Deutschland weit abgeschlagen Windkraft und Solarenergie boomen – in China
China baut nahezu doppelt so viel Wind- und Solarkraftkapazitäten neu auf wie der gesamte Rest der Welt. Deutschland ist im Ranking der Besten weit abgeschlagen.
China hat laut der Nichtregierungsorganisation Global Energy Monitor (GEM) fast doppelt so viele Kapazitäten im Bereich der Wind- und Solarenergie im Bau wie alle anderen Länder der Welt zusammen. Aktuell sind Anlagen mit einer Gesamtleistung von 339 Gigawatt Kapazität in der Volksrepublik in Arbeit, ein Wert deutlich höher als die gesamte Kapazität Deutschlands.
Die Aufteilung der Baukapazitäten verteilt sich auf 159 Gigawatt für neue Windkraftanlagen und 180 Gigawatt für die Solarenergie. Mit diesem Großprojekt übertrifft China andere Länder bei Weitem – auf den Plätzen dahinter folgen die USA mit 40 Gigawatt, Brasilien mit 13 Gigawatt, Großbritannien mit zehn Gigawatt und Spanien mit neun Gigawatt Gesamtleistung. Deutschland fehlt in der genaueren Auflistung gänzlich und ist somit nicht unter den zehn besten Nationen.
Chinas hat Führungsrolle bei den erneuerbaren Energien
Die GEM-Studie hebt hervor, dass China bereits ein Drittel aller geplanten neuen Wind- und Solaranlagen begonnen hat, während global nur sieben Prozent der geplanten Projekte in Angriff genommen wurden. Die tatsächliche Leistung aller im Bau befindlichen Anlagen könnte jedoch noch höher sein. Kleinere Projekte mit einer Leistung von weniger als 20 Megawatt bei Solarparks und zehn Megawatt bei Windparks wurden in der Studie nicht berücksichtigt.
Zum Vergleich: Nach Angaben der deutschen Regierung haben alle bis Ende 2023 in Betrieb genommenen Solaranlagen zusammen eine Leistung von etwa 82 Gigawatt. Bei der Windenergie betrug die Leistung der Anlagen auf Land laut Bundesverband Windenergie (BWE) rund 61 Gigawatt, ergänzt durch Seewindparks mit knapp 8,5 Gigawatt.
Die Zukunft der erneuerbaren Energien in China
In China belief sich die Gesamtleistung aller Wind- und Solaranlagen im Betrieb zum Ende des ersten Quartals 2024 laut GEM auf ungefähr 758 Gigawatt. Diese beiden Energiequellen liefern mittlerweile 37 Prozent des chinesischen Stroms, ein Zuwachs von acht Prozent gegenüber dem Jahr 2022. China plant zudem den Bau weiterer Megaparks für Wind- und Solarenergie mit einer Gesamtleistung von 503 Gigawatt, die zwischen den Jahren 2025 und 2030 ans Netz gehen sollen.
Dennoch bleibt China der größte Emittent von klimaschädlichen Treibhausgasen weltweit, da das Land nach wie vor stark auf Kohlekraftwerke zur Deckung seiner steigenden Stromnachfrage setzt. Laut GEM-Studie wird jedoch erwartet, dass die kombinierte Kapazität aus Wind- und Solarenergie in China in diesem Jahr die Stromerzeugung durch Kohle übertrifft. China hat angekündigt, ab dem Jahr 2030 seinen CO2-Ausstoß zu reduzieren und strebt an, bis zum Jahr 2060 klimaneutral zu sein.
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- Nachrichtenagentur AFP