können Sie tun?
In vielen Fällen gewöhnen sich Kinder ab dem dritten Lebensjahr das Daumenlutschen von ganz allein ab. Sollte Ihr Nachwuchs auch nach dieser Altersgrenze noch regelmäßig und exzessiv am Daumen nuckeln: Suchen Sie nach Ursachen für möglichen psychischen Stress und machen Sie belastende Einflüsse aus. Ein grundsätzlicher Tipp von Annette Streeck-Fischer: „In einer aufmerksamen und liebevollen Familie geben Kinder ihre Marotten in der Regel schnell wieder auf.“
Es gibt außerdem ein paar Tipps, mit denen Sie Ihrem Kind das Daumenlutschen abgewöhnen können. Sie können einen Nuckelkalender führen, bei dem jeder Tag ohne Nuckeln markiert wird. Überlegen Sie sich eine Belohnung, wenn Ihr Kind eine gewisse Anzahl von Tagen ohne Daumenlutschen durchsteht. Versuchen Sie Ihr Kind aber nicht mit Tinkturen auf den Fingernägeln oder ähnlich rauen Methoden zu zwingen, sich das Daumenlutschen abzugewöhnen. (Wie gewöhne ich meinem Kind das Daumenlutschen ab?)