Hätten Sie es gewusst? Diese Lebensmittel können tödlich sein
Ein Brötchen mit rohem Schinken zum Frühstück, ein Gericht aus selbst gesammelten Pilzen zum Abendbrot: Vieles, was wir essen, kann gefährlich sein – eine Übersicht.
Viele Menschen machen sich Sorgen über Rückstände von Chemikalien, Kontaminanten oder Mikroplastik in ihrem Essen. Weniger geläufig ist hingegen, dass auch in vielen Lebensmitteln Giftstoffe ganz natürlichen Ursprungs vorkommen. "Häufig handelt es sich um chemische Verbindungen, mit denen Pflanzen Fressfeinde wie Insekten oder Mikroorganismen abwehren", warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR). Einer repräsentativen Erhebung des BfR zufolge sind nur knapp der Hälfte der befragten Deutschen (47 Prozent) pflanzliche Gifte überhaupt bekannt. Welche Gefahren Lebensmittel bergen können.
1. Rohe Bohnen
Rohe Bohnen enthalten Phasin, ein giftiges Eiweiß, das Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auslösen und in schweren Fällen sogar tödlich sein kann. Besonders gefährlich ist der Verzehr durch Kinder, die im Garten unbeabsichtigt rohe Bohnen essen könnten. Durch ausreichendes Kochen wird Phasin zerstört, sodass gekochte Bohnen unbedenklich sind. Es wird empfohlen, Bohnen mindestens zehn Minuten zu garen und Kinder von rohen Bohnen fernzuhalten.
2. Kartoffeln
Kartoffeln enthalten Solanin, ein Alkaloid, das bei übermäßigem Verzehr zu Halskratzen, Übelkeit, Schweißausbrüchen und Atemnot führen kann. Der Solaningehalt steigt bei falscher Lagerung, insbesondere wenn Kartoffeln zu lange dem Licht ausgesetzt sind. Daher sollten Kartoffeln kühl und dunkel gelagert und grüne Stellen vor dem Verzehr entfernt werden.
3. Giftige Pilze
Jährlich kommt es zu schweren Pilzvergiftungen durch Verwechslungen, beispielsweise mit dem Knollenblätterpilz oder dem spitzgebuckelten Rauhkopf. Um Vergiftungen zu vermeiden, sollten nur Pilze gesammelt werden, die eindeutig identifiziert werden können. Im Zweifelsfall ist es sicherer, den Pilz stehen zu lassen.
4. Rohe Eier
Rohe Eier können mit Salmonellen kontaminiert sein, die über eine verschmutzte Schale ins Innere des Eies gelangen und sich bei unsachgemäßer Lagerung vermehren. Besonders riskant sind Speisen mit rohen Eiern, wie Mayonnaise, Tiramisu oder Buttercreme. Salmonelleninfektionen gehören zu den häufigsten Lebensmittelvergiftungen. Eier sollten daher kühl gelagert und vor dem Verzehr auf über 75 Grad erhitzt werden.
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5. Gegrilltes Fleisch
Beim Grillen können durch hohe Temperaturen schädliche polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) entstehen, insbesondere wenn Fett in die Glut tropft. Diese Substanzen fördern die Krebsentstehung. Je schwärzer das Fleisch, desto höher der Schadstoffgehalt. Es wird empfohlen, Grillgut auf Alufolie zu legen und verbrannte Stellen zu entfernen.
6. Nüsse
Nüsse gehören zu den häufigsten Allergieauslösern. Insbesondere Erdnüsse können bereits in kleinsten Mengen schwere allergische Reaktionen bis hin zum Tod auslösen. Allergiker sollten daher Nüsse meiden und Verpackungshinweise wie "Kann Spuren von Nüssen enthalten" beachten.
7. Grüne Tomaten
Unreife, grüne Tomaten enthalten das Alkaloid Solanin, das Kopfschmerzen, Halskratzen, Übelkeit und Erbrechen verursachen kann. In südlichen Ländern verbreitete Rezepte mit grünen Tomaten sollten daher mit Vorsicht genossen werden. Es wird empfohlen, reife, rote Tomaten zu verzehren, da bei ihnen keine Gefahr besteht.
