Europa-Vergleich Deshalb ist Hafermilch in anderen Ländern so unbeliebt
Die Regale im Supermarkt füllen sich jedes Jahr mit neuen pflanzlichen Alternativen für Milch, Käse und Co. Das ist aber nicht in ganz Europa der Fall.
In Deutschland boomt seit einigen Jahren der Markt für pflanzliche Milchalternativen. Hafer-, Mandel- oder Reismilch sind für viele Verbraucher eine gute Alternative zu Kuhmilch.
Laut dem landwirtschaftlichen Nachrichtenportal "Agrarheute" kommen in der Bundesrepublik die meisten neuen Pflanzenmilch-Produkte auf den Markt. Auch in Sachen Umsatz sei Deutschland im innereuropäischen Vergleich auf dem ersten Platz.
Warum trinken die Deutschen so gerne Hafermilch?
Aber warum ist das so? Dieser Frage sind Forscher der Universität Hohenheim nachgegangen. Sie haben über 3.000 Verbraucher aus Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, Polen und Spanien über ihre Einstellung zum Kauf von Milchersatzprodukten befragt.
Die Befragung zeigte: Die Deutschen scheinen viel Wert auf Tierwohl zu legen. Denn das spiele gemeinsam mit Aspekten wie Gesundheit und Umwelt eine große Rolle bei der Entscheidung für den Kauf von pflanzlichen Milchalternativen.
Laut "Agrarheute" wird diese Entscheidung ebenfalls von kulturellen und gesellschaftlichen Normen bestimmt. In Deutschland sei dieser Einfluss nicht so groß wie in den anderen untersuchten Ländern.
In Südeuropa ist Milchersatz keine Alternative
In den Mittelmeerländern und Polen kämen die Ersatzprodukte offenbar gar nicht gut an. Laut der Befragung der Wissenschaftler aus Baden-Württemberg haben die Menschen in Spanien, Frankreich und Italien Bedenken beim Geschmack und der Textur von Käse-, Milch- und Joghurtalternativen.
In Polen seien Milchersatzprodukte noch unbeliebter. Einerseits herrsche dort der Konsens, dass Kuhmilch sehr gesund sei. Andererseits seien die Alternativen den Polen oft zu süß oder zu fettig.
Ein weiterer Aspekt sei auch der Preis: Seien die Produkte den Verbrauchern zu teuer, sinke dementsprechend auch die Bereitschaft zum Kauf.
- agrarheute.com: "Warum die Deutschen "Hafermilch" mögen – und Polen und Franzosen nicht"