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Glühwein: Macht er schneller betrunken – oder nicht?


Schwips auf dem Weihnachtsmarkt
Macht Glühwein schneller betrunken als normaler Wein?

Angenehm warm und süß: Aber macht Glühwein wirklich schneller betrunken als ein Glas Wein in Zimmertemperatur?

09.12.2024|Lesedauer: 2 Min.
Von t-online, ccn
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Für die meisten Besucher von Weihnachtsmärkten gehört der Glühwein einfach dazu: Jährlich gehen laut Angaben der Nachrichtenagentur dpa rund 50 Millionen Liter des warmen Getränks über den Tresen. Im Schnitt trinken 64 Prozent aller Weihnachtsmarktbesucher bei ihrem Budenbummel Glühwein.

Glühwein: Der heiße Wein zählt zu den beliebtesten Getränken auf dem Weihnachtsmarkt.Vergrößern des Bildes
Hoch die Tassen: Glühwein zählt auf dem Weihnachtsmarkt zu den beliebtesten Getränken. (Quelle: IMAGO/Wolfgang Maria Weber)

Und oft scheint es, als mache das Heißgetränk deutlich schneller betrunken als ein herkömmliches Glas Wein. Stimmt das?

Das macht Glühwein aus

Um den Namen Glühwein tragen zu dürfen, muss das Getränk mindestens sieben und darf höchstens 14,5 Prozent Alkohol enthalten. Es wird laut dem Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit "definitionsgemäß ausschließlich aus Rotwein und/oder Weißwein gewonnen, hauptsächlich mit Zimt und/oder Gewürznelken gewürzt".

Eine pauschale Antwort gibt es nicht, sagt Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der Krankenkasse Barmer – doch oftmals dürfte dies der Fall sein.

"Zunächst einmal steckt in Glühwein häufig auch Zucker, was ihn vergleichsweise süß macht. Dadurch nimmt man den Alkohol weniger stark wahr und neigt zu größerem Konsum", sagt sie. Sobald das Getränk leicht abgekühlt ist, trinken viele Menschen es zudem schneller, damit es nicht vollkommen kalt wird.

Der Zucker führt in Kombination mit der Wärme dazu, dass der Alkohol besonders schnell in die Blutbahn gelangt: Hitze regt die Durchblutung im Magen-Darm-Trakt an. "Wenn in kürzerer Zeit mehr Blut durch die Gefäße in Magen- und Darmschleimhaut fließt, können auch schneller größere Mengen Alkohol resorbiert [in die Blutlaufbahn aufgenommen, Anm. d. Red.] werden", zitiert stern.de den Rechtsmediziner Reinhard Urban. Sprich: Man fühlt sich schneller betrunken.

Temperatur macht einen Unterschied

Hinzu kommt: Alkohol wird hauptsächlich über den Dünndarm aufgenommen. Während kalte Getränke im Magen zunächst vorgewärmt werden müssen, um verträglich zu sein, kann Glühwein aufgrund seiner Temperatur "sofort in den Dünndarm fließen und damit schneller in die Blutbahn gelangen", so Barmer-Medizinierin Marschall.

Auch die Zahl der Zusatzstoffe dürfte Vermutungen von Wissenschaftlern zufolge Auswirkungen auf die Verträglichkeit eines alkoholischen Getränks haben. Je weniger Beiprodukte ein alkoholisches Getränk enthält, umso geringer ist das Risiko, am nächsten Tag verkatert aufzuwachen.

Wichtig beim Erwärmen

Der Geruch und der Geschmack von Glühwein verändern sich bei unsachgemäßer Erhitzung. Deshalb sollte Glühwein nur langsam, nicht über 70 °C und so kurz wie möglich erhitzt werden.

So viel Promille bringt ...

Wie genau sich der Genuss eines Bechers Glühwein auswirkt, ist je nach Alter, Gewicht und Körpergröße verschieden. Zudem spielt auch die Temperatur eine Rolle, auf die der Glühwein erhitzt wurde. Die folgenden Werte sind deshalb nur Anhaltspunkte.

Für Männer:

GetränkPromille
ein Glühwein0,3
ein Glühwein mit Schuss0,5
zwei Glühwein0,6
zwei Glühwein mit Schuss 1,0
drei Glühwein0,9
drei Glühwein mit Schuss1,5

Für Frauen:

GetränkPromille
ein Glühwein0,45
ein Glühwein mit Schuss0,6
zwei Glühwein0,9
zwei Glühwein mit Schuss 1,2
drei Glühwein1,35
drei Glühwein mit Schuss1,8

Pro Stunde baut der Körper rund 0,1 Promille ab. Schlaf, Energydrinks oder Kaffee beschleunigen das nicht.

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