8. Rohmilch
Rohmilch kann gefährliche Bakterien wie Listerien und EHEC enthalten, die Durchfall verursachen und besonders für Kleinkinder und Menschen mit geschwächtem Immunsystem gefährlich sein können. Es wird empfohlen, pasteurisierte Milch zu konsumieren oder Rohmilch vor dem Trinken abzukochen.
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9. Rohes Fleisch
Rohes Fleisch kann Keime wie Salmonellen, Listerien oder Bandwürmer enthalten, die zu Infektionen führen können. Fleisch sollte daher immer gut durchgegart werden, und Kochgeschirr, das mit rohem Fleisch in Kontakt war, sollte sofort heiß gereinigt werden.
10. Roher Fisch
Wie alle rohen tierischen Lebensmittel kann auch roher Fisch mit Keimen wie Listerien belastet sein, die Fieber und Durchfall verursachen können. Schwangere, Kleinkinder und Menschen mit geschwächtem Immunsystem sollten daher keinen rohen oder geräucherten Fisch verzehren. Fisch, der unangenehm riecht, sollte entsorgt werden.
11. Muscheln
Fast alle Muschelarten können Nervengifte enthalten, die schwere Vergiftungserscheinungen wie Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen hervorrufen können. Diese Gifte gelangen meist durch Algen in die Muscheln und können durch Kochen nicht zerstört werden. Es wird empfohlen, frische Muscheln nicht in der Haupt-Algenzeit (Mai bis August) zu verzehren und beim Kochen darauf zu achten, dass die rohen Muscheln geschlossen sind und sich beim Kochen von alleine öffnen.
12. Kaffee
Kaffee enthält das Nervengift Koffein, das in höheren Konzentrationen zu Herzrasen, Schwindel und Nervosität führen kann. Kinder reagieren besonders empfindlich auf Koffein. Es wird empfohlen, maximal vier Tassen Kaffee pro Tag zu trinken, Schwangere sollten den Konsum auf zwei Tassen beschränken, und Kinder sollten keinen Kaffee trinken.
13. Rhabarber
Rhabarber enthält Oxalsäure, die im Übermaß zu Nierensteinen führen kann. Je reifer und grüner die Stängel, desto höher der Gehalt an Oxalsäure. Bei üblichen Verzehrsmengen kann Rhabarber vor allem für Nierenkranke und Kinder gefährlich werden. Es wird empfohlen, Rhabarber nur bis Juni zu ernten oder zu kaufen, grüne Blätter und Stängel zu entfernen und ihn nur gegart zu verzehren, da beim Erhitzen der Oxalsäuregehalt sinkt.
14. Rohe Bambussprossen
Rohe Bambussprossen enthalten ein Blausäureglykosid, das sich im Körper zu Blausäure umwandeln kann. Diese kann Symptome wie Übelkeit, Schwindel oder Atemnot hervorrufen und ist in größeren Mengen lebensgefährlich. Um die Blausäure zu entfernen, müssen rohe Bambussprossen vor dem Verzehr gründlich gekocht werden. In verarbeiteter Form, wie aus der Dose oder im Glas, sind sie unbedenklich, da sie in der Regel bereits hitzebehandelt wurden.
15. Bittermandeln
Bittermandeln enthalten Amygdalin, das im Körper zu giftiger Blausäure umgewandelt wird. Schon wenige Bittermandeln können bei Kindern Vergiftungserscheinungen auslösen, wie Atemnot, Krämpfe oder Bewusstlosigkeit. Durch Erhitzen, etwa beim Backen, wird das Gift jedoch unschädlich gemacht. Deshalb sollten Bittermandeln nur in verarbeiteter Form konsumiert werden.
- verbraucherzentrale.de: "Bei natürlichen Schadstoffen in pflanzlichen Lebensmitteln aufpassen"
- Presseinformation Bundesfinanzveraltung: "Rohe Lebensmittel: Gesundheitliche Risiken werden häufig unterschätzt"
- Bundesinstitut für Risikobewertung: "Natürliche Giftstoffe in Lebensmitteln: Gesundheitliche Risiken sind vielen nicht bekannt"