Leben im Kloster Wie wird man Nonne? Die etwas andere Ausbildung
Wer Nonne werden möchte, durchläuft einen langjährigen Prozess, der mit einigen Einschränkungen verbunden ist. Erfahren Sie mehr dazu in diesem Artikel.
Wichtigste Voraussetzung, um Nonne zu werden, ist der Glaube, der ohne Einschränkungen gelebt werden muss. Da jeder Orden seine eigenen Regeln hat, gibt es keine einheitliche Ausbildung. Um sich ein Bild von der Arbeit der Nonnen zu machen, bieten viele Klöster interessierten Frauen die Möglichkeit für einen Aufenthalt im Gästehaus. Zusätzlich müssen Sie verschiedene Voraussetzungen erfüllen.
![Nonnen in Panschwitz: Auch strenggläubige Christinnen tragen eine Kopfbedeckung. Nonnen in Panschwitz: Auch strenggläubige Christinnen tragen eine Kopfbedeckung.](https://images.t-online.de/2021/05/85317648v2/0x82:1920x1080/fit-in/1920x0/nonnen-in-panschwitz-auch-strengglaeubige-christinnen-tragen-eine-kopfbedeckung.jpg)
Welche Voraussetzungen gelten, um Nonne zu werden?
Möchten Sie Nonne werden, reicht es nicht aus, dass Sie fest im Glauben stehen und Ihren Glauben ohne Einschränkungen leben. Weitere Voraussetzungen sind:
- Taufe im entsprechenden Glauben
- Volljährigkeit (in einigen Klöstern gilt ein Mindestalter von 25 Jahren)
- Keine bestehende Ehe
- Guter Gesundheitszustand
- In einigen Klöstern ist eine bereits abgeschlossene Berufsausbildung Voraussetzung
Es ist jedoch für verwitwete Frauen oder nach einer Annullierung der Ehe möglich, in ein Kloster einzutreten. Kinder sind in solchen Fällen kein Hindernis, wenn sie nicht mehr klein sind. Sie können mit ins Kloster einziehen.
Ob Sie tatsächlich Nonne werden können, entscheidet die Klostergemeinschaft zusammen mit der Novizenmeisterin. Die Novizenmeisterin begleitet angehende Nonnen und prüft deren tatsächliche Eignung als Nonne.
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Wie erfolgt die Ausbildung?
Eine einheitliche Ausbildung gibt es für Nonnen nicht. Die Regeln unterscheiden sich in den einzelnen Klöstern. Es ist sinnvoll, dass Sie sich zuvor in einigen Klöstern informieren, welche Regeln dort gelten. Haben Sie ein Kloster gefunden, das Ihren Vorstellungen entspricht, bewerben Sie sich. Sagt den Verantwortlichen im Kloster Ihre Bewerbung zu, werden Sie zu einem Gespräch eingeladen.
Im besten Fall folgt eine Probezeit zum gegenseitigen Kennenlernen, die sechs bis zwölf Monate dauern kann. Diese Probezeit wird als Postulat bezeichnet. Am Ende entscheidet sich, ob Sie ins Kloster aufgenommen werden können.
Noviziat als zeitlicher Profess
Nachdem Sie ins Kloster aufgenommen wurden, durchlaufen Sie das Noviziat als zeitlichen Profess. In dieser Zeit sind Sie noch kein vollwertiges Mitglied des Klosters. Sie legen ein Gelübde ab und lernen das Klosterleben näher kennen. Dabei begeben Sie sich auf die Suche nach Gott, lernen mehr über die Ordensgeschichte und Spiritualität, nehmen aber auch am Leben im Kloster teil.
Sie verrichten die regelmäßigen Gebete und führen verschiedene Arbeiten aus. Sie machen sich mit den Rechten und Pflichten einer Nonne vertraut und entscheiden, ob Sie tatsächlich Nonne werden möchten. Je nach Orden dauert das Noviziat zwei bis sechs Jahre.
Wann ist man Nonne?
Am Ende des Noviziats entscheiden die Klostergemeinschaft und die Novizenmeisterin, ob Sie das ewige Gelübde ablegen können. Sie sind dann Nonne und vollwertiges Mitglied des Klosters. Während der Ausbildung und als Nonne verdienen Sie kein Geld und verzichten auf weltlichen Besitz. Ein eventueller Verdienst durch die Berufstätigkeit geht an das Kloster. Für wichtige Anschaffungen wie eine Brille können Sie Geld im Kloster beantragen.
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