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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Extremwetter im Winter Hochwasser: Diese Regionen sind besonders gefährdet
In einigen Teilen Deutschlands droht in den kommenden Tagen Hochwasser. Welche Gebiete betroffen sind und wie das mit dem Klimawandel zusammenhängt, erklärt eine Expertin.
Erst Schnee, nun Tauwetter und anhaltender Regen: Ein Wetterwechsel hat Flüsse und Bäche bereits am Wochenende vielerorts anschwellen lassen. An einigen Orten trat das Wasser über die Ufer und sorgte für Überschwemmungen.
Zum Wochenbeginn erwartet der Deutsche Wetterdienst in einigen Regionen Deutschlands eine Ausbreitung der Hochwasser. Mancherorts dürften bis zu 140 Liter Regen pro Quadratmeter fallen und somit die Pegelstände weiter ansteigen lassen.
Dass sich das Wetter nach zuletzt tiefen Temperaturen und viel Schnee nun schlagartig ändert, hat auch mit dem Klimawandel zu tun, erklärt Klimaexpertin Michaela Koschak.
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Liebe t-online-User, heute geht es in Koschaks Klima Kosmos um das uns bevorstehende Hochwasser, was es in Teilen Deutschlands in den nächsten Tagen geben wird. Wie passt das mit dem Klimawandel zusammen? Eigentlich denkt man ja, durch die menschengemachte Erderwärmung gibt es mehr Hitzeperioden, mehr Dürre. Aber auch Hochwassersituation, die uns jetzt bevorstehen, wird es immer häufiger geben.
Wie kommt die jetzt hier eigentlich zustande? In den letzten Wochen hat es ja extrem viel geregnet. Zum Teil gab es ja im Süden Deutschlands auch Ende November schon mal Hochwassersituationen. Zudem hat es letzte Woche ja extrem viel geschneit. Jetzt kommt sehr milde Luft, das heißt es setzt Tauwetter bis in hohe Lagen ein. Dieses ganze Schmelzwasser in Kombination mit den Tiefdruckgebieten, die Regen von Westen bringen und schon den gesättigten Böden und den vollen Flüssen, die bringt die jetzige Hochwassersituation.
Und davon sind nicht nur kleine Bäche und Flüsse betroffen, sondern zum Teil auch die größeren Flüsse wie der Rhein, die Donau und der Main. Da kann es sein, dass in den nächsten Tagen auch zum Teil die Schifffahrt eingestellt werden muss, weil es einfach viel zu viel Wasser ist. Straßen können gesperrt werden, es können Keller volllaufen, also gebietsweise kann es ganz schön heftig werden. Das Ganze wird sich dann nach einigen Tagen entspannen, da wahrscheinlich die Wetterlage sich zum Guten wendet, nämlich nächstes Wochenende ein Hochdruckgebiet in unsere Nähe zieht. Das heißt die Regenfälle lassen nach, aber vorübergehend kann es hier und da schon ordentliche Beeinträchtigungen geben.
Wie passt das Ganze nun mit dem Klimawandel zusammen? Es wird dieses Extremwetter immer häufiger geben. Aber für die Attributionsforscher zum Beispiel ist das gar nicht so leicht vorherzusagen, weil Dürre und Hitze die sind ja flächenmäßig, da haben sie auch schon viele viele Daten, aber für so Hochwassersituation, die finden nicht allzu häufig statt. Und es gibt auch noch nicht so viele Daten dazu. Sie sind lokal sehr begrenzt. Somit ist in dort die Vorhersage nicht so leicht. Jetzt können wir sehr sicher sagen, wie die nächsten Tage sich die Pegel entwickeln werden.
Aber klar ist, wir müssen was dagegen tun. Nämlich zum einen Klimaanpassung, so dass nicht noch größere Schäden entstehen und vor allem klugen Klimaschutz in der Zukunft betreiben, nämlich natürlichen Klimaschutz. Das heißt weniger Flüsse begradigen, weniger um die Flüsse herum versiegeln, auch nicht so viel Wasser aus der Wirtschaft aus diesen Flüssen nehmen, sodass ein natürlicher Kreislauf entsteht.
Und damit würden wir sogar mehrere Fliegen mit einer Klappe schlagen, nämlich Biodiversität muss beim Klimaschutz wirklich zusammengedacht zu werden. Und je mehr vernetzte Moore wir haben, je mehr Polder, je mehr natürliche Fläche, die viel Wasser aufnehmen kann und uns auch in Dürrezeiten zum Teil wieder geben kann, desto mehr tun wir auch für die Biodiversität. Wir brauchen Pflanzen und Tiere, die im Moment in Massen auf der Welt aussterben und somit könnten wir da ganz viel auf einmal tun, indem wir einfach wirklich natürlichen Klimaschutz betreiben.
Welche Gemeinden und Städte sich auf das anstehende Hochwasser nun vorbereiten sollten und worauf sie dabei achten sollten, sehen Sie hier oder oben im Video.
- Videomaterial von t-online
- mit Videomaterial von Wetter.com, Reuters und Getty Images