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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Lidl, Aldi & Co. Wer steckt hinter dem Discounter-Kaffee?
Kaffee ist ein Genuss. Das Vergnügen ist allerdings recht teuer. Wer Geld sparen möchte, greift daher oft zu dem No-Name-Produkt der Discounter und ist positiv überrascht.
Die meisten Verbraucher kaufen ihren Kaffee im Supermarkt oder beim Discounter. Oft landen dann aber nicht mehr die Bohnen von Tchibo, Dallmayr oder Melitta im Einkaufswagen. Viele Verbraucher greifen zunehmend zu den Eigenmarken der Supermärkte und Discounter. Aber wer produziert eigentlich "Markus Kaffee" (Aldi), "Bellarom" (Lidl) oder "Cafèt" (Netto)?
Wer produziert den Aldi-Kaffee?
Die meisten Kaffee-Produkte aus dem Aldi-Nord-Sortiment sind mit dem Label der Firma "Markus Kaffee" versehen – sowohl die ganzen als auch die gemahlenen Bohnen, die Kaffeepads und die Kaffeekapseln. Dabei handelt es sich um ein Unternehmen, das ausschließlich für den Discounter röstet. Aldi Nord betreibt also quasi seine eigene Rösterei.
Die Instant-Produkte wie der "Schonkaffee" werden von der Deutschen Extrakt Kaffee GmbH (DEK) beziehungsweise Cafea GmbH hergestellt. Dabei handelt es sich um ein Werk, dass für mehrere Discounter Kaffeeprodukte herstellt.
Wenn Sie gerne den Instant-Cappuccino der Firma Krüger trinken, könnte die günstigere Alternative für Sie der "Moreno Cappuccino" von Aldi sein. Denn das Produkt stammt aus dem Hause Krüger. Dasselbe gilt auch für "Moreno Typ Wiener Melange".
Übrigens: Bis vor wenigen Monaten hat Aldi Süd noch eigene Röstereien in Ketsch und in Mühlheim betrieben. Diese haben sich allerdings laut Unternehmenssprecher nicht rentiert und mussten im Sommer 2022 schließen.
Wer produziert den Lidl-Kaffee?
Der Lidl-Kaffee wird unter dem Eigenmarkennamen "Bellaroma" verkauft. Dieser Kaffee stammt von der Minges Kaffeerösterei GmbH – ein Unternehmen, das für zahlreiche Discounter und Supermärkte den Kaffee für ihre Eigenmarken herstellt, aber auch für Luxusmarken wie beispielsweise Käfer produziert.
Die beiden Instantprodukte "Kena Mild Löslicher Kaffee" und "Granaroma Highland Gold" stammen von der Deutschen Extrakt Kaffee GmbH (DEK) beziehungsweise Cafea GmbH. Diese Firma produziert unter anderem auch Instantkaffee für Aldi (siehe oben). Das Unternehmen produziert mehrere Instantkaffeeprodukte für unterschiedliche Eigenmarken.
Wer bei Lidl zu dem Instant-Cappuccino "Granaroma Cappuccino" greift, kauft das günstige Pendant des Krüger Cappuccinos. Denn beide stammen aus demselben Haus.
Wer produziert den Netto-Kaffee?
Ob Bohne oder gemahlen: Woher die Produkte der Kaffee-Eigenmarke "Cafèt" von Netto stammen, ist nicht bekannt.
Wer produziert den Penny-Kaffee?
Der Penny-Kaffee "Magico Auslese 100 % Arabica Kaffee" wird von der Schirmer Kaffee GmbH hergestellt, ein Konzern des Unternehmens Alois Dallmayr KG.
Wer produziert den Rewe-Kaffee?
Auch Rewe bietet mit seiner Eigenmarke "ja!" Kaffee an. Darunter beispielsweise "ja! Röstkaffee Mild" und "ja! Röstkaffee Caffè Gusto". Beide Kaffees stammen von der Schirmer Kaffee GmbH, also aus dem Hause Alois Dallmayr KG. Und auch die "ja!"-Kaffeepads kommen von dem Unternehmen.
Der Instant-Kaffee "ja! Classic" wird, wie bei vielen anderen Eigenmarken, von der Deutschen Extrakt Kaffee GmbH hergestellt. Und auch der "ja! Typ Cappuccino" stammt aus dem Konzern.
Die Kaffeekapseln der Rewe-Eigenmarken "ja!" und "Rewe Beste Wahl" werden von dem spanischen Unternehmen Expressate S.L. produziert.
Wer produziert den Edeka-Kaffee?
"Unsere Empfehlung", "Gold" oder "Klassik": So heißen die Kaffeesorten der Edeka-Eigenmarke "Gut & Günstig". Woher die Produkte der Kaffee-Eigenmarke "Gut & Günstig" von Edeka stammen, ist nicht bekannt. Es könnte sich jedoch bei den Eigenmarken von Netto und von Edeka um denselben Lieferanten handeln.
Wie unterscheiden sich die Kaffees voneinander?
Häufig ist es so, dass für Eigenmarken und Markenprodukte verschiedene Bohnen genommen werden. So haben die Robusta-Bohnen eine etwas geringere Qualität als die Arabica-Bohnen. Werden in eine Kaffeemischung also mehr Robusta-Bohnen als Arabica gegeben, kann der Preis entsprechend gedrückt werden. Auch die Kosten für das Marketing fallen bei den No-Name-Produkten der Discounter weg, was den Eigenmarken-Kaffee zusätzlich günstiger macht.
- Eigene Recherche
- northdata.de
- kaffee-spezialisten.com