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Foodwatch: Katastrophales Krisenmanagement im Listerien-Wurstskandal


Aufklärung gefordert
Foodwatch: Katastrophales Krisenmanagement im Wurstskandal

Von dpa
Aktualisiert am 06.10.2019Lesedauer: 2 Min.
Produktionsgebäude des Fleischherstellers Wilke Wurstwaren: Nach zwei Todesfällen durch Keime in Wurstwaren muss der Hersteller die Produktion stoppen.Vergrößern des Bildes
Produktionsgebäude des Fleischherstellers Wilke Wurstwaren: Nach zwei Todesfällen durch Keime in Wurstwaren muss der Hersteller die Produktion stoppen. (Quelle: Uwe Zucchi/dpa)
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Zwei Todesfälle und knapp 40 Erkrankte gab es bislang durch die mit Keimen belasteten Wurstprodukte der Firma Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren GmbH. Foodwatch fordert nun eine umfangreiche Aufklärung durch Hessens Umweltministerin Priska Hinz.

Die Verbraucherorganisation foodwatch fordert nach zwei Todesfällen durch keimbelastete Wurst die Behörden auf, die Verbraucher umfangreich über die betroffenen Produkte aus der Herstellung des nordhessischen Betriebs und die Verkaufsstellen zu informieren. Das Krisenmanagement des Landkreises und des Regierungspräsidiums als zuständige Stellen sei katastrophal, sagte ein Sprecher am Samstag. Die Verantwortlichen seien völlig überfordert mit der Situation. Hessens Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) müsse den Fall an sich ziehen.

Namen der belieferten Firmen bleibt geheim

Laut Behörden gibt es mittlerweile 37 Krankheitsfälle, die möglicherweise mit Wurstwaren der Firma Wilke Waldecker Fleisch- und Wurstwaren GmbH in Twistetal-Berndorf im Zusammenhang stehen. In Südhessen hatte es zwei Todesfälle bei älteren Personen gegeben, die das Robert-Koch-Institut (RKI) untersuchte. Die Produktion wurde gestoppt und der Rückruf aller Produkte weltweit angeordnet. Das Unternehmen hat die Eröffnung eines vorläufigen Insolvenzverfahrens beantragt.

Nach Angaben des Landkreises Waldeck-Frankenberg hat die Firma Wilke mittlerweile der Schnellwarnstelle beim Regierungspräsidium Darmstadt eine Liste der belieferten Betriebe zur Verfügung gestellt. Die Schnellwarnstelle habe diese europaweit an alle Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsbehörden verteilt, heißt es auf der Website des Landkreises. Weitere Details zu der Liste gab es nicht.


Listerien sind in der Natur häufig vorkommende Bakterien. Nur sehr wenige Menschen, die Listerien aufnehmen, erkranken an der so genannten Listeriose. Bei gesunden Erwachsenen verläuft die Infektionskrankheit meist unauffällig oder nimmt einen harmlosen Verlauf mit grippeähnlichen Symptomen. Gefährlich ist die Infektion für abwehrgeschwächte Personen: Neugeborene, alte Menschen, Patienten mit chronischen Erkrankungen, Transplantierte und Schwangere. Bei ihnen und bei Ungeborenen kann Listeriose zum Tod führen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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