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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Online-Handel Beim Möbelkauf im Netz genau hinschauen
Wer sich den Weg ins nächste Möbelhaus sparen möchte, kann den neuen Kleiderschrank oder das größere Bett längst auch im Internet bestellen und sich nach Hause liefern lassen. Eine bequeme Sache, wenn alles gut geht.
Oft landet man bei der Online-Suche nach neuen Möbeln auf den Webseiten von Anbietern aus dem europäischen Ausland. Hier sollte man vor dem Kauf aber ganz genau hinschauen, denn es lauern Fallstricke, warnt das Europäische Verbraucherzentrum Deutschland.
Die Verbraucherschützer berichten von Beschwerden über schlechten Kundenservice, massive Lieferverzögerungen, fehlerhafte Ware oder verweigerte Rückzahlung. Worauf gilt es zu achten?
Möbelkauf: Widerruf und Rücksendung
Ein sperriges Möbelstück zu versenden, das kann ins Geld gehen. Was ist also, wenn einem das gelieferte Sofa nicht gefällt? Welche Kosten bei einer Rücksendung fällig werden, sollte man darum vorher klären. Ebenso gilt es zu prüfen, wie es mit der Widerrufsfrist aussieht. Vorgeschrieben sind 14 Tage. Manche Händler bieten laut dem Verbraucherzentrum ein längeres Widerrufsrecht an.
Vorsicht: Bei individuell nach Kundenwunsch zusammengestellten Möbeln kann der Widerruf ausgeschlossen sein.
Zahlungsart bei Möbelkauf im Internet
Auf der sicheren Seite ist man mit Zahlungen per Kreditkarte oder Lastschrift, so die Verbraucherschützer. Der Grund dafür: So kann man Abbuchungen noch im Nachhinein widersprechen. Wichtig ist, die Widerspruchsfristen seiner Bank zu kennen und zu beachten.
Einfach so vom Kaufvertrag zurücktreten, wenn das Möbel nicht innerhalb des vorher angegebenen Zeitraums geliefert wird? Scheint naheliegend, ist jedoch nicht möglich. Vorher müsse man dem Anbieter zwingend eine Frist setzen, innerhalb derer er das Möbelstück liefern soll, so die Experten. Hält er diesen Termin nicht ein, kann man vom Vertrag zurücktreten und die volle Kostenrückerstattung verlangen.
Online-Möbelkauf: Lieferzeiten beachten
Teilweise haben Online-Möbelhändler kein eigenes Lager. Das heißt, sie bieten die Ware zwar an, doch geliefert wird sie nach dem Kauf von einem anderen Unternehmen. Das Problem an diesem Geschäftsmodell namens "Dropshipping": Oftsitzen die liefernden Firmen nicht in der EU, sondern etwa in China. Das könne bei Problemen die Rückgabe und Erstattung des Kaufpreises erschweren, so die Verbraucherschützer.
Was tun? Es hilft nur, sich im Vorhinein schlau zu machen, woher die Ware eigentlich kommt. Wenn das nicht möglich ist, lässt man im Zweifel lieber die Finger vom Kauf.
Hat alles reibungslos geklappt? Entsprachen die Möbel den Vorstellungen der Käufer? Erfahrungen anderer Kundinnen und Kunden sind eine Menge wert, um die Seriosität und Qualität eines Anbieters abzuschätzen. Der Rat der Verbraucherschützer: Am besten auf mehreren Bewertungsportalen lesen und nicht nur den Rezensionen auf der Seite des Anbieters vertrauen. Die sind oft zu schön, um wahr zu sein.
- Nachrichtenagentur dpa