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Stiftung Warentest: Das ist das Problem an vielen Rollatoren


Zwölf Modelle im Test
Das ist das Problem an Standardrollatoren

Von dpa-tmn, t-online, cch

Aktualisiert am 27.02.2019Lesedauer: 2 Min.
Rollatoren: Glatter Asphalt ist für die meisten Rollatoren kein Problem – erst auf unebenem Boden trennt sich die Spreu vom Weizen.Vergrößern des Bildes
Rollatoren: Glatter Asphalt ist für die meisten Rollatoren kein Problem – erst auf unebenem Boden trennt sich die Spreu vom Weizen. (Quelle: Andrea Warnecke/dpa-tmn)

Einkaufsbummel und Spaziergänge sind auch und gerade im Alter wichtig. Wer dafür nicht mehr fit genug ist, hat Anspruch auf einen Rollator. Doch die Modelle, die Krankenkassen bezahlen, sind oft nicht alltagstauglich. Und die Alternativen sind teuer.

Nicht jeder Rollator macht den Alltag im Alter wirklich leichter. Und oft sind es vor allem die Standardrollatoren auf Rezept, die ihren Besitzern mehr Ärger als Freude bereiten. Das hat die Stiftung Warentest bei einer Untersuchung von zwölf Rollatoren festgestellt ("test"-Ausgabe 3/2019).

Ein Rollator enthielt krebserregende Stoffe im Griff

Vier davon waren sogenannte Querfalter aus Stahl für 60 bis 100 Euro pro Gerät. Wegen des recht niedrigen Preises zahlen Krankenkassen oft nur für solche Rollatoren, im Test schnitten alle vier aber eher schlecht ab: Drei der vier Kandidaten bekamen nur die Note "ausreichend". Der Vierte, "Rotego" von B+B, erhielt sogar ein "Mangelhaft" – wegen eventuell krebserregender Schadstoffe im Griff. Das Modell ist seit Herbst 2018 aber nicht mehr auf dem Markt, erklärt die Stiftung unter Berufung auf den Hersteller.

Hauptkritikpunkt an den Standardmodellen ist das Gewicht. Dieses Problem wird auch nicht behoben durch die Änderung des Verzeichnisses der Hilfs- und Pflegehilfsmittel, die der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherungen (GKV) am Dienstag angekündigt hat. Nach den Plänen sollen Rollatoren künftig höchstens zehn Kilo wiegen. Dieses Kriterium erfüllen drei der vier getesteten Standardmodelle schon jetzt – mit einem Gewicht zwischen neun und zehn Kilo sind sie trotzdem zu schwer, urteilten die Tester.

Stiftung Warentest: Bei Rollatoren besser Längsfalter wählen

In Kombination mit der unhandlichen Bedienung seien die schweren Stahl-Rollatoren im Alltag kaum zu gebrauchen: Kopfsteinpflaster oder Kieswege lassen sich damit nur schwer befahren, Bordsteinkanten werden zum unüberwindlichen Hindernis. Und der umständliche Klappmechanismus sorgt dafür, dass sich die Kassenrollatoren für den Transport nur schwer falten lassen – und selbst wenn der Mechanismus funktioniert, landet schnell ein Finger darin.

Die Alternative zu den Stahl-Querfaltern sind Längsfalter aus Karbon oder Aluminium. Sie sind teils deutlich leichter – selbst der schwerste Kandidat wiegt nur 7,5 Kilo – und ist damit alltagstauglicher. Oft lassen sie sich mit einem Handgriff zusammenklappen. Im Test erhielten die meisten Längsfalter die Note "befriedigend".

Die Testsieger im Rollatoren-Test

"Gut" sind nur die Modelle

  • "Vital Carbon" von Russka (535 Euro) und
  • "Troja 2G Premium" von Topro (410 Euro).

Sie überzeugten nicht nur in der Handhabung, sondern im Gegensatz zu den schlechter bewerteten Produkten auch in der Kategorie Haltbarkeit und beim Thema Schadstoffe. Die anderen Längsfalter sind dafür günstiger als die Testsieger, mit Preisen ab etwa 200 Euro aber auch noch immer deutlich teurer als die Querfalter.

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Rollator "Vital Carbon" von Russka
  • Längsfalter
  • Material: Karbon
  • Innenliegende Seitentaschen
  • Mit Reflektoren, Kantenabweiser
  • pannensichere Bereifung und Stockhalter 
     
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Rollator "Troja 2G Premium" von Topro
Laut Stiftung Warentest "gut" in der Handhabung, "sehr gut" in der Prüfkategorie "Haltbarkeit".
Dieses Produkt ist derzeit leider bei allen Partner-Shops ausverkauft.

Die leichten und teuren Rollatoren gibt es nur in Ausnahmefällen auf Rezept, erklärt die Stiftung – etwa für Menschen mit schwerer Atemnot oder Muskel- und Gelenkerkrankungen. Wer nur Anspruch auf ein Standardmodell hat, aber trotzdem einen besseren Rollator will, muss dafür selbst bezahlen. Die Krankenkasse gibt dann Geld zu – meist etwa so viel, wie sie auch für einen Standardrollator bezahlen würde.

Verwendete Quellen
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