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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Auktionen sind oft Glücksspiele In fast jedem alten Krempel steckt noch Geld
Es gibt immer wieder Situationen im Leben, in denen man sich von Hausrat trennt. Bei einem Umzug beispielsweise. Oder wenn der Keller einfach zu voll geworden ist. Besonders unangenehm sind Haushaltsauflösungen von verstorbenen Familienmitgliedern. In jedem Fall aber gilt: Nicht gleich alles zum Sperrmüll geben. Fast alles lässt sich noch zu Geld machen.
Laut dem Bundesverband Deutscher Auktionatoren lässt sich aus einem normalen Haushalt fast alles verwerten, wenn die Besitzer es geschickt anstellen. Der Verband rät Angehörigen und Freunden, bei einer Haushaltsauflösung nicht überstürzt zu handeln, sondern sich die gesamte Einrichtung genau anzusehen. Denn häufig sind es unscheinbare Stücke, die kostbar sein können. Aber auch, wenn sich keine Schätze finden, lässt sich in den meisten Fällen noch ein guter Ertrag erzielen. Wegwerfen ist die allerletzte Option.
Mit Schmuck und Porzellan zum Experten
Die größten Erlöse versprechen in der Regel Bilder, Schmuck, Möbel und Porzellan. Eigentümer können sich bei diesen Stücken gut anhand von Bildern im Internet informieren, wie hoch sie gehandelt werden. Anhaltspunkte sind zum Beispiel die Signaturen. Schmuck und Porzellan sollten sie besser von einem Experten schätzen lassen, ebenso wie Möbel. Die sind für Käufer meist nur von Interesse, wenn sie alt sind. Das gilt für Teile aus der Gründerzeit um 1880. Aber auch Bauhausmöbel aus den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts laufen gut auf Auktionen.
Besonders gefragt sind kleinere Stücke wie Frisierkommoden oder Tischchen, die sich gut mit modernem Design kombinieren lassen. Wenig Interesse besteht nach ihrer Erfahrung an Möbeln aus den 40er bis 80er Jahren. Auch Bücher haben es schwer, wenn sie nicht alt oder ganz besonders sind.
Für altes Spielzeug gibt es einen großen Markt
Viel Geld zahlen Sammler manchmal für Dinge, die Laien unterschätzen. Zum Beispiel für altes Spielzeug, am besten noch in der Originalverpackung. Besonders für Puppen, Autos, Eisenbahnen und Blechspielzeug gibt es einen großen Markt. Einige Mitarbeiter der Auktionshäuser geben gern Auskunft über den Wert der Stücke. Wer seine Sachen selbst hinbringt, muss für die Beratung nicht bezahlen.
Hilfe gibt es auch beim Bundesverband öffentlich bestellter und vereidigter Kunstsachverständiger sowie qualifizierter Kunstsachverständiger. Auf seiner Homepage sind Adressen von Experten auf vielen verschiedenen Fachgebieten aufgelistet.
Eine Auktion ist oft auch ein Glücksspiel
Der Erlös bei einer Auktion hängt aber nicht nur vom tatsächlichen Wert des Gegenstands ab. Auch die Tagesform der anwesenden Bieter spielt eine Rolle. Vor allem wenn Sammler unter den Interessenten sind, können sie sich und somit das Gebot gegenseitig hochschaukeln. So war es auch bei einem Bild aus einer Erbschaft, die die Erben ausgeschlagen hatten. Es hing in einer völlig verräucherten Wohnung. Die Auktionatoren waren sich zunächst nicht über seinen Wert im Klaren. Ein Nachlassverwalter ließ es schließlich versteigern. Es brachte 100.000 Euro.
Gegenstände als Gesamtpaket anbieten
Meist sind es aber ganz normale Alltagsgegenstände, die unter den Hammer kommen. Die Auktionatorin empfiehlt, sie nicht einzeln anzubieten, sondern größere Posten zusammenzustellen. Denn Posten mit verschiedenen Porzellangegenständen oder Küchenutensilien verkaufen sich besser als die einzelnen Teile. Auch elektronische Geräte, Kleidung oder Bücher können so zusammengefasst werden. So bleibt am Ende weniger übrig.
Der Zeitgeist spielt eine große Rolle
Manchmal bekommen alte Dinge neue Aufmerksamkeit geschenkt, weil sie plötzlich dem Zeitgeist entsprechen. So finden sich etwa in Haushalten der neuen Bundesländer oft Stücke, die bei Sammlern nun sehr begehrt sind – und das nicht nur in Deutschland, so das Museum für Alltagskultur in Eisenhüttenstadt. In Los Angeles gibt es sogar ein DDR-Museum. Hier werden viele typische Produkte ausgestellt. Wie zum Beispiel das Rührgerät RG 28 aus dem Kombinat AKA Elektrik aus den 70er Jahren. Dieses ist noch immer im Gebrauch. Viele Leute, die es benutzen, sind sich gar nicht bewusst, dass sich Käufer im In- und Ausland dafür interessieren.
Gutes Geld bringen auch Sammlungen von Zeitschriften aus der DDR-Zeit. Wer zum Beispiel alle Ausgaben vom "Mosaik" besitzt, hat einen Goldschatz. So kann allein die Nummer 1 über 1.000 Euro bringen – und das bei einem Heftpreis von damals 60 Ost-Pfennig. Begehrt ist auch die Kinderzeitschrift "Atze", eine Art Comic-Magazin, die von 1955 bis 1991 erschien.
Es muss nicht immer Geld sein
Selbst Dinge, die sich nicht unbedingt zu Geld machen lassen, haben oft noch einen großen ideellen Wert, weil sie historisch bedeutsam sind. So geben beispielsweise Briefe, Zeitschriften und Bücher mit Randbemerkungen Einblick in das Leben der Menschen zur jeweiligen Zeit. Diese können daher auch interessant für Museen und Ausstellungen sein. Wenn Sie etwas in einem Nachlass finden, sollten Sie es einem Fachmann zeigen, bevor Sie es wegwerfen.
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Eine Möglichkeit, Hausrat loszuwerden und gleichzeitig etwas Gutes zu tun, ist die Spende. Viele Verbände in den verschiedenen Regionen freuen sich immer über Kleidung, Möbel und Geschirr, beispielsweise auch der Deutsche Caritasverband in Berlin. Die Spenden werden in Kleiderkammern und Sozialkaufhäusern an Bedürftige verteilt oder verkauft. Wichtig ist es aber, dass die Sachen absolut in Ordnung sind. Dabei spielen modische oder Geschmacksfragen keine Rolle. Der Zustand des Gegenstands sollte so gut sein, dass Sie ihn selbst noch benutzen würden.
- Nachrichtenagentur dpa-tmn