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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Biochemische Reaktion Was wäre, wenn es keine Photosynthese gäbe?
Ohne Photosynthese sähe das Leben auf der Erde völlig anders aus – oder es gäbe gar keins. Wie wichtig der Prozess wirklich ist, erfahren Sie hier.
Stellen Sie sich vor, es gäbe keine Photosynthese: keine Pflanzen, kein Sauerstoff, keine Nahrungskette. Die Bedeutung dieses Prozesses wird oft unterschätzt – vielleicht weil er für uns so selbstverständlich und normal ist. Doch was würde wirklich passieren, wenn die Photosynthese plötzlich ausfällt? Ergründen Sie mit uns die spannenden Antworten.
Wie funktioniert die Photosynthese?
Bei der Photosynthese wandeln Pflanzen Licht in Energie um. Sie nehmen Kohlendioxid aus der Luft und Wasser aus dem Boden auf und verwandeln beides mithilfe von Sonnenlicht in Sauerstoff und Glukose. Diese Energiequelle ist die Basis des Lebens auf der Erde – sie ermöglicht Pflanzenwachstum und Sauerstoffproduktion.
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Was wären die Folgen, wenn es keine Photosynthese gäbe?
Wenn es keine Photosynthese gäbe, hätte dies drastische Konsequenzen für das Leben auf unserem Planeten. Pflanzen und Algen, die Hauptakteure dieses Prozesses, würden nicht existieren. Dies hätte gravierende Auswirkungen:
- Kein Sauerstoff: Etwa 50 Prozent des Sauerstoffs auf der Erde wird von Pflanzen produziert. Ohne Photosynthese würde die Sauerstoffproduktion zum Erliegen kommen, was das Überleben der meisten Lebewesen unmöglich macht.
- Zusammenbruch der Nahrungskette: Pflanzen dienen als Grundlage der Nahrungspyramide. Ohne sie gäbe es keine Nahrung für Pflanzenfresser – und somit auch nicht für Fleischfresser.
- Klimaveränderung: Fehlendes Sonnenlicht würde absolute Dunkelheit bedeuten. Nach nur acht Minuten – das ist die Zeit, die das Licht zur Erde braucht – wäre es finster. Und ohne Sonne würde es nach und nach immer kälter werden.
Nach nur 7 Tagen wäre der Gefrierpunkt erreicht und die Temperaturen würden weiter fallen. Ein Jahr später wäre die Durchschnittstemperatur der Erde auf minus 75 Grad Celsius gesunken. Menschen hätten nur noch in Regionen mit geothermalen Quellen eine Überlebenschance. Und auch die Ozeane würden allmählich zufrieren.
10 Jahre später wäre das Leben auf der Erdoberfläche vollständig erloschen. Die Temperaturen hätten minus 219 Grad Celsius erreicht und würden sich weiter dem absoluten Nullpunkt bei minus 273 Grad Celsius nähern. Aus der Erde wird ein Eisplanet in endlosem Schneefall, der aus gefrierendem Sauerstoff besteht.
Vermutlich existiert der Planet auch noch Millionen Jahre später, doch hat er seine ursprüngliche Position verlassen. Da das Sonnenkraftwerk erloschen ist, ist auch das Gravitationsfeld zusammengebrochen, das die Erde in ihrer Umlaufbahn hielt. Nun treibt sie mit einer Geschwindigkeit von rund 108.000 Stundenkilometern durch das Weltall und könnte eines Tages von einem anderen Stern eingefangen werden.
Gäbe es Alternativen?
Manche Organismen, wie bestimmte Bakterien, könnten theoretisch auch ohne Sonnenlicht leben. Sie nutzen chemische Energie, um zu überleben. Doch diese Lebensformen spielen keine tragende Rolle in der Ökologie des Planeten. Das komplexe Leben, wie wir es kennen, wäre also ohne die Photosynthese nicht möglich.
- Max-Planck-Institut: "Fotosynthese genau reguliert"