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Pilze sammeln: Diese Arten sind radioaktiv belastet – erhöhtes Strahlenrisiko


Erhöhtes Strahlenrisiko
Diese Pilzarten sind noch immer radioaktiv belastet

Von afp
Aktualisiert am 12.10.2022Lesedauer: 2 Min.
Nicht zum Verzehr geeignet: Das Strahlenschutzamt findet bei Semmelstoppelpilzen besonders hohe Werte von radioaktiver Belastung.Vergrößern des Bildes
Nicht zum Verzehr geeignet: Das Strahlenschutzamt findet bei Semmelstoppelpilzen besonders hohe Werte von radioaktiver Belastung. (Quelle: Blickwinkel/imago-images-bilder)

Wer Pilze lieber im Wald sammelt, statt sie zu kaufen, sollte sich gut auskennen. Besonders in Süddeutschland ist bei einigen Sorten Vorsicht geboten.

Bis heute sind einzelne Pilzarten vor allem in Süddeutschland als Folge der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986 radioaktiv belastet. Nach dem vom Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter veröffentlichten Pilzbericht trifft dies vor allem auf einzelne Wildpilzarten im Bayerischen Wald, am Alpenrand und im Donaumoos südwestlich von Ingolstadt zu.

Diese Sammelgebiete sollten gemieden werden

Für Pilze, die in den Handel kommen, gilt ein Grenzwert von 600 Becquerel Cäsium-137 pro Kilogramm Frischmasse. Dieser Grenzwert schützt jedoch nicht, wenn man selbst zum Sammeln in den Wald geht. Das BfS rät daher, in den betroffenen Gebieten selbst gesammelte Pilze nur in Maßen zu verzehren, um eine unnötige Strahlenbelastung zu vermeiden.

Ein Erwachsener, der jede Woche eine Mahlzeit aus 200 Gramm Pilzen mit 2.000 Becquerel Cäsium-137 pro Kilogramm verzehrt, erhält demnach eine zusätzliche jährliche Strahlendosis vergleichbar mit rund 20 Flügen von Frankfurt am Main nach Gran Canaria.

Jährlicher Pilzbericht untersucht Cäsium-137-Gehalt

Der Pilzbericht fasst die Untersuchungsergebnisse der Jahre 2019 bis 2021 zusammen. Besonders hohe radioaktive Werte bis über 4.000 Becquerel Cäsium-137 pro Kilogramm Frischmasse wiesen in diesem Zeitraum Semmelstoppelpilze und Rotbraune Semmelstoppelpilze auf.

Bei mehr als tausend Becquerel pro Kilogramm lagen die Messwerte unter anderem von verschiedenen Schnecklingsarten, Gelbstieligen Trompetenpfifferlingen, Maronenröhrlingen oder Ockertäublingen. Nur sehr gering belastet und damit unbedenklich sind dem BfS zufolge unter anderem Beutelstäubling, Blutroter Filzröhrling, Braunschuppiger Riesenchampignon, Honiggelber Hallimasch oder Schopftintling.

Zuchtpilze wie Champignons und Austernseitlinge wurden für den Bericht nicht untersucht. Ihr Cäsium-137-Gehalt ist äußerst gering und mit dem anderer landwirtschaftlicher Produkte vergleichbar.

Die Behörde untersucht jährlich wildwachsende Speisepilze auf Cäsium-137. Das Cäsium stammt hauptsächlich aus dem Reaktorunfall von Tschernobyl im Jahr 1986. Ein geringer Anteil geht demnach auf die oberirdischen Atomwaffentests der 50er und 60er Jahre zurück.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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