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Massenhaft Betrug: Fast die Hälfe unseres Honigs laut EU-Kommission gefälscht


Betrug in Europa
Fast die Hälfe unseres Honigs ist gefälscht

Von t-online, dom

Aktualisiert am 27.03.2023Lesedauer: 2 Min.
Honig: Das Labor entdeckte unter anderem bienengiftige Stoffe.Vergrößern des Bildes
Ein Glas Honig: In Europa stellen Bienen nur 40 Prozent des Honig-Bedarfs her. Der Rest muss importiert werden. Die hohe Nachfrage ruft Fälscher auf den Plan. (Quelle: Materio/getty-images-bilder)

Fast die Hälfte des Honigs auf dem europäischen Markt ist gepanscht. Zu diesem Ergebnis kommt die EU-Kommission. Wie erkennt man den gefälschten Honig?

Mit Honig wird im ganz großen Stil betrogen, den Preis zahlen die Verbraucher. So wird der europäische Markt geradezu mit gepanschtem Honig geflutet, wie die EU-Kommission jetzt bekannt gab. Fast die Hälfte des Honigs sei betroffen.

Von den 320 untersuchten Proben hätten sich 147 als unrein erwiesen, das sind 46 Prozent. Wie die EU mitteilte, fallen dabei einige Ursprungsländer als besonders negativ auf. 74 Prozent der chinesischen, 93 Prozent der türkischen und 100 Prozent der britischen Honigproben waren verdächtig, teilte die Kommission mit.

Fälschungen dreimal so hoch wie vor sechs Jahren

Verdächtig bedeutet, dass die Proben zum Beispiel mit Zuckersirup aus Reis, Weizen oder Zuckerrüben gestreckt waren. Das ist nach EU-Recht verboten, denn Honig muss als Naturprodukt rein und frei von anderen Stoffen und sogar von Wasser sein, mit denen das Volumen des Produkts erhöht werden könnte.

Die Fälschungen nahmen EU-Angaben zufolge massiv zu. Die Quote sei mittlerweile dreimal so hoch wie bei der letzten Untersuchung aus den Jahren 2015 bis 2017, als nur 14 Prozent der Proben auffällig waren.

"Verbraucher und Verbraucherinnen haben jahrelang gefälschten Honig in Supermärkten gekauft, ohne es zu wissen", erklärte Chris Methmann, Geschäftsführer von Foodwatch Deutschland. "Die Betrüger nutzen die Lücken in der Lebensmittelüberwachung schamlos aus. Erst mit moderneren Analysemethoden können Kontrollbehörden Fälschungen erkennen und dafür sorgen, dass sie vom Markt verschwinden."

So erkennen Sie falschen Honig

Ob der Honig von Bienen stammt oder aus Zuckersirup besteht, können Verbraucher auch selbst erkennen. Die Experten von "agrarheute.de" empfehlen: "Den ersten Hinweis liefert der Preis; bei Honig zu drei Euro das Glas sollte man misstrauisch werden."

Was tun, wenn der Honig doch kristallisiert ist?

Wird Honig fest, ist das gar nicht schlimm. Er lässt sich ganz einfach wieder verflüssigen, indem man das Glas in ein Wasserbad mit nicht mehr als 40 Grad Celsius warmem Wasser stellt. Alternativ kann man den Honig auch für eine Weile auf die Heizung stellen und immer wieder umrühren.

Vorsicht ist außerdem geboten, wenn der Honig nicht kristallisiert. Denn das Kristallisieren ist ein Qualitätsmerkmal von echtem, reinem Honig. Der Grund für das Festwerden ist der Traubenzucker, der im Honig enthalten ist. Er bildet Kristalle und der Honig kandiert. Es gilt: Je mehr Traubenzucker der Honig enthält, desto schneller wird er fest. Kristallisiert er nicht, ist auf jeden Fall ein Honig-Betrug im Spiel.

Verwendete Quellen
  • Material der Nachrichtenagentur dpa
  • Agrarheute.com: "Betrug: Gefälschter Honig flutet Europa"
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