Hätten Sie es gewusst? Der "Hobbit" war einer unserer Vorfahren
Der Homo sapiens war über Hunderttausende Jahre nur eine von mehreren Menschenarten auf der Erde. Bis vor mindestens rund 40.000 Jahren teilte er seine Umgebung mit anderen Vertretern der Gattung Homo. Ein Überblick über die bislang bekannten Cousins.
Wir tragen Neandertaler-Gene in uns
Nächster Verwandter des Menschen ist der Neandertaler (Homo neanderthalensis). Er lebte unter anderem in Europa und starb vor etwa 40.000 Jahren aus. Neandertaler und Homo sapiens haben sich vermischt, die meisten Menschen tragen Neandertaler-Gene im Erbgut.
Denisova-Mensch könnte mit Homo sapiens zusammengelebt haben
Einen noch größeren Einfluss auf das menschliche Genom könnte der Denisova-Mensch gehabt haben. Er ist nach einer Höhle in Südsibirien benannt. Möglicherweise lebten in dieser Gegend sogar Homo sapiens, Denisova-Mensch und Neandertaler zusammen und tauschten sich rege aus.
Neue Erkenntnisse über den Homo heidelbergensis
Auch der Homo heidelbergensis, den man vor mehr als 100 Jahren in der Nähe von Heidelberg fand, tummelte sich nach neuesten Erkenntnissen zur gleichen Zeit wie der Homo sapiens auf der Erde. Er lebte etwa vor 700.000 bis vor 200.000 Jahren.
Ein Gehirn so groß wie eine Apfelsine
Gut laufen und klettern konnte der rund 1,50 Meter große Homo Naledi. Seine Überreste wurden in Südafrika entdeckt und auf ein Alter von 250.000 bis 300.000 Jahre datiert. Beim Denken konnte er mit dem Homo sapiens wohl nicht mithalten: Die Größe seines Gehirns entsprach etwa der einer Apfelsine.
Der kleine "Hobbit"
Der ungewöhnlichste Cousin des modernen Menschen ist der "Hobbit". Diesen Spitznamen bekam Homo floresiensis, weil er nur etwa einen Meter groß war. Dieser Vorfahr ähnelt Tolkiens menschenähnlichen Wesen aus dem Auenland. Die Fossilien dieser kleinwüchsige Art der Gattung Homo wurden auf der indonesischen Insel Flores entdeckt, wo er bis vor mindestens 100.000 Jahren lebte.