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Forschung: Intakter Lebensraum für Tiere geht stark zurück


Studie zeigt dramatische Entwicklung
Intakter Lebensraum für Tiere geht stark zurück

Von dpa
15.04.2021Lesedauer: 2 Min.
Waldelefant im Kongo-Becken: Die Art wurde durch die Jagd fast vollständig ausgerottet.Vergrößern des Bildes
Waldelefant im Kongo-Becken: Die Art wurde durch die Jagd fast vollständig ausgerottet. (Quelle: Cavan Images/imago-images-bilder)

Forscher waren bislang von einem großen Anteil an unberührten Lebensräumen ausgegangen, doch wurden nun böse überrascht: Die Grundlage für die Tiere ist in Gefahr – doch es gibt auch Hoffnung.

Nur wenige Lebensräume auf der Welt sind nach Ansicht eines internationalen Wissenschaftlerteams in ihrer Artenvielfalt noch intakt. Der Anteil ökologisch unberührter Landflächen mit intakter Tierwelt liegt bei gerade mal 2,9 Prozent, berichten die Forscher im Fachjournal "Frontiers in Forests and Global Change". In diesen Gegenden stellten die Forscher nur einen geringen menschlichen Fußabdruck und keinen bekannten Artenverlust fest. Dazu zählten Teile des Kongobeckens, des Amazonas, der russischen Tundra oder einige Wüsten wie die Sahara.

"Wir wissen, dass intakter Lebensraum zunehmend verloren geht", sagt Studienautor Andrew Plumptre laut Mitteilung des Fachmagazins. Dabei sei der Wert eines intakten Lebensraums sowohl für die biologische Vielfalt als auch für den Menschen nachgewiesen.

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20 Prozent der Lebensräume könnten gerettet werden

Bislang werde der Anteil intakter Lebensräume häufig durch Methoden der Fernerkundung beurteilt, erläutert Plumptre. Dabei seien Werte zwischen 20 und 40 Prozent ermittelt worden. Man wisse aber, dass auch in intakten Lebensräumen Arten beeinträchtigt würden. Die Forscher prüften deshalb, wo Arten komplett verschwunden sind oder ihre Populationen so stark dezimiert wurden, dass die Art ihre Rolle im Ökosystem nicht mehr ausfüllen kann.

"Die Jagd auf große Säugetiere oder Vögel kann viele Arten aus solchen Lebensräumen entfernen", sagte Plumptre. Als Beispiel nennt er die Waldelefanten im Kongobecken, die aus großen Teilen des Waldes mittlerweile verschwunden seien. Zudem können Krankheiten Arten in einigen Gebieten auslöschen, so geschehen etwa bei Gorillas im Kongo. Neu eingeführte Arten könnten schließlich vorhandenen Arten ausrotten, zum Beispiel Katzen, die auf Inseln eingeführt werden. Obwohl in jedem dieser Fälle der Lebensraum auf einem Satellitenbild intakt erscheinen könne, fehlten häufig Tiere darin, die zuvor dort gelebt hatten.

Den Forschern zufolge lasse sich der Anteil von Lebensräumen mit intakter Tierwelt auf etwa 20 Prozent erhöhen, wenn gezielt Arten in Gegenden wiedereingeführt würden, die vom Menschen noch weitgehend unberührt sind. Nach und nach könnten die Lebensräume dann auch ihre ökologische Funktionalität zurückerlangen.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